Im Rahmen des neuen Hitzeschutzplans plädiert Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) nun ganz auf „Linksaußen-Schiene“ dafür, bei Sportveranstaltungen im Sommer aufs Grillen und den Ausschank von alkoholischen Getränken gänzlich zu verzichten.Als Begründung dafür müssen einmal mehr die Auswirkungen des Klimawandels, in diesem Falle für Vereine, herhalten.Maßnahme zur Klimaanpassung„Dieser Musterhitzeschutzplan für den organisierten Sport stellt eine gesundheitsspezifische Maßnahme zur Klimaanpassung dar“, hieß es dazu in der 14-seitigen „Bundesempfehlung“, die das Gesundheitsministerium Anfang Juni veröffentlicht hatte, wie auch nius zu berichten wusste.„Jeder Verband und jeder Verein wird künftig mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sein.“ Überdies plant Warken gemeinsam mit anderen Bundesministerien und den Ländern eine gemeinsame Krisenübung vorzubereiten.Der Plan ist in die drei Teile „Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Sommer“, „Maßnahmen zum Schutz während des Sommers“ und „Spezielle Maßnahmen während akuter Hitzeperioden“ unterteilt, und empfiehlt unter anderem, das Essens- und Cateringangebot bei Wettkämpfen und Veranstaltungen an hohe Temperaturen anzupassen, indem man „auf Ausschank von alkoholischen, stark zuckerhaltigen, koffein- oder taurinhaltigen Getränken verzichtet“. Stattdessen sollen Mineralwasser, ungesüßten Tee und dünne Saftschorlen angeboten werden.Erneut übernimmt die Regierung, diesmal in Person der CDU Ministerin Warken also die Bevormundung der Bevölkerung bis ins kleinste Detail, und sei es auch nur das Trinken an heißen Sommertagen. An Absurdität wohl kaum zu übertreffen und bis dato eher von Grüner Seite zu erwarten gewesen.Wettkämpfe absagenBereits in Vorbereitung auf den Sommer solle man das „Bewirtungsangebot bei Veranstaltungen im Sommer rechtzeitig abstimmen, offenes Feuer / Grill vermeiden“. Weitere Empfehlungen: „Festlegen, ob und wann Wettkämpfe bei extremer Hitze abgesagt oder verschoben werden können“, „Hitze in die Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsschutzes aufnehmen“, „Überbrückungskonzepte für Mangellagen (Energie, Wasser) erstellen“.Weitere Vorkehrungen wie folgt, die ebenfalls an Groteske nichts vermissen lassen und die Gesundheitsministerin Warken gerne umgesetzt hätte.– Wassersprinkler, Nebelduschen und Vernebelungsanlagen anschließen und einsatzbereit halten– Förderung hitzereduzierender Anstriche und Bodenbeläge– Förderung hitzeresistenter, hypoallergener Dach-, Fassaden- und Geländebegrünung– Trinkbrunnen oder Wasserspender installieren, Bereitstellen von Schattenplätzen, von Eimern oder Gießkannen mit kühlem Wasser– Häufigere und längere Schattenpausen einplanen für: Flüssigkeitsaufnahme, Kühlung durch z. B. feuchte Handtücher, Sprühflaschen, Eiswürfel und / oder Kühlpads, Nachcremen mit wasserfestem Sonnenschutz, gemeinsame Pulskontrollen, Abfragen typischer Warnzeichen und Symptome durch Trainerinnen und Trainer bzw. Übungsleiterinnen und Übungsleiter– Trainingskleidung überprüfen und hinweisen auf: helle, schulterbedeckende Kleidung, gegebenenfalls Kleidung nass/feucht anziehen– Erkrankte vom Trainings- und Wettkampfbetrieb durch Trainerinnen und Trainer und Übungsleiterinnen und Übungsleiter ausschließen.„Würdige Nachfolge“ LauterbachsMit der Idee, dass derart absurde Weisungen aus einem Bundesministerium nötig seien, weil die globale Durchschnittstemperatur sich in den letzten 20 Jahren (2005 bis 2024) um etwa 0,65 °C erhöht hat, setzt die CDU-Gesundheitsministerin eins zu eins die Linie ihres Vorgängers Karl Lauterbach (SPD) fort. Damit präsentiert sie sich somit als absolut würdige Nachfolgerin. Lauterbach hatte seinerzeit eigens eine Pressekonferenz zu dem Thema abgehalten, in der er von Restriktionen auf Sportveranstaltungen geschwärmt hatte. Im Juli 2023 äußerte er sogar das Vorhaben, er wolle die Zahl der Hitzetoten halbieren.CDU-Thüringen mit scharfer KritikDer Fraktionsvorsitzende und sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Andreas Bühl, kritisiert den Plan seiner Parteikollegin scharf. In einem Pressestatement mit Titel „Dem Hitzeschutz dient kein Grillverbot“ wird Bühl mit den Worten zitiert, „niemand hat etwas gegen sinnvolle Empfehlungen zum Gesundheitsschutz – aber was hier vorgelegt wurde, liest sich wie eine Anleitung zur Entmündigung. Grillverzicht, Alkoholverbot und Pulskontrollen beim Training, das hat mit verantwortungsvoller Politik für die Menschen im Land wenig zu tun. Breitensport lebt vom Miteinander, von Freude, Gemeinschaft und Augenmaß, nicht von einer neuen Welle gut gemeinter Reglementierungen.“Auch wenn er es für richtig halte, sich auf zunehmende Hitzewellen einzustellen, dürfe der Staat nicht zum moralischen Oberlehrer werden. „Gerade im ländlichen Raum ist das Sportfest im Sommer oft mehr als nur ein Wettkampf, es ist Treffpunkt, Begegnung und soziales Rückgrat ganzer Orte. Ein kühles Bier, eine Bratwurst vom Rost oder das Nackensteak gehören für viele dazu. Wer das pauschal verbieten oder problematisieren will, entfernt sich vom Lebensgefühl der Menschen, auch und gerade in Thüringen.“UNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. Falls Sie das zu schätzen wissen, sind wir für eine Unterstützung unseres Projektes dankbar. Details zu Spenden (PayPal oder Banküberweisung) hier.++