Erst zeigte ein Somalier Zivilcourage und verhinderte nach einem Messerangriff Schlimmeres. Nun machten Berichte über seine bevorstehende Abschiebung Schlagzeilen. Innenminister Herrmann dementiert.Der aus Somalia stammende Asylbewerber, der am 22. Januar den Attentäter von Aschaffenburg zu stellen half, steht nicht vor einer Abschiebung nach Italien. Das teilte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montagabend in München mit. Er widersprach damit Medienberichten. Darin hatte es geheißen, der 30-Jährige müsse im Sommer Deutschland verlassen.Herrmann lobte das beherzte Eingreifen von Ahmed Odowaa. “Er hat sich um Aschaffenburg und Bayern verdient gemacht und ist ein hervorragendes Beispiel für Zivilcourage. Das verdient Anerkennung und unseren höchsten Respekt.” Der mutmaßlich psychisch kranke Angreifer, ein Afghane, hatte einen Mann und ein Kind getötet.Wie der Minister weiter erläuterte, wurde Odowaa bereits in Italien als Flüchtling anerkannt. Dennoch sei er nach Deutschland weitergereist, um Anfang 2024 hier nochmals Asyl zu beantragen. “Dies ist nach geltendem europäischen und deutschen Recht nicht vorgesehen. Deshalb hat das hierfür zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seinen Asylantrag abgelehnt.” Der Betroffene sei allerdings im laufenden Strafverfahren gegen den mutmaßlichen Doppelmörder von Aschaffenburg ein wichtiger Zeuge, erläuterte der Minister. Deshalb werde er in Abstimmung mit der Justiz geduldet. Herrmann betonte: “Die Behauptung, dass Odowaa bis 8. Juli 2025 ausreisen müsste, beruht auf einem Missverständnis, denn Duldungen werden regelmäßig befristet erteilt und entsprechend verlängert, so auch in diesem Fall.” Der Mitteilung zufolge soll dem Somalier eine Bleibeperspektive in Deutschland eröffnet werden. Dazu werde die zuständige Ausländerbehörde ihm eine Beschäftigungserlaubnis genehmigen. Dann könne er seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten und seine Integrationsbemühungen intensivieren. The post Herrmann: Helfer von Aschaffenburg wird nicht abgeschoben appeared first on Evangelische Zeitung.