Exklusiv Standdatum: 12. Juni 2025. Autorinnen und Autoren: Immo MausViel Grau, viel Beton: Der Zentralbereich der Bremer Universität wurde 1971 eröffnet. Bild: Radio BremenDie Bremer Denkmalpflege findet das Gebäude-Ensemble im Zentrum des Campus schützenswert. Die Unileitung befürchtet, dass Kosten steigen und es schwieriger wird, zu modernisieren.Wenn Studierende über den Boulevard im zentralen Uni-Bereich von Vorlesung zu Vorlesung eilen, dann wandeln sie zwischen grauen Betonbauten der 70er-Jahre. Heute würde man das Unibad, den Gebäudeblock GW2 oder den scherzhaft als Keksdose bezeichneten Hörsaal womöglich als architektonische Bausünden beschreiben. Doch Bremens Denkmalpfleger kommen in einem Gutachten zu einer anderen Einschätzung und wollen das Herz der Uni unter Schutz stellen.Der kommissarische Amtsleiter Uwe Schwartz bestätigt das auf Anfrage von buten un binnen. "In einem Gutachten werden Gründe dargelegt, warum der Zentralbereich der Universität einen kulturhistorischen Wert hat." Demnach seien die Gebäude ein Musterbeispiel brutalistischer Architektur. Das habe aber nichts mit 'brutal' zu tun, erklärt Schwartz.Es kommt vom französischen Wort 'brut', also übersetzt 'unverfälscht'. Der Beton der Uni-Gebäude ist eine unverfälschte Oberfläche. Es ist also ein gutes Beispiel für den Zeitstil.Uwe Schwartz, kommissarischer Amtsleiter der LandesdenkmalpflegeSchwartz bestätigt, dass es bereits Gespräche gegeben habe zwischen seiner Behörde und der Rektorin der Bremer Universität.An der Universität ist man dagegen offenbar wenig angetan von dem Vorhaben. In einer Vorlage zum Zustand bremischer Hochschulgebäude, die am Mittwoch im Wissenschaftsausschuss der Bürgerschaft erörtert wurde, wird auf erhebliche Herausforderungen im Falle einer Unterschutzstellung hingewiesen: "Die Einhaltung denkmalrechtlicher Vorgaben führt in der Regel zu einem deutlich erhöhten Planungsaufwand, komplexeren baulichen Abläufen und steigenden Kosten." Weiter heißt es in der Vorlage, der Denkmalschutz könne notwendige Modernisierungsmaßnahmen erschweren und verzögern.Laut Schwartz müsse man nun ausloten, wie eine Lösung aussehen könnte. Er könne nachvollziehen, dass die Uni Probleme bei der weiteren Entwicklung befürchtet. Aber das glaube er nicht und es gebe sicher eine Lösung. "Wir verhandeln weiter und wollen eine Übereinkunft." Wie lange die Gespräche noch gehen werden, vermochte der Denkmalpfleger noch nicht einzuschätzen.Mehr zur Bremer Uni:AutorImmo Maus Redakteur und Autor