Das Framing der Energiewende – Teil 3. Die Methoden des Framings

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Teil eins beschäftigte sich mit Lügen und gezielten Falschaussagen, fehlendem Kontext und Halbwahrheiten, um das Scheitern der Energiewende zu vertuschen. In Teil zwei ging es um falsche Bezeichnungen und hippe Kunstworte. Im dritten Teil nun schauen wir uns Methoden des Framings an.von Frank HennigDie deutsche Energiewende scheitert vor sich hin, aber die Verursacher wollen es nicht wahrhaben. Große Teile der Bevölkerung halten das Vorhaben für erfolgreich, schließlich ist noch jeden Tag Strom in der Dose. Vor allem aber hilft eine umfangreiche Konstruktion an Framing, Mythen und Tatsachenverdrehung dabei, den Schein eines erfolgreichen Projekts aufrecht zu erhalten.Agenda-Setting Themen besetzen, die hilfreich im Sinne der Energiewender sind und nicht genehme Themen möglichst zu ignorieren oder zu verfälschen. Das Agenda-Setting nutzt oft Halbwahrheiten zur Vermittlung des gewünschten Bildes. Es kommt häufig bei den Themen Wetter und Klima zur Anwendung und obwohl beides definierte Kategorien sind, werden sie munter durcheinander gewürfelt. Das Wetter ändere sich durch den Klimawandel, heißt es. Das ist falsch, erst langfristig anderes Wetter (30 Jahre) ergibt ein anderes Klima.Der natürliche Klimawandel, der seit Bestehen unseres Planeten vor sich geht, wird ignoriert, der menschlich verursachte Klimawandel, der weitere Forschung nötig macht, als absolut erklärt. In klimapopulistischer Art wird allein anthropogenes CO2 für die globale Erwärmung verantwortlich gemacht. Die Aussage „mehr CO2, dann höhere Temperatur“ ist zu billig, wenn man sich nur ein wenig mit der Klimageschichte der Erde befasst. Eine grüne Politikerin behauptete, der Klimawandel sei „zu mehr als hundert Prozent“ menschengemacht. Das lässt einen ratlos zurück.Wesentliche Einflüsse auf das Klima auf Grund solarer, astronomischer und geophysikalischer Ursachen werden geleugnet. Während der starke Einfluss des Wasserdampfes in der Atmosphäre und damit die Wolkenbildung weitgehend ungeklärt sind, werden unsichere Klimaszenarien für das Ende des Jahrhunderts als belastbare Prognosen dargestellt. Das Ganze garniert man mit der hanebüchenen Aussage, dass diese „Wissenschaft“ abgeschlossen und damit gesetzt sei, worüber sich die Mehrheit der Wissenschaftler einig sei.Wenn Wissenschaft aber als endgültig und unumstößlich erklärt wird, ist sie keine mehr, sondern in Ideologie oder Religion übergegangen, die man nicht mehr anzweifeln darf. Wissenschaft lebt aber vom Zweifel und ständigen Hinterfragen, von der steten Suche nach neuem Wissen. Die Forderung „hört auf die Wissenschaft“ fokussiert dabei einseitig auf die interdisziplinäre Klimawissenschaft, in anderen Fällen macht man das dezidiert nicht. Mehrere hundert internationale und peer-reviewte Studien stellten keine krebserregende Wirkung von Glyphosat fest, dennoch hält man hier politisch und medial am Alarmismus fest und hört eben nicht auf „die Wissenschaft“.Klimawandel wird zur Klimakatastrophe überhöht, in unseren so genannten Qualitätsmedien werden die Nachrichten entsprechend alarmistisch dargestellt. Nachrichten sind im Wortsinn Informationen darüber, was passiert ist. Inzwischen nehmen Information über theoretische Szenarien einen immer größeren Raum ein, also Ereignisse, die künftig eventuell passieren könnten. In Überschriften ist von katastrophalen Unwettern die Rede, in den Beiträgen selbst erfährt man dann, dass dieses oder jenes Institut dies befürchtet. Dass die Unwetter und Naturkatastrophen schon zugenommen hätten, ist ein verfestigter Glaubenssatz, den seriöse Meteorologen widerlegen oder zumindest bezweifeln.[youtube https://www.youtube.com/watch?v=JHUzhIJNR2w?si=9YApx4aME1q1rGgp]Angst ist der Schlüssel!Hilfreich für die politische Absicht sind Unwetter in fernen Ländern, über die früher mangels eigener Betroffenheit und geringer Relevanz nicht berichtet worden wäre. Heute dienen sie zur Festigung des alarmistischen Klimaweltbildes. Selbst Erdbeben führt man heute auf den Klimawandel zurück, was theoretisch nicht auszuschließen, aber praktisch sehr unwahrscheinlich ist.Schon immer litt das Land Brandenburg unter Trockenheit, was die Brandgefahr in den Kiefernwäldern steigert. Die höchste Waldbrandwarnstufe fünf galt in den meisten Jahren über die Sommerwochen als Normalität. Heute wird in den öffentlich-rechtlichen Nachrichten über die Erhöhung der Warnstufe von drei auf vier an vorderer Stelle berichtet.Der Mai 2025 war sicher ein trockener Monat, aber verglichen mit den Dürrejahren 2018/19 ein ziemlich normaler. Nach den Angaben auf der Homepage des Wetterkontors lagen die Niederschlagsmengen zwischen 49 und 121 Prozent im Vergleich zum dreißigjährigen Mittel. Der meiste Regen fiel in der Region Konstanz, auch in Süddeutschland und der Schweiz, wodurch die Katastrophenmeldungen vom bald austrocknenden Bodensee vertrocknet sein dürften. Dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) waren die Mai-Niederschläge hingegen am 20. Mai eine Sondersendung zur Trockenheit wert. Sicher kann man immer über Waldumbau und das Rückhalten des Wassers in der Landschaft reden. Sendungen dieser Art dienen aber vor allem dazu, den Angstlevel hochzuhalten.Man bemüht natürlich auch die Vorhersagen zu einem besonders heißen und trockenen Sommer 2025. Wir erinnern uns an den „Höllensommer“ 2024 und an den Hitzeschutzplan von Ex-Minister Lauterbach und die Tausenden von Hitzetoten, die nicht am Straßenrand aufgesammelt werden mussten. Im Ranking der Durchschnittstemperaturen der Länder belegt Deutschland Platz 177 unter den 217 Ländern der Erde. Ich vermute, die 176 vor uns platzierten Länder brauchen keinen Hitzeschutzplan. Selbst im Spitzenreiter-Land Burkina Faso mit einer Durchschnittstemperatur von 30,01 Grad ist von vielen Hitzetoten nichts bekannt. Menschen können sich an Realitäten anpassen, was vielen deutschen Politikern und Journalisten schwerfällt.Die „Frankfurter Rundschau titelte am 1. Juni: „Beunruhigender Vorbote: Wettermodell prognostiziert 39 Grad zu Pfingsten“. Manche werden eher wieder die Heizung in Betrieb genommen haben. Auch das ist wieder eine warnende Meldung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Wert (Antenne Brandenburg): „Das Wetter spielt verrückt“. Es gibt offenbar kein normales Wetter mehr, nur noch Katastrophe. Der permanente Alarmismus zeigt vor allem, wie weit sich einige Politiker und Medien von der Lebenswirklichkeit entfernt haben.Ein für den 6. Juni angekündigter Hitzeaktionstag in Mühlacker (Baden-Württemberg) wurde wegen schlechten Wetters abgesagt und auf den 25. Juli verschoben. Dann ist hoffentlich Hochsommer.Übrigens: So lange die Zahl der Kältetoten um den Faktor zehn über der der Hitzetoten liegt, sollten die Schwerpunkte auch emotional anders gesetzt werden, betreffend nicht ein klimatisches, sondern ein soziales Problem. Zudem dürfte es keinen Totenschein geben, auf dem „Hitze“ als Ursache steht. Sie kann im Verein mit Kreislaufschwäche und Dehydrierung eine Rolle spielen, bei gesunden Menschen und vorbeugendem Verhalten ist ein solches Ableben sehr unwahrscheinlich. Selbst der Saunagang ist nicht gefährlich für einen gesunden menschlichen Organismus.Die neue und bisher mit Gesundheitsthemen nicht befasste Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) empfiehlt nun, bei Sportveranstaltungen nicht mehr zu Grillen und keine alkoholischen Getränke anzubieten. Auch das ist eine falsche Gewichtung, denn zunächst müsste man die Sportler schützen, die bei teils großer Hitze Höchstleistungen vollbringen. Eine Tour de France im Sommer müsste nach dieser Sicht eigentlich verboten werden.Zudem kann man sich über die Prioritätensetzung der Frau Ministerin nur wundern. Mit dem schweren Erbe ihres Vorgängers belastet, sollte eigentlich der Zustand der Kranken- und Pflegekassen, der Krankenhäuser und schwindender medizinischer Kapazitäten ganz oben auf ihrer Agenda stehen. Stattdessen praktiziert sie grünroten Mainstream-Klimapopulismus made by CDU.Seit es Menschen gibt, sind sie gezwungen, sich an die Umwelt und auch an das Klima anzupassen. Wir haben dazu heute viel bessere Möglichkeiten als unsere Vorfahren vor einigen tausend Jahren, für die insbesondere die Kaltzeiten lebensgefährlich wurden und Völkerwanderungen auslösten.UnantastbarDie Theorie des menschengemachten Klimawandels ist inzwischen derart zur Staatsreligion erhoben werden, dass schon einfache Nachfragen in Form von Verständnisfragen zu einer Stigmatisierung als „Klimaleugner“ führen. Das ist der blanke, aber unhinterfragte Unsinn, denn niemand leugnet, dass es Klima gibt. Auch Zweifel, ob die teuren deutschen Klimaschutzmaßnahmen sinnvoll sind, setzen den Fragenden in den Stand des Gotteslästerers. Der heilige Gral des Klimawandels darf nicht angetastet werden.Man gibt zwar zögerlich zu, dass Emissionssenkungen in Deutschland mit seinen 0,08 Prozent der Landfläche der Erde, einem Prozent der Weltbevölkerung und nur noch 1,6 Prozent der globalen anthropogenen Emissionen wohl keinen Klimaeffekt haben werden, flüchtet sich aber dann in Hilfskonstruktionen. Wir hätten historische Schuld auf uns geladen in Zeiten der Industrialisierung, in Form von Emissionen der Vergangenheit. Dass deutsche Produkte und Technologien weltweit zum Fortschritt und Bevölkerungswachstum beitrugen, zum Aufstieg vieler hundert Millionen von Menschen aus der Armut, wird dabei nicht erwähnt. Noch heute fahren Dampfloks aus der deutschen Kaiserzeit in Afrika.Das zweite und noch unglaubwürdigere Argument ist das der „Vorreiterrolle“, die wir angeblich innehätten. In traditionellem deutschen Größenwahn und moralischer Selbstüberhöhung wollen regierungstreue Energiewender nicht wahrnehmen, dass wir anderen Ländern höchstens als Beispiel dafür dienen, wie man den Umbau eines Energiesystems gerade nicht vollziehen sollte. Kein Land der Welt steigt quasi gleichzeitig aus seinen sichernden Säulen der Energieversorgung wie Kernkraft und Kohle aus. Erst recht nicht in einer Kriegslage auf dem Kontinent, die zur Verknappung von Erdgas führt, begleitet von der Weigerung, eigene Gasvorkommen besser zu nutzen. Was bei uns als mutig, ehrgeizig oder ambitioniert beschrieben wird, wäre in anderen Ländern als Sabotage verfolgt worden.Penetrante WiederholungenWie in Elisabeth Wählings Framing-Manual für die ARD beschrieben, werden Fakten in politische Frames eingebettet, wobei stetige Wiederholungen moralischer Ansätze wichtig sind, um so genannte Einschleifprozesse im Gehirn auszulösen. Diese führen dazu, dass die Sachverhalte selbst nicht mehr hinterfragt werden. Es ist gelungen, großen Teilen der Bevölkerung das Framing einzupflanzen, dass Emissionsminderung bei der Stromproduktion nur durch mehr „Erneuerbare“ zu erreichen seien.Alternativen werden zielgerichtet ausgeblendet und verschwiegen. Wir bräuchten mehr „Erneuerbare“ lautet der Kernsatz der tibetanischen Gebetsmühle der Energiewender. Dabei ist dieser Satz falsch. Wir brauchen ein versorgungssicheres, preiswertes sowie umweltfreundliches und emissionsarmes Energiesystem, wie im Paragrafen eins des Energiewirtschaftsgesetzes beschrieben. Dabei sind unkoordiniert zugebaute und zufällig liefernde Stromproduzenten kontraproduktiv.Verwendet werden ständig wiederkehrende Adjektivierungen wie „klimaschädliches CO2“, „umstrittene CCS-Technologie“, „schmutzige Kohle“ und weiteres. Tausendmal genannt und bekannt, die permanenten Wiederholungen sollen die Zuschreibungen manifestieren und zweifelnde Nachfragen von vornherein ausschließen. Nach Wähling führen diese Wiederholungen dazu, die genannten Zuschreibungen ohne gedankliche Prüfung hinzunehmen.Für Journalisten, die nach Zeilenhonorar bezahlt werden, ist das eine feine Sache. In Verbindung mit der geschlechtergerechten Bezeichnung von Verbraucherinnen und Verbrauchern oder Aktivistinnen und Aktivisten lassen sich ohne Aufwand viele Zeilen schinden.Emotionalisierung, Moralisierung, Angsterzeugung, SchuldzuweisungBauchgefühl und Moralisierung sind das Betriebssystem von Rotgrün. Emotionen und Wertungen statt Fakten. Empörungskommunikation mit Schuldzuschreibungen wurde von den Grünen perfektioniert, personifiziert durch Claudia Roth mit großen Augen mit großgeblümtem Überwurf. Kennzeichnend dafür ist, dass Diskussionen vor allem nicht mehr auf der Sachebene geführt werden, sondern eher auf den unteren Ebenen der Argumentationspyramide beziehungsweise der Widerspruchshierarchie.Da es nicht gelingt, kritische Kernargumente zu entkräften, zieht man die Moral heran oder steigt hinab zu Detailaspekten oder zu persönlichen Angriffen. Viele Energiewendekritiker werden es in sozialen Medien schon erlebt haben, dass sie in Reaktion auf ihre Argumente als „fossiler Boomer“, „rechter Hetzer“ oder, inzwischen veraltet, als Ewiggestriger bezeichnet werden. Persönliche Angriffe sind das letzte verbleibende Instrument, wenn eigene Theorien nicht überzeugen. Parolen sollen Argumente ersetzen.Man müsse „fossile Ketten sprengen“, am Ende der Forderungen findet sich oft, wie auch aus Kreisen der Klimakleber zu vernehmen, die Forderung nach einem Systemwechsel. Der Kapitalismus sei schuld am alsbald bevorstehenden Weltuntergang, weshalb ein staatlich gesteuertes politisches System die Große Transformation vorantreiben müsse. Der dadurch unvermeidbare Wohlstandsverlust wird nicht thematisiert, er gilt als hinzunehmender Kolateralschaden.Ungewollt gibt es auch etwas Humor in den aktivistischen Kreisen. Die „Letzte Generation“ nennt sich nun „Neue Generation“. Finde den logischen Fehler.Angst ist ein bewährtes politisches Instrument. Eine verängstigte Bevölkerung nimmt viel eher staatlich verfügte Zumutungen hin, wenn man ihr vorher die Alternativlosigkeit politischer Entscheidungen eingetrichtert hat. Wer Alterativlosigkeit als Begründung anführt, gibt zu, dass er mit dem Rücken zur Wand steht und sich nicht mal mehr in einem Dilemma befindet, das wenigstens zwei Optionen aufzeigt. Echte Entscheidungsfreiheit entsteht nur durch eine Vielfalt von Optionen, die eine lebendige Demokratie und eine verantwortungsbewusste Regierung hervorbringen müssten.Zunehmend machtlosFrüher war es für staatsnahe Medien einfacher, die Regierungslinie zu vermitteln. Sie hatten ein Nachrichtenmonopol und die Chefs vom Dienst, spätestens die Chefredakteure, entschieden, was dem niederen Volk mitgeteilt wird und was nicht. Diese Gatekeeper-Funktion haben Presse, Funk und Fernsehen weitgehend verloren. Über das Internet und soziale Medien können sich die Medienkonsumenten kreuz und quer informieren und Nachrichten gewichten und verifizieren, jeder nach seinen Prioritäten. Das kann leider auch zum Leben in der Blase führen.Unterlassen werden in den so genannten Qualitätsmedien Informationen, die dem rotgrünen Weltbild nicht entsprechen. Wenn in Finnland der Strompreis nach der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks in Olkiluoto fällt, ist das keine Meldung wert, sie passt nicht ins vorgegebene Weltbild – und könnte die Bevölkerung „verunsichern“. Stattdessen wird immer noch die Endlichkeit der Fossilen beschworen, obwohl der Club of Rome mit den „Grenzen des Wachstums“ krachend danebenlag.Die Wirtschaftlichkeit der „Erneuerbaren“ wird an der Börse entzaubert. Wenn Planwirtschaft auf den Markt trifft, gewinnt traditionell der Markt. Wie viele sozialistische Experimente wird es trotzdem noch geben? Sie brauchen in jedem Fall ein umfangreiches Framing, um der Bevölkerung Alternativlosigkeit vorzuspiegeln.Am Ende wird diese Propaganda nicht erfolgreich sein, weil man falsche energiepolitische Entscheidungen nicht zum Erfolg schreiben und senden kann.Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier Der Beitrag Das Framing der Energiewende – Teil 3. Die Methoden des Framings erschien zuerst auf EIKE - Europäisches Institut für Klima & Energie.