Der Frachter “Morning Midas” brennt immer noch. Seit zwei Wochen. Die Ursache? Sehr wahrscheinlich ein Batteriebrand bei einem der hunderten Elektroautos an Bord. Im schlimmsten Fall droht das führerlos treibende Schiff zu kippen und zu kentern.Ein Frachter treibt brennend durch den Nordpazifik – und mit ihm treiben die Versprechen einer „grünen“ Mobilität im toxischen Rauch davon. Seit dem 3. Juni stehen mehr als 3.000 Fahrzeuge in Flammen, darunter hunderte Stromer. Die Morning Midas zeigt eindrucksvoll, wie gefährlich Lithium‑Ionen‑Batterien in geschlossenen Laderäumen werden können. Während Politik und Industrie weiter ihren Klimawahn zelebrieren, liefert das verglühende Deck im wahrsten Sinne des Wortes brandaktuelle Fakten.Lodernder Brand – schwer beherrschbarDas Feuer fraß sich binnen Minuten vom unteren Fahrzeugdeck bis nach oben durch. CO₂-Anlagen, Schaumrohre, Sprühfluten – alles verpuffte wirkungslos, weil die Batteriepacks ihren eigenen Sauerstoff liefern. Besatzung und Schlepper mussten entsetzt zusehen, wie die Flammen sich immer weiter ausbreiteten. Die Morning Midas treibt seither führerlos – ein schwimmender Zunderstock im kalten Nordpazifik.Zehn Tage nach Ausbruch erreichte erst ein einzelner Schlepper das Wrack, ein zweiter tuckert gemächlich hinterher. Jeder Wellenschlag treibt Ölfilme über die Wasseroberfläche, während schwarze Wolken kilometerweit ziehen. Löschteams beklagen mangelhafte Ausrüstung gegen Batteriebrände – doch die Reederei hüllt sich in Schweigen. Doch wird der Brand nicht gelöscht, verliert sie vielleicht das ganze Schiff.Stromer auf hoher See – Risiko unterschätztHersteller propagieren Stromer als Heilsbringer, doch an Bord von Frachtschiffen verwandeln sich die „grünen“ Ikonen in brandgefährliche Zeitbomben. Bereits die Unglücke „Felicity Ace“ (2022) und „Fremantle Highway“ (2023) hätten als Warnung dienen können. Stattdessen werden weiterhin Elektrofahrzeuge über die Weltmeere geschippert, als wären solche Katastrophen nur Lappalien. Die Morning Midas reiht sich nun nahtlos in diese Chronik des Versagens ein.Thermisches Durchgehen – ein einziger Zellkollaps genügt, um Kettenreaktionen auszulösen. In dicht gepackten Autodecks springt das Feuer von Fahrzeug zu Fahrzeug – beinahe wie Funken in trockenem Gras. Klassische Seelöschtechnik bleibt chancenlos, denn Batteriezellen lassen sich nicht einfach „ersticken“. Das Resultat: brennende Wracks, millionenteure Schäden und unkalkulierbare Risiken für Besatzung und Umwelt.Ökologische ZeitbombeNeben den 350 Tonnen Gasöl lagern rund 1.500 Tonnen Schweröl im Rumpf – eine schwarze Brühe, die bei jedem Riss ins Meer strömen könnte. Die ersten Ölfilme wurden bereits gesichtet; Offizielle betonen jedoch, alles sei „unter Kontrolle“. Währenddessen löst sich hochgiftiges Metalloxid aus den rauchenden Akkus und verteilt sich in Luft und Wasser.Wenn das Schiff sinkt, landen Lithium, Kobalt und Nickel auf dem Meeresgrund und gelangen über die Nahrungskette zurück auf menschliche Teller. Alaskas küstennahe Fischerei blickt sorgenvoll auf den Horizont, wo das Wrack wie eine schwimmende Rauchfackel treibt. Mit Schwermetallen und Giften angereicherten Alaska-Seelachs will niemand essen.Technische Mängel, politisches VersäumnisTrotz zweier Vorläuferhavarien blieb das Regelwerk für Batterietransporte weitgehend unangetastet. Weder verstärkte Löschschaumanlagen noch temperaturempfindliche Sensorik sind vorgeschrieben. Crews erhalten selten spezialisiertes Training, obwohl Experten schon seit Jahren Alarm schlagen. Die Internationale Seeschifffahrts‑Organisation (IMO) diskutiert zwar neue Leitlinien – doch damit löscht man keine Flammen.Während der Brand wütet, präsentieren westliche Regierungen neue E‑Auto‑Förderprogramme. Milliarden fließen in Kaufprämien, während Notfallkonzepte auf See karg finanziert bleiben. Die Industrie setzt auf Imagepflege statt Sicherheitsnachrüstung. So entstehen Kostenverlagerungen: Gewinne werden privatisiert, Risiken hingegen sozialisiert – auf Kosten von Umwelt, Konsumenten und Steuerzahler.