Alex Krainer über den neuen Kriegsschauplatz doch denselben Konflikt

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Am 13.6.2025 eröffnete die atlantische Kriegsallianz ihre zweite Front: Ihr Angriffskrieg traf dieses Mal den Iran. Die USA erwägen den Einsatz taktischer Atomwaffen. Dazu droht die Schließung der Straße von Hormus, was westliche Finanzmärkte zusammenbrechen lassen dürfte.Alex Krainer: „Deutschland ist am Angriff gegen  den Iran direkt beteiligt!“ Glenn Diesen: Hallo zusammen und herzlich willkommen! Bei uns zu Gast ist heute Alex Krainer, ein ausgesprochen fundierter Marktanalyst und Autor. Willkommen zurück in der Sendung. Ich weiß, dass meine Zuhörer sich immer sehr freuen, wenn Sie bei uns auftreten.Alex Krainer: Vielen Dank, Glenn! Es freut mich, wieder hier zu sein und ich bin sehr dankbar, dass sich die Zuhörer für die Informationen, welche ich vermitteln kann, so empfänglich zeigen.Glenn Diesen: Nun, zum Thema der Nachrichten würde ich vorschlagen, dass wir ggfs. mit dem Iran beginnen, da dies offensichtlich die größte Krise in Bezug auf die Nachrichtenlage ist: Wie interpretieren Sie die aktuellen Meldungen aus Washington, da es dort ein wenig hin und her zu gehen scheint? Zuerst hat Marco Rubio allen versichert, dass Amerika nichts [mit dem Angriff Israels gegen den Iran] damit zu tun habe. Dann schien es, als wollte Trump die Verantwortung dafür übernehmen – dann lief es nicht mehr so gut und jetzt behauptet er, sie hätten nichts damit zu tun. Das ist etwas verwirrend. Wie interpretieren Sie die Rolle und Kommunikationsstrategie der USA in dieser Angelegenheit?Alex Krainer: Nun, bisher denke ich, dass die Botschaften der Trump-Administration ziemlich typisch für das sind, was wir von der Trump-Regierung her kennen. Doch angesichts der gravierenden Umstände, ist es noch höflich ausgedrückt, wenn man sagte, dass diese erschreckend klingen. Es wird offensichtlich, dass die Trump-Administration eine sehr ausgeklügelte Täuschung in Szene setzt. Mein erster Eindruck war, dass Trump, um den Iran angreifen zu lassen und einen Regimewechsel zu erzielen bzw. deren Führung zu stürzen, selbst mit der israelischen Führung gemeinsam Sache machte. So sah es zunächst aus.Inzwischen bin ich mir nicht mehr hundertprozentig sicher, ob das tatsächlich so gelaufen ist, denn die ausgeklügelte Täuschung könnte auch gegen Israel gerichtet sein. Ich denke, dass wir das noch nicht genau erfahren werden. Ich meine, dass die Wahrheit auf verschiedene Weise herauskommen wird:Zum einen wird sich zeigen, ob die Vereinigten Staaten sich nun an Israels Krieg gegen den Iran beteiligen werden. Falls nicht, dann war es ggfs. tatsächlich eine gegen Israel gestellte Falle.Ein weiterer Hinweis wird sich aus der Reaktion der Russen und Chinesen ergeben: Werden sie Trump weiterhin als strategischen Partner behandeln oder werden sie ihn ausschließen?Die Russen werden sicherlich höflich bleiben und ihm nachgeben. Doch, wenn Trump tatsächlich mit Israel zusammengearbeitet hat, um den Iran anzugreifen, dann stünde er zu 100% auf der falschen Seite der Geschichte. In diesem Fall denke ich, dass die Russen und Chinesen ihn wahrscheinlich aus ihren strategischen Überlegungen und Projekten ausschließen und ihm und seiner Administration nur noch der guten Ordnung halber, gleich geschiedenen Eltern, nachgeben werden: Man muss zwar noch miteinander reden, aber fühlte ist sich nicht mehr partnerschaftlich verbunden.Wir werden noch sehen: Der Grund, warum ich am äußeren Schein der Dinge zweifle, ist, dass es schrecklich erschiene, den Iran auf diese Weise zu getäuscht zu haben.Das wäre nicht nur schlecht für die Beziehungen der USA zum Iran, sondern auch für die Beziehungen der USA zu allen anderen Staaten!Wenn ich alle anderen sage, meine ich in erster Linie Russland und China. Doch dann schauen natürlich alle darauf: Die Inder, Iraner, Saudis, alle sehen das. Und ihre Schlussfolgerung müsste lauten: „Mein Gott, mit dieser US-Administration können wir absolut nicht verhandeln. Es gibt nichts zu verhandeln. Falls wir mit ihnen verhandeln und konstruktive Angebote machten, würde das gegen uns ausgenutzt werden!“Die Kosten in Gestalt ruinierten Ansehens wären also exorbitant hoch. Es fällt mir sehr schwer zu glauben, dass all dies wirklich geschehen ist, doch ggfs. ein doppeltes Spiel darstellt: Vielleicht wurde die Falle gegen Israel bzw. Israels eigentliche Sponsoren gestellt, nämlich das westliche Imperium, das in erster Linie aus dem Regierungssystem der City of London und ihren Satelliten, vor allem Paris, entlang der Wall Street und dann anderen Juniorpartnern besteht. Ich denke also, dass wir das erst mit der Zeit erfahren werden, aber die Reaktion, welche die Israelis vom Iran einfingen, war so effektiv – so überwältigend und so vernichtend –, dass Israel jetzt nur noch durch den Einsatz von Atomwaffen hoffen kann, das Blatt zu wenden. Aber wenn sie Atomwaffen einsetzen, wäre das das Ende Israels! Von dort gebe es kein Zurück mehr.Glenn Diesen: Es sieht weniger nach Deeskalation aus – natürlich wäre es möglich, dass die Amerikaner die Iraner kontaktieren könnten und sagten: „Lasst uns mit der Zerstörung aufhören!“ Dann käme es zum Waffenstillstand. Nichts wäre gelöst, aber beide Seiten gingen mit blutigen Nasen davon. Das wäre eine Möglichkeit, aber derzeit scheint es wahrscheinlicher, dass wir auf eine Eskalation zusteuern. Dazu gäbe es natürlich viele Wege: Es kann zu einer Eskalation kommen, indem der Iran Militärstützpunkte von Ländern angreifen würde, die mit Israel zusammenarbeiteten – in erster Linie die Amerikaner. Aber es wäre auch sehr wahrscheinlich, wie Sie sagten, dass die Eskalation von jener Seite käme, die unter den derzeitigen Rahmenbedingungen der Angriffe den Kürzeren ziehen würde. Der Iran dürfte derzeit wenig Anreiz verspüren, amerikanische Stützpunkte anzugreifen, zumal die Beschränkung auf Israel den Iran in die Karten spielt. Angesichts der Tatsache, dass Israel und die USA nun auf der Verliererseite stehen und gedemütigt werden, scheint es zwei Wege zu einer dramatischen Eskalation zu geben: Der eine wäre, wie Sie sagten, dass Israel zu Atomwaffen greifen würde mit der Behauptung, eine existenzielle Bedrohung, wie «ein Terrorregime» ausschalten zu müssen. Nun, wir können bereits die Rechtfertigungen dafür hören. Der andere Weg wäre, dass sich die Vereinigten Staaten dem Krieg anschließen würden, was sie bisher offenbar abgelehnt haben, aber auch hier gibt es keine einheitliche Linie. Die USA könnten ihre Meinung innerhalb von 20 Minuten wieder ändern. Wie sehen Sie das? Was ist Ihre Meinung dazu? Sehen Sie noch andere Wege, die zu einer Eskalation führen könnten?Alex Krainer: Nein! Ich glaube nicht, dass selbst ein Eintritt der Vereinigten Staaten in den Krieg Israels gegen den Iran etwas bringen würde. Denn, die Amerikaner können nur begrenzt handeln: Sie können nicht drei Millionen Soldaten in der Nähe des Irans anlanden, um eine Invasion durchzuführen. Sie können ihre Zerstörer und Flugzeugträger entsenden, aber wie wir wissen, kann eine solche Gruppe nur eine begrenzte Menge an Treibstoff, Flugzeugen, Bomben und Raketen mitführen. Sobald die Raketen abgefeuert wären, wäre es vorbei. Ich glaube, dass jeder Zerstörer etwa hundert dieser Boden-Boden-Raketen und eine begrenzte Anzahl von Boden-Luft-Raketen an Bord mitführt. Sobald sie abgefeuert sind, wäre es vorbei. Sie müssten zurück in den Hafen, um ihre Vorräte nachzufüllen. Ihre Fähigkeit, Krieg gegen den Iran zu führen, scheint stark eingeschränkt, während wir gesehen haben, wie die Iraner in der Lage sind, gegen Israel zurückzuschlagen. Sie haben dies geplant und gezeigt, dass sie es gut planten und gut ausführen können. Die Planer im Pentagon werden sich sagen: „Nun, die Iraner haben wahrscheinlich auch Pläne für den Umgang mit unseren Seestreitkräften vorbereitet. Falls wir einen Krieg mit dem Iran beginnen, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie US-Schiffe und Flugzeugträger versenken werden! Nicht nur das: Sie werden wahrscheinlich alle US-Militärstützpunkte auslöschen!“ Wo liegt der Vorteil für die Vereinigten Staaten? Dieser Krieg bietet keine Vorteile. Deshalb bin ich äußerst perplex über das Verhalten der Trump-Regierung. Es lässt mich vermuten, dass dies eine Falle für das Imperium darstellen könnte, doch nicht für die Iraner, denn es ist vom Anfang bis Ende so unglaublich dumm, dass man glauben müsste, in Washington habe eine Irrenanstalt das Ruder übernommen oder dass hinter dieser Täuschung etwas anderes steckte, als es auf den ersten Blick und oberflächlich betrachtet den Anschein hat.Glenn Diesen: Nun, tatsächlich war ich wenige Stunden vor dem Überraschungsangriff auf den Iran in der Sendung von Richter Napolitano. Er fragte mich, was diese Entwicklungen, die sich abzeichneten, bedeuten könnten, da man sehen könne, dass etwas passieren werde. Ich bezweifelte es. Denn es schien, wie Sie sagten, so verrückt, so absurd, wie die Dinge, die sie in den Medien über einen vermeintlich schwachen Iran verbreiteten. Sie gingen davon aus, dass nach ersten Raketenangriffen vermeintlich unterdrückte Iraner sich erheben würden, um das Regime zu stürzen. Ich sah all diese Dinge und dachte, das können sie unmöglich so meinen. Sie müssten doch über die Raketenfähigkeiten der Iraner Bescheid wissen. Also ging ich davon aus, dass sie nicht so verrückt sein können. Aber ich frage mich zugleich, ob man nicht nach anderen versteckten Motiven suchen sollte. Es könnte auch sein, dass hier niemand das Ruder in der Hand hält. Dass sie einfach nur impulsiv handeln. Es scheint nicht viel Sinn zu ergeben. Aber wenn es doch einen gibt: Was meinten Sie damit, als Sie erwähnten, dass man sich gegen das Imperium verschwört haben könnte?Alex Krainer: Ja, ich denke, es ist sehr wichtig, immer den Kontext des großen Spiels im Auge zu behalten. Wie George Soros verlauten ließ, handelt es sich um einen Konflikt zwischen zwei Regierungssystemen:Offene Gesellschaften gegen geschlossene Gesellschaften!Kurt Volker, ehemaliger US-Botschafter bei der NATO, sagte, es sei ein Konflikt zwischen Demokratien und Autokratien. Das ist als Konzept sehr wichtig, weil es tatsächlich wahr ist: Es ist ein Konflikt zwischen dem westlichen oligarchischen Regierungssystem, das seit Jahrhunderten Kolonialismus, Imperialismus und ausländische Eroberungen sowie permanente Kriege erzeugt hat und dem Rest der Menschheit, der vielmehr dauerhaften Frieden und Wohlstand und gute Beziehungen zwischen den Nationen sucht.Dieser imperialistische Ansatz zur Regierung der Welt wurde zuletzt von der City of London aus gesteuert. Wenn man in der Geschichte zurückgeht, sieht man, dass das französische Imperium, spanische Imperium, niederländische Imperium und das römische Imperium alle mehr oder weniger dasselbe Regierungsmodell verwendet hatten. Das heißt, man setzt seine Hegemonie durch und muss sicherstellen, dass alle Regime, welche Ressourcen kontrollieren, die man [selbst] kontrollieren will, Vasallen blieben. Wenn man den Konflikt also von dieser Logik her betrachtet, dann erkennt man zunächst einmal, dass der Konflikt in der Ukraine und der Konflikt im Iran im Grunde denselben Konflikt darstellt:Zwei verschiedene Kriegsschauplätze, aber derselbe Konflikt!Dann erkennt man, dass all das Gerede über Atomwaffen, über den Iran als Sponsor eines Terrorregimes oder was auch immer, über die Notwendigkeit von Frieden in der Region, dass all das falsche Ausreden für den Krieg sind. Damit das westliche Imperium diese Region kontrollieren kann, brauchte es einen Regimewechsel im Iran. Es reicht also nicht aus, wenn die Iraner sagen: „Okay, wir stellen unser Atomprogramm komplett ein. Wir verpflichten uns, keine Atombomben zu bauen!“ Das haben sie bereits angeboten. Die Iraner haben auch gesagt:Warum machen wir nicht die ganze Region zu einer atomwaffenfreien Zone?Wenn also Frieden das Ziel wäre, hätten alle im Westen, einschließlich der Vereinigten Staaten und Israel, sagen müssen: „Das ist fantastisch! Lasst uns daran arbeiten. Lasst uns alle Atomwaffen abschaffen und uns verpflichten, einander nicht anzugreifen!“ Das wäre leicht zu erreichen und dann hätte man Frieden in der Region. Aber, wenn das das Ziel gewesen wäre, hätte man sich schon vor langer Zeit darum gekümmert. Aber das ist es nicht:Das Ziel ist ein Regimewechsel im Iran, denn nur dann kontrolliert man die gesamte Region!Man gewinnt die Vorherrschaft und kontrolliert auch die Ressourcen der Region. Das ist also das Ziel des Spiels. Die Vereinigten Staaten werden nur als militärischer Vollstrecker des Imperiums auf eigene Kosten benutzt. Wir sehen zugleich, dass die Wirtschaft der Vereinigten Staaten erschöpft ist. Das Militär wurde stark geschwächt. Um das zu erreichen, hat man seinen Ruf und seine Glaubwürdigkeit weltweit ruiniert. Die Nachteile für die Vereinigten Staaten sind also enorm: Die Kosten sind extrem hoch, während die Vorteile – die Gewinne – in erster Linie den Bankinteressen in London, Paris und an der Wall Street zugutekommen:Um dies zu illustrieren, zeige ich folgendes Beispiel: Nachdem es in Syrien im Dezember 2024 Syrien einen Regimewechsel gegeben hatte, kam es nur einen Monat später, im Februar 2025, durch die neue syrische Regierung zur Vergabe eines Auftrages über 250 Millionen Dollar für die Verwaltung der syrischen Häfen an einen französischen Mischkonzern, CMA CGM [Anmerkung der Redaktion: Compagnie maritime d’affrètement – Compagnie générale maritime oder CMA CGM ist ein französisches Schifffahrts- und Logistikunternehmen, das 1978 von Jacques Saadé gegründet wurde]. CMA CGM verpflichtet sich sofort, 30 Millionen Dollar in die Modernisierung der syrischen Häfen zu investieren.Damit zeigte sich bereits das kolonialistische Interesse. Doch man hatte kein amerikanisches Unternehmen beauftragt, sondern ein französisches, was deutlich macht, wo die finanziellen Interessen letztendlich liegen. Amerika läuft herum, wie ein dummer Riese, der zwar Kriege gewinnt, doch den Frieden verliert. Danach kommt es zu Frustrationen beim [Neu-]Aufbau der betroffenen Staaten, nachdem sie dort einmarschiert, die Regime gestürzt und die Nationen zerstört haben, aber dann die politischen Maßnahmen verblassen. Sie bauen nichts auf. Am Ende ziehen sie sich einfach zurück und hinterlassen ein Chaos.Nun, das ist fast schon so gewollt, denn es sind immer besagte europäischen britisch-französischen und anderen Interessen, die inzwischen, wenn man genau hinsieht, tatsächlich sehr aktiv versuchen, ihre kolonialen Interessen wieder in vollem Umfang zurückzugewinnen, so wie es im 19. Jahrhundert der Fall war. Ich wäre also sehr überrascht, wenn die Leute in der Regierung der Vereinigten Staaten sich dessen nicht bewusst wären. Falls sie sich dessen bewusst wären, kann man in dieser Frage nur eine Entscheidung treffen – denn, man kann nicht nur ein bisschen schwanger sein. Entweder man ist auf ihrer Seite oder man ist nicht auf ihrer Seite. Falls man also nicht auf ihrer Seite wäre, gebe es absolut keinen Grund, Israel zu unterstützen:Denn, Israel ist lediglich ein koloniales Siedlungsprojekt, das darauf abzielt, die Vorherrschaft westlicher Interessen im Nahen Osten zu kontrollieren und zu verteidigen!Falls das bis jetzt noch nicht klar war, sollte es jetzt ganz offensichtlich sein. Dass sich die Vereinigten Staaten daran beteiligen und sagen: «Okay, wir werden dieses imperiale Projekt auf unsere Kosten verteidigen – mit Kosten für unser Militär, unsere Soldaten, unseren Staatshaushalt, damit die französischen, britischen und andere multinationale Konzerne die Kontrolle über die Ressourcen und Wirtschaft dieser Region behalten können. Es ist einfach völlig verrückt! Entweder muss jemand unglaublich dumm und blind sein, um das zuzulassen oder es handelt sich um eine ausgeklügelte Täuschung, die gegen die imperialen Interessen gerichtet ist. Aber das werden wir erst wissen, nachdem wir gesehen haben, wie sich die Dinge entwickeln werden. Wenn sich die Vereinigten Staaten dem Krieg Israels gegen den Iran anschließen, dann fürchte ich, dass die dumme Seite gesiegt hätte. Falls sie diesen Krieg vermeiden und weiterhin konstruktiv mit China, Russland und anderen regionalen Akteuren zusammenarbeiten, dann denke ich, dass dies eine Falle für Israel und Israels Sponsoren gewesen ist.Glenn Diesen: Nun, ich denke, Israel hat keinen Hehl daraus gemacht, dass es die Beteiligung der Vereinigten Staaten wolle oder brauche, um den Iran anzugreifen: Jetzt, nachdem sie angegriffen hatten und die Dinge schieflaufen, drängen sie ganz offen darauf, dass die Vereinigten Staaten sich ihnen anschließen. Deshalb ist es interessant, dass die Vereinigten Staaten bisher nicht signalisierten, dass dies zu einer Katastrophe führen werde, doch das könnte sich wieder ändern. Aber es ist interessant, wie Kriege gelöst werden gemäß der Idee Israel unterstützen und helfen zu müssen.Vor einigen Jahren hielt Joe Biden eine Rede im Senat, in der er darauf hinwies, dass man, wenn es kein Israel gäbe, eines schaffen müsste, weil dies Amerikas Machtprojektion in der Region erfordere. Nun könnte man argumentieren, dass Israel seitdem eher zu einer Belastung geworden ist, aber ich habe gesehen, dass einige europäische Mächte immer noch dieses Argument vorbringen. Ich glaube, Deutschland sagte, dass Israel bei diesem Angriff auf den Iran das Recht habe, sich zu verteidigen, was eine sehr seltsame Bemerkung ist:Wenn man einen Angriffskrieg unterstützt, während Verhandlungen stattfinden, ist das eine Überraschung!Das geht also sehr weit. Aber ich meine, Sie haben auch Recht mit [Ihrem Hinweis auf] den Regimewechsel, denn Trump wurde auch gefragt: „Verringern Sie die Spannungen?“ Und er antwortete: „Nun, der Iran darf keine Atomwaffen haben!“ Aber das ist, wie Sie sagten, ein sehr absurdes Argument, denn der Iran hat bereits erklärt, dass er keine Atomwaffen brauche. Und wenn es Verhandlungen gäbe – eine Vereinbarung über strenge Kontrollen, um sicherzustellen, dass sie keine Atomwaffen erwerben –, könnte dies erreicht werden. Aber das Problem, das wir oft sehen, liegt auf der anderen Seite, nämlich bei den Amerikanern: Sie verbinden dies immer mit anderen Dingen. Sie sagen: „Wir wollen ein Atomabkommen, aber wir brauchen auch Beschränkungen für iranische ballistische Raketen. Der Iran muss sich von Hamas, Hisbollah, den Huthis und allen anderen Widerstandskräften lossagen.“Natürlich lautet die neueste extreme Forderung, dass Iran selbst kein ziviles Atomprogramm betreiben dürfe. Israel darf also Atomwaffen haben, aber der Iran darf nicht einmal ein ziviles Atomprogramm haben. All dies unter dem Vorwand zu verpacken, dass der Iran keine Atomwaffen haben dürfe, erscheint sehr irreführend. Aber genau das wird den Menschen immer noch verkauft. Selbst in Europa ist dies zu einem Schlagwort geworden: Der Iran dürfe keine Atomwaffen haben, aber das ist nicht wirklich der…Alex Krainer: Genau, das ist nicht der Grund für den Krieg, denn wenn das der Grund für den Krieg wäre, gäbe es keinen Krieg. Für die Iraner ist es einfach genug zu sagen:Wir brauchen keine Atomwaffen – wir wollen keine Atomwaffen. Wenn ihr uns helft, diese Region atomwaffenfrei zu machen, sind wir fertig – das wäre es!Doch, das [wahre] Ziel ist offensichtlich ein Regimewechsel im Iran, denn nur so können die westlichen Mächte ihre Hegemonie in der Region erhalten und langfristig sichern. Das ist also ihr Ziel. Apropos Deutschland, das Sie zuvor erwähnt hatten:Ein deutsches Flugzeug über Syrien hat versehentlich für einige Minuten seinen Transponder eingeschaltet und dann wieder ausgeschaltet.Doch jetzt wissen wir, dass Deutschland sich an dem Krieg beteiligt, um zu helfen – ich glaube, es war ein Tankflugzeug!Jetzt wissen wir also, dass Deutschland dort aktiv ist, um Israel zu verteidigen. Ich finde es recht komisch, dass niemand jemals erwähnt, dass vielleicht auch der Iran das Recht habe, sich zu verteidigen. Nur Israel scheint das Recht zu haben, sich zu verteidigen – das ist wirklich seltsam. Aber über das hinaus, was wir jetzt sehen, wird dies natürlich langfristige Folgen haben:Pakistan hat erklärt, dass es sich dem Krieg anschließen und eine Atomrakete auf Israel abfeuern würde, falls Israel oder westliche Mächte Atomwaffen gegen den Iran einsetzten!Dieser Konflikt wird langfristige Folgen für Jordanien, Ägypten, Türkei und Saudi-Arabien haben und wird in Syrien sehr stark zu spüren sein. Die Situation kann leicht außer Kontrolle geraten. Wir stehen also vor einer Krise, die nicht so schnell gelöst werden kann. Ich sehe einfach nicht, wie die westlichen Mächte ihren Verlust an Einfluss und Hegemonie in der Region wieder wettmachen könnten. Ich glaube, dass sich jetzt alles gegen sie wendet. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Iran in diesem Konflikt auch die volle Unterstützung Russlands und Chinas geniesst.Glenn Diesen: Ich habe von chinesischen Militärflugzeugen gehört, die Lieferungen in den Iran brachten. Sie haben die Transponder ausgeschaltet, als sie sich Iran näherten – da ist etwas im Gange. Das denke ich zumindest, aber das lässt mich auch über die weiterreichenden Auswirkungen einer gezielten Attacke gegen den Iran nachdenken. Iran spielt eine sehr wichtige Rolle in dieser neuen eurasischen Konfiguration. Der Iran ist ein sehr zentraler Knotenpunkt zwischen Ost und West in Eurasien. Aber er ist auch der zentrale Knotenpunkt für den internationalen Nord-Süd-Transportkorridor oder die Verbindung zwischen Russland und dem Iran bis hinunter nach Indien. Aber auch ganz allgemein in Eurasien konzentrieren wir uns normalerweise auf Russland und China, aber der Iran hat sich immer mehr dieser neuen eurasischen Konstellation angenähert. Ich denke also, dass dies in gewisser Weise auch als Angriff auf dieses multipolare, eurasische Modell zu sehen ist und auf die Ausschaltung eines wichtigen mittleren Teils zielt. Inwieweit glauben Sie, dass sich die Russen und Chinesen neben der Lieferung von Waffen noch direkter engagieren könnten?Alex Krainer: Ich bezweifle sehr, dass die Russen und Chinesen beispielsweise Truppen entsenden werden. Aber sie werden wahrscheinlich umfangreiche technische Unterstützung leisten: Luftabwehrsysteme – wahrscheinlich keine Boden-Boden-Systeme, denn das würde sie zu Kriegsbeteiligten machen. Falls man Fragmente russischer oder chinesischer Raketen auf dem Gelände finden würde, wo früher US-Militärstützpunkte waren, wäre das sehr schlecht. Ich glaube auch nicht, dass die Iraner diese Art von Hilfe brauchen. Aber wahrscheinlich werden sie Informationen austauschen und solche zur Luftüberwachung und Luftabwehr liefern.In diesem Sinne denke ich, dass die Russen bereits Teams vor Ort haben, die bei der Bedienung von Radaranlagen und Luftabwehrsystemen helfen. Bei den Chinesen bin ich mir nicht sicher, aber wir haben gesehen, dass sie einige Waffensysteme, darunter auch Flugzeuge, an Ägypten verkauften. Das könnte also Teil des Pakets sein. Möglicherweise liefern sie ihnen Flugzeuge, um israelische Flugzeuge abzuwehren, falls sie in den iranischen Luftraum eindringen. Darüber hinaus bin ich mir jedoch nicht ganz sicher, wie die Unterstützung aussehen wird.Es ist wichtig zu verstehen, dass sowohl China als auch Russland den Iran inzwischen mehr oder weniger zum Anker der neuen Sicherheitsarchitektur für diese Region und für den eurasischen Kontinent im Allgemeinen erklärt haben. Die Verteidigung der iranischen Regierung hat daher sowohl für Russland als auch für China eine sehr hohe Priorität. Wir haben Informationen, dass Wladimir Putin gestern Abend Donald Trump angerufen hat. Laut Donald Trump war das Gespräch sehr freundlich. Putin gratulierte Trump zu seinem Geburtstag und zum 250-jährigen Jubiläum der US-Streitkräfte und dergleichen. Das ist alles sehr nett. Aber ich denke, dass in diesem Gespräch wahrscheinlich auch eine Warnung enthalten war, sich nicht einzumischen, und dass Russland den Iranern wahrscheinlich erhebliche Unterstützung gewähren wird. Man sollte also nicht davon träumen, dass sie versuchen könnten, den Iran militärisch zu stürzen. Wahrscheinlich ein Anruf, um Trump davon abzubringen, sich auf der Seite Israels in den Krieg einzumischen.Oder anders ausgedrückt: Ein Anruf, um Informationen auszutauschen und Maßnahmen zu koordinieren, denn ich halte es nach wie vor für möglich, dass Trump die Israelis ausspielt. Ich halte das für plausibel!Glenn Diesen: Ich finde es allerdings außergewöhnlich, wie schlecht die Israelis ihre Karten auch gegenüber den Russen ausgespielt haben. Die Russen und Israelis hatten früher eine besondere Verbindung, nicht nur, weil die Sowjets Auschwitz befreiten und natürlich so viele Menschen aus der Sowjetunion nach Israel ausgewandert sind, sondern weil es immer, selbst wenn sie auf gegnerischen Seiten eines Konflikts standen, gegenseitigen Respekt zeigten und die Interessen des anderen berücksichtigt wurden.Ich erinnere mich, dass ich vor einigen Jahren auf einer Konferenz mit dem ehemaligen israelischen Premierminister Ehut Olmert war. Er sagte auch, dass sie alle als Kinder einige russische Ausdrücke gelernt hätten und wie besonders Russland für die Israelis immer gewesen sei. Aber nachdem die Israelis sich an dem Stellvertreterkrieg in der Ukraine beteiligt hatten, ist diese Beziehung inzwischen so gut wie tot. Russland sieht wirklich keine Notwendigkeit mehr, sich in seiner Partnerschaft zum Iran zurückzuhalten. Es will sich nicht die Saudis und die Golfstaaten zum Feind machen, das ist immer noch ein Hemmnis, aber was die Israelis angeht, scheint es ihnen nicht mehr sonderlich wichtig zu sein. Ich glaube, sie haben genug davon, dass Israel ihre Interessen ignoriert. Das ist wirklich außergewöhnlich. Wenn mir jemand vor zehn Jahren gesagt hätte, dass Russland sich so stark auf die Seite des Iran gegen Israel stellen würde, hätte ich das kaum glauben können.Alex Krainer: Genau, da stimme ich Ihnen zu, Glenn! Es schien fast undenkbar, noch vor ein paar Jahren, aber ich muss hier noch etwas erwähnen, denn ich habe ein paar Freunde in Israel, die nicht Teil davon sind, aber es scheint, dass Israel seit den Tagen der COVID-Pandemie in eine Art Massenpsychose verfiel, die bewusst angeheizt wird. Ich glaube, es gibt diese Art von Wahnsinn, der das Land erfasst hat, und schwer zu erklären ist.Vor ein paar Jahren habe ich darüber mit einem Freund gesprochen, der ein gläubiger Muslim ist und sich mit jüdischer, muslimischer und christlicher Eschatologie [Lehre von letzten Dingen] beschäftigt. Er erklärte mir etwas, das mich sehr überraschte, es schien fast surreal: Aber mit der Zeit scheint es sehr real zu werden, dass ein Teil der israelischen Gesellschaft, insbesondere die religiöse Gruppe, zum Teil durch ein messianisches Verlangen nach der Erlösung Israels motiviert ist. Um das zu erklären: Den Juden wurde bereits während der babylonischen Gefangenschaft versprochen, dass ein Messias zu den Juden kommen würde. Aber bevor der Messias kommen kann, muss Israel – das gesamte jüdische Volk – von seinen Sünden und seinem Unrecht erlöst werden. Um von ihren Sünden erlöst zu werden, müssen sie bestraft werden. Die Strafe sollte in Form einer weltweiten Abkehr von Israel und den Juden kommen. Damit dies geschehen könne, müssten sie sich im Grunde genommen so offensichtlich böse verhalten, dass es für jeden auf dieser Welt absolut offensichtlich würde, sodass sich die ganze Welt gegen Israel wenden würde. Dann würde die Strafe kommen. Es wäre sehr offensichtlich. Das Bild sieht aus wie das, was derzeit in Orten wie Tel Aviv und Haifa geschieht.Ich dachte, dass es sicherlich einige Fanatiker gibt, die das tatsächlich glaubten. Aber dann stellte sich heraus, dass es tatsächlich einen sehr einflussreichen Rabbiner gibt, dessen Name [Menachem Mendel] Schneerson ist und der Benjamin Netanjahu sehr nahesteht. Anscheinend informiert Benjamin Netanjahu Rabbi Schneerson von Zeit zu Zeit darüber, welche Fortschritte man auf dem Weg zur Erlösung Israels mache. Rabbi Schneerson hat tatsächlich erklärt, dass Benjamin Netanjahu dies tun würde. Er ist tatsächlich sehr einflussreich in religiösen Kreisen Israels und er sagte, dass Benjamin Netanjahu der letzte Führer Israels vor der Wiederkunft des Messias sein würde und dass das Datum der Erlösung ein bestimmtes, etwa herum dem 2. September 2027 sei. Ich bin mir nicht sicher, ob es der 2. September genau ist, aber es ist ein bestimmtes Datum im Jahr 2027. Bis dahin muss also die Erlösung Israels vollendet sein, was bedeutet, dass sie eine sehr schwere Strafe vom Rest der Welt erhalten müssen. Es gibt offenbar eine sehr einflussreiche Gruppe religiöser Juden in Israel, die das tatsächlich glauben und die tatsächlich Lobbyarbeit betreiben und die Regierung und die IDF dazu drängen, dafür zu sorgen, dass diese Dinge geschehen. Für einen Teil von ihnen ist das also real. All das rationale Denken, trifft für Sie oder mich oder die Russen oder die Trump-Regierung oder die Militärs zu: Man denkt über die Vor- und Nachteile nach, die man erreichen will, sowie über den potenziellen Nutzen und was die potenziellen Nachteile wären und dann entscheidet man: Gewisse Vorgehensweisen erscheinen nicht vernünftig: Sie scheinen zu riskant, zu destruktiv zu sein. Nun, für jene [religiöse] Gruppe umso besser: Denn je schlechter die Aussichten für etwas scheinen, desto eher wollen sie das realisieren. Es scheint, dass sie wirklich einen Fuß auf die Bremse des kollektiven Verhaltens Israels gesetzt haben.Glenn Diesen: Ich habe vor nicht allzu langer Zeit mit dem israelischen Journalisten Gideon Levy gesprochen, der in Israel sehr bekannt ist, aber auch sehr kritisch gegenüber der Regierung Netanjahu und übrigens auch gegenüber den Militäraktionen in Gaza auftritt. Er hat das allerdings anders erklärt. Er sah es genauso, wie Sie von Massenpsychose sprachen. Denn das war mehr oder weniger auch seine Sichtweise. Er sagte, je mehr die Welt Israel kritisiert, desto mehr glauben die Menschen in Israel, dass dies bestätige, dass die ganze Welt gegen sie sei, und dass dies nur die Notwendigkeit legitimiere, entschlossen zu handeln und keine Empathie und keine Gnade zu zeigen, um ihre Ziele zu verfolgen. So entsteht ein seltsamer Kreislauf, in dem die Folgen ihrer Handlungen noch aggressivere Handlungen nach sich ziehen. Wie er es beschrieben hat, klang es auf jeden Fall so, wie Massenpsychose. Ich möchte damit sagen, dass die Vernunft bei den Entscheidungen kaum eine Rolle spielt.Aber wir gehen auch davon aus, dass es den Vereinigten Staaten an Vernunft mangelt. Sie kalkulieren, wie sie diesen Konflikt weiterführen können oder nicht. Natürlich wissen wir alles über die Israel-Lobby. Aber für Trump selbst ist dies kein Einzelfall, wie Sie bereits erwähnten. Die USA haben noch mehr Probleme:Die USA haben Unruhen und Proteste im eigenen Land, sie führen einen Wirtschaftskrieg gegen China und einen Stellvertreterkrieg in der Ukraine gegen Russland.Trump hat nicht unbedingt viel Spielraum, wenn er etwas Falsches tut, können sich die politische Klasse, die Öffentlichkeit und viele Menschen gegen ihn stellen. Ich bin mir nicht sicher, wie Sie Trumps Rolle in dieser Sache sehen, falls man davon ausginge, dass er Israel helfen und den Iran zerstören wollte. Wie viel Spielraum hat er tatsächlich?Alex Krainer: Ich denke, dass er sehr wenig Handlungsspielraum hat, weil die amerikanische Gesellschaft, obwohl die Opposition gegen Israel inzwischen wächst und meiner Meinung nach mittlerweile ziemlich weit verbreitet und stark geworden ist, immer noch davon überzeugt ist, dass die Leute in den Tiefen der Regierung – all die Kalten Krieger, die für die NSA, CIA, den Pentagon und den US-Kongress arbeiten – sich Israel gegenüber nach wie vor sehr verbunden fühlen. Sie klammern sich immer noch an diese sentimentale Verbundenheit, Israel als etwas Gutes zu betrachten und diese sentimentale Verbundenheit wird natürlich immer mit Spenden belohnt, sodass sich das Ganze sehr stark verfestigt hat. Wie viele Beobachter sagen, hat Benjamin Netanjahu heute mehr Kontrolle über den US-Kongress als Donald Trump. Was kann man also tun? Ich denke, man muss entweder eine sehr clevere Täuschung inszenieren, um sich aus dieser Situation lösen zu können und zu vermeiden, in diesen Krieg verwickelt zu werden.Wir dürfen nicht vergessen, dass Persien traditionell der Friedhof der Imperien war!Jeder, der versucht hat, diese alte Zivilisation zu zerstören, hat letztendlich sein Imperium verloren. Das ist also die Kehrseite. Ich sehe nicht so viele Vorteile. Oder aber, wenn Trump sich nicht auf eine clevere 4D-Täuschung einlässt, muss er mitmachen und dann die Verantwortung für diesen Krieg übernehmen. Wenn er sich für die Verteidigung Israels einsetzt, wird er die Verantwortung für diesen Krieg übernehmen. Er wird die Folgen dieses Krieges tragen, die für die Vereinigten Staaten verheerend sein werden. Am Ende werden sie vielleicht in der Lage sein, Atomraketen auf den Iran abzufeuern, was wahrscheinlich ähnliche Folgen haben dürfte, wie Hiroshima und Nagasaki – doch, wahrscheinlich 100-mal schlimmer, was bedeutete, dass das Land verwüstet sein würde, aber das wird nicht das Ende sein:In diesem Fall würde es das Ende des westlichen Imperiums und der Vereinigten Staaten sein!Ich denke, dass der politische Preis, den die Trump-Regierung letztendlich dafür zahlen würde, im Wesentlichen die Zerstörung seiner Präsidentschaft sein könnte. Er wird keine andere Wahl haben, als im Grunde genommen ein Handlanger dieser westlichen Finanzinteressen zu sein, die darauf aus sind, ihre Vorherrschaft über den Nahen Osten zu verteidigen. Ich halte das für eine sehr schlechte Entscheidung – für die Vereinigten Staaten gibt es dabei nur wenige Vorteile, aber so viele Nachteile. Ich denke, es ist offensichtlich genug, dass ich große Schwierigkeiten mit der Vorstellung habe, dass das, was wir sehen, tatsächlich geschieht. Ich denke, wir werden es erst mit der Zeit sicher erfahren.Glenn Diesen: Nun, ich denke, das war mein Punkt, dass Länder, die im Niedergang begriffen sind oder vor einer existenziellen Herausforderung stehen, große Risiken eingehen und oft irrational handeln, aber dann schauen wir auf Israel und die Vereinigten Staaten als dessen Unterstützer. Auch die Vereinigten Staaten befinden sich in einer historisch sehr schwierigen Lage. Für Trump ist es nicht leicht, damit umzugehen. Er ist der Präsident eines Imperiums im Niedergang. Den Niedergang Amerikas zu bewältigen, ist kein idealer Job.Natürlich glaube ich, dass er nach dieser Wahl sehr gut dastand – er war der ultimative Außenseiter. Es gab wahrscheinlich viel Optimismus, dass er tatsächlich viele der Dinge umsetzen könnte, die er verfolgte:die Weltwirtschaft zugunsten Amerikas neu ordnen,die Russen für sich gewinnen und sie gegen die Chinesen ausspielen.Und was all diese endlosen Kriege angeht, sah es so aus, als hätte er einen Plan. Aber es muss schwer sein, den Niedergang eines Imperiums zu bewältigen. Ich dachte also, er würde versuchen, das Imperium neu zu erfinden, um hohe Renditen zu erzielen und dafür zu sorgen, dass die Verbündeten zahlen. Aber auch hier halte ich die Pläne für unzureichend. Die Umsetzung war katastrophal und es wurden so viele Fehler gemacht. Meine Sorge ist, dass sie fast im amerikanischen Stil auf diese finale Auseinandersetzung am Ende hinarbeiten: Um alles, wie nach einem Hollywood-Drehbuch umzudrehen. Es sieht so aus, als würden sie diesen Weg einschlagen. Ich frage mich nur – und das ist wohl meine letzte Frage –, falls man diesen Weg weiterginge, was wir derzeit zwischen Israel und dem Iran beobachten, wohin würde das Ihrer Meinung nach führen?Alex Krainer: Ich denke, dass es letztendlich so enden wird, wie mit allen Imperien in der Geschichte: Irgendwann werden die Kosten zum Erhalt des Imperiums das Imperium selbst zerstören. Denn in diesen imperialen Beziehungen ist es immer nur ein sehr kleiner Teil einer Gesellschaft, der vom Imperium profitiert: In der heutigen Version wären das die global systemrelevanten Banken und die globalen multinationalen Konzerne! Alle anderen zahlen die Zeche. Denn all diese Hunderte von Militärstützpunkten auf der ganzen Welt und Flugzeugträgerkampfgruppen, die herumfahren, bezahlen sich nicht von selbst. Es sind die US-Steuerzahler und die legitimen US-Unternehmen, die dies durch ihre Steuern finanzieren müssen.Falls man also weiterhin am Imperium festhielte – die Welt weiterhin gegen Unabhängigkeit, Freiheit und Emanzipation vom Imperium überwachte, zerstörte man seine wirtschaftliche Basis, seine militärische Basis, seine diplomatische Basis. Es wird also schlecht ausgehen. Ich denke, dass es zu diesem Zeitpunkt sehr schnell und sehr dramatisch schlecht ausgehen könnte.Denn vergessen wir nicht, dass das westliche Finanzsystem – und das ist zum Teil der Grund, warum sich der Westen so aggressiv verhält:Das westliche Finanzsystem befindet sich in einem katastrophalen Zustand!Wenn man die Uhr um etwa ein Jahr zurückdreht, ins Jahr 2024, schrieb Jamie Dimon [CEO von JPMorgan] einen Brief an die Aktionäre von JP Morgan, in dem er warnte, dass die Ungleichgewichte, die im System vorhanden wären, absolut beispiellos wären und dass die Krise, sobald der Damm bricht, katastrophale Ausmaße annehmen würde, doch nichts davon ist bisher eingetreten. Aber nach einem weiteren Jahr des Krieges, nach einem weiteren Jahr der Unterstützung des Ukraine-Projekts, der Kriege im Nahen Osten und nachdem wir uns auf immer dünnerem Eis bewegen, denke ich, dass uns die Folgen, wenn sie eintreten, überraschen werden und wahrscheinlich eine Krise auslösen werden, deren Ausmaß wahrscheinlich dem Zusammenbruch der Weimarer Republik in Deutschland vor rund 100 Jahren ähneln wird. Ich denke also, dass dies jetzt näher ist, als wir glauben.Die Vereinigten Staaten sind das einzige Land, das noch etwas Spielraum hat. Sie könnten die Krise überstehen, gestärkt daraus hervorgehen, rendustrialisieren, die Finanzbasis ändern, das Währungssystem ändern, einen dualen Dollar einführen, so wie die Chinesen den Renminbi für den Binnenverkehr und den Handel haben und noch eine andere Währung für den Außenhandel, was China vor externen Schocks schützt. Das ist also eine Option für die Vereinigten Staaten, um ihr Imperium zurückzufahren und nach Hause zurückzukehren. Investieren, Kapital in kleine und mittlere Unternehmen stecken, konstruktive bilaterale Beziehungen zu Ländern wie China und Russland pflegen, sich dem multipolaren Integrationsprozess der BRICS anschließen und den Unsinn des Imperiums aufgeben.Wenn man zurückblickt auf das Jahr 2016 und davor und sich Trumps Positionierung in Bezug auf die Rolle Amerikas in der Welt ansieht, dann sieht man, dass er sehr konsequent auf dieser Seite stand. Was ist also inzwischen passiert? Ist er kompromittiert worden? Hat er den Verstand verloren? Hat er aufgegeben und beschlossen, dass er das Imperium nicht besiegen kann, was ihn vielleicht dazu gebracht hat, sich wieder diesem anzuschließen? Es ist noch zu früh, um das zu beurteilen, aber ich denke, dass wir das in den nächsten Monaten herausfinden werden. Ich denke, dass die Krise unvermeidlich ist und dass sie in Form einer hohen Inflation eintreten wird. Aber, die hohe Inflation wird Großbritannien und Europa zu Fall bringen, bevor sie die Vereinigten Staaten zu Fall brächte. Ich denke, dass die Vereinigten Staaten sich wahrscheinlich daraus wieder befreien können und nach einer unvermeidlichen Krisenphase wieder zu einer starken regionalen Macht in der Politik und zu einer sehr starken Wirtschaftsmacht im Handel mit dem Rest der Welt werden könnten.Ich glaube, Europa steht vor einer Zukunft, die wahrscheinlich dem Untergang des Weströmischen Reiches ähneln dürfte! Ich glaube, es werden dunkle Zeiten anbrechen und bis wir diese Matrix der Kontrolle durch Europäische Union, NATO und Europäische Zentralbank abgeschüttelt haben werden und wieder zu einer Verwaltung einzelner souveräner Länder zurückkehrten, wird es dunkle Zeiten geben. Aber sobald wir NATO, EZB und Europäische Union abgeschafft haben werden, gibt es eine Alternative. Es gibt jetzt schon die östliche Option:Wir könnten uns mit den Russen und den Chinesen gut stellen, der multipolaren Integration anschließen und auf Wladimir Putin zurückzukommen, der bereits 2007 die globale Integrationen von Lissabon bis Wladiwostok, vorschlug!Das bedeutete: Wir handeln alle miteinander, kooperieren zum Nutzen aller und das bleibt eine Option für alle!Glenn Diesen: Nun, in dieser Rede Putins 2007 in München, die im Westen heftig kritisiert wurde, machte er auch die interessante Bemerkung, dass diese unipolare Weltordnung, in der ein Zentrum alle Entscheidungen trifft, nicht nur für Russland unerträglich sei, sondern dass sie auch für das Imperium selbst sehr destruktiv wäre, weil es sich damit selbst erschöpfen würde. Es würde beginnen, seine eigenen Institutionen zu korrumpieren. Das war meiner Meinung nach ziemlich zutreffend, wenn man sich ansieht, was passiert ist. Aber auch andere Wissenschaftler haben seit den 1990er Jahren vorausgesagt, dass die USA, wenn sie dieses globale Imperium als neue Weltordnung weiterverfolgen wollten, ihre Ressourcen erschöpfen würden, doch der Rest der Welt ein Gleichgewicht herstellen würde. Es scheint also, als ob die Lösung darin bestünde, wieder einen Schritt zurückzumachen, wie Sie sagten, die Republik nicht zu opfern, um das Imperium zu retten und durch diesen Rückzug könnten sie meiner Meinung nach einen Teil ihrer Wirtschaftskraft zurückgewinnen, ohne dass die anderen Großmächte gemeinsam ein Gegengewicht zu den USA bilden würden.Wenn die USA jetzt in eine schwere Wirtschaftskrise geraten würden, werden sie mit einem sehr schwierigen außenpolitischen Umfeld konfrontiert sein: Sie haben quasi ihre Absicht erklärt, die chinesische Wirtschaft zu zerstören, sie führen einen Stellvertreterkrieg gegen Russland – jetzt gegen den Iran – ich meine, das könnte für sie zu einer perfekten Sturmkonstellation werden. Es ist seltsam für mich zu sehen, wie andere Entscheidungen getroffen werden. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ziemlich optimistisch war, als Trump das Amt antrat, weil er mit seinen Äußerungen mehr oder weniger andeutete, dass dies getan werden müsste, zumal der derzeitige Weg nicht nachhaltig sei, aber wie Sie sagten, scheint er von denen – vom Status quo – vereinnahmt worden zu sein!Alex Krainer: Ich denke, entweder ist er es oder er ist es nicht – das ist sehr schwer zu sagen. Aber der Silberstreif am Horizont ihres zusammenbrechenden Systems ist, dass dies viele jener Interessengruppen, die jetzt den Status quo verteidigen, ausmerzen könnte. Es ist nicht so, dass man die Wahl hätte: Entweder käme es früher zu einem Zusammenbruch und man versuchte, ihn zu bewältigen, oder es käme später dazu. Doch, es wird sowieso zu einem Zusammenbruch kommen, weil die Keime zur Zerstörung dieses Systems von Anfang an in der Funktionsweise des Geldsystems angelegt sind. Die Krise ist fast immer vorhanden, entweder akut oder chronisch. Westliche Finanzsysteme durchlaufen in der Regel einen Konjunkturzyklus, wonach alle das Gefühl haben, dass alles gut liefe, die Wirtschaft florierte und alle ein wenig Wohlstand genießen, doch wahrscheinlich befinden sie sich mehr als die Hälfte der Zeit in einer Krise. Jedes Mal, wenn man eine Krise bewältigt, kommt es zu Geschichten – die globale Finanzkrise von 2008 hat sich nie von selbst gelöst: Man hat die Probleme nur unter den Teppich gekehrt und ist mit der weiteren Ausweitung der Geldmenge fortgefahren. Aber Kreditausweitung verschafft nur vorübergehenden Wohlstand, denn irgendwann werden die Kredite zu Schulden. Die Schulden müssen mit Zinsen zurückgezahlt werden. Es bedeutet, dass dem System enorme Mengen an Liquidität entzogen werden, wodurch es zum Stillstand kommt und alles zusammenbricht.Danach können die Machthaber – die Zentralbanken und die Leute, welche die Zentralbanken kontrollieren – die Krise nur noch abwenden, indem sie das System mit Liquidität fluten. Das kann man zwar fast unbegrenzt tun, aber irgendwann kommt es zu einer hohen Inflation und man zerstört die Währung selbst. Die Zerstörung des US-Dollars ist also so gut wie sicher – sie ist unvermeidlich. Ich bin mir sicher, dass Trump und die Menschen in seinem Umfeld sich dessen sehr bewusst sind. Sie wissen, dass der Dollar fallen wird: Entweder wird dies allmählich und in weiterer Zukunft geschehen, oder es wird früher geschehen. Wenn man einen wirtschaftlichen Zusammenbruch früher inszeniert, könnte man das tun, falls man einen Plan für die Zeit danach hätte. Trump hat davon gesprochen, die Geldbasis – das Währungssystem – zu ändern. Er hat davon gesprochen, einen Staatsfonds für die Vereinigten Staaten einzuführen. Ich denke, dass viele dieser Initiativen tatsächlich dazu geführt haben, dass die andere Seite, wie George Soros und diese Art von Oligarchen, die hinter den Kulissen agieren, sogar diesen „No-King’s-Day“ inszeniert haben. Die ganze Besessenheit vom „No-King’s-Day” [US Proteste gegen Trump] ist eine andere Sache, über die man ein Buch schreiben könnte. Aber sie versuchen eindeutig, Trump die Flügel zu stutzen, um ihn daran zu hindern, viele dieser Reformen durchzusetzen, die er geplant und über die er gesprochen hat. Einige davon hat er noch nicht erwähnt, aber sie wurden in verschiedenen Äußerungen von [Scott] Besent [US-Finanzminister], Trump und anderen Mitgliedern seiner Regierung angedeutet.Wir werden also sehen, wie das Spiel ausgeht, aber wir steuern auf eine schwere Krise zu. Ich denke, dass Trumps Fähigkeit, sich durchzusetzen und politisch zu überleben, zum großen Teil auch davon abhängen wird, ob er Unterstützung aus Russland und China erhält. Im Moment denke ich, dass er politisch einige Punkte gewonnen hat, denn ich habe die Erklärung von Benjamin Netanjahu gehört, in der er, um die Vereinigten Staaten zu ermutigen, ihm zu Hilfe zu kommen, Trump überschwänglich für seine Unterstützung gedankt hat. Nun, das verschafft Trump bei pro-israelischen Kreisen etwas Kredit, denn sie können nicht sagen, dass Trump Israel nicht unterstützt hätte, da Benjamin Netanjahu selbst sagt, wie sehr Trump ihn unterstützt habe.Es wird sehr interessant werden, aber ich denke, wir müssen wirklich den größeren Zusammenhang im Auge behalten, dass es sich hier um einen Konflikt zwischen zwei Regierungssystemen handelt. Es könnte ein Bruch mit 500 Jahren westlicher Vorherrschaft sein, denn dieses System, das dem Westen die Vorherrschaft verschafft hat, war das bestimmende Merkmal der westlichen Zivilisation. Und die Vereinigten Staaten wurden als Ablehnung dieses Systems gegründet: Als Versuch, die Menschheit davon zu befreien. In all seinen Äußerungen hat Trump die Tendenz gezeigt, die Vereinigten Staaten zu ihren republikanischen Wurzeln zurückzuführen.Ich denke, dass dies viel, viel größer ist als der Krieg in der Ukraine, als die Unterstützung für Israels Krieg gegen den Iran. Daher denke ich, dass der Ausgang noch lange nicht klar ist und dass sogar Trumps Rolle in dieser Angelegenheit noch lange nicht klar ist.Abschließend möchte ich noch einen weiteren Aspekt erwähnen:Trump ist der Mann, den wir sehen, aber Trump ist nicht unbedingt derjenige, der die Fäden zieht!Denn je tiefer man in die Ereignisse innerhalb der Vereinigten Staaten, in die Tiefen der Macht und die Art und Weise, wie die amerikanische Außenpolitik beschlossen und gesteuert wird, hineinschaut, desto mehr wird einem klar, dass die Opposition gegen das Imperium in den Vereinigten Staaten weitaus breiter als nur Trump ist. Selbst wenn man Trump aus dem Verkehr nehmen würde, würde diese Opposition nicht einfach verschwinden. Wir werden es herausfinden, aber ich denke, dass eines der wichtigsten Schlachtfelder derzeit die Vereinigten Staaten selbst sind. Es würde mich nicht überraschen, wenn derzeit ein sehr, sehr ausgeklügeltes Täuschungsmanöver innerhalb einer weiteren Täuschung mit einer weiteren Täuschung darüber gespielt würde. Und wieder werden wir sehen, wie es sich entwickelt und was letztendlich in der realen Welt passiert.Glenn Diesen: Ich denke, Sie haben Recht, aber viele dieser internen Konkurrenzkämpfe in den USA zwischen Neoliberalen, Libertären und einigen Tech-Profis scheinen sich derzeit ein wenig in Richtung wirtschaftlicher Nationalismus zu bewegen. Ich meine, es gibt viele verschiedene Fraktionen, und ich denke, dass vieles davon eine Rolle bei Entscheidungen spielt, wie zum Beispiel, was mit Israel und dem Iran geschehen soll und wie das Imperium verwaltet oder aufgelöst werden soll. Ich fand es interessant, was Sie gesagt haben, dass viele Menschen sich wünschen, dass Trump zu den republikanischen Zeiten zurückkehre und man sollte sich daran erinnern, dass die Amerikaner im 19. Jahrhundert tatsächlich eine ziemliche Abneigung gegen die europäischen Imperien entwickeleten und die Vereinigten Staaten, wie Sie gesagt haben, nicht wie Europa sein wollten, sondern eine andere Art von Welt schaffen wollten, die nicht mit diesem Imperialismus vereinbar war.Erst 1898, mit dem Sieg im Spanisch-Amerikanischen Krieg und der Hinwendung Amerikas zum Pazifik, sagten Mark Twain und viele andere Intellektuelle in Amerika:Das ist eine riesige Katastrophe, wir gehen den Weg der Europäer, wir müssen umkehren!Vielleicht werden sie das auch, aber im Moment deutet die Entscheidung gegenüber dem Iran auf etwas anderes hin. Wie auch immer, Alex, vielen Dank und ich hoffe, Sie bald wieder hier zu sehen, denn ich vermute, dass es in Kürze noch viel mehr zu besprechen geben wird.Alex Krainer: Ja, ich denke auch, dass die Ereignisse sich rasend schnell entwickeln. Wir werden also noch viel lernen. Wie man so schön sagt:Kriege sind großartige Offenbarer!Die jüngsten Ereignisse waren sehr lehrreich! Es ist sehr schwierig, die Ereignisse zu erklären und natürlich sind viele unserer Erklärungen nichts mehr als fundierte Vermutungen. Aber gleichzeitig gibt es viel zu lernen und ich denke, dass wir in den kommenden Tagen und Wochen noch viel mehr erfahren werden. Ich muss sagen, dass ich weiterhin vorsichtig optimistisch bin, denn es steht viel mehr auf dem Spiel als nur Trump: Seine politische Karriere ist vielleicht nur ein kleiner Teil dieser ganzen Gleichung und außerdem hat er noch mehr oder weniger dreieinhalb Jahre vor sich. Ich glaube also, dass sich in den Vereinigten Staaten mächtige Kräfte gegen das westliche Imperium formieren – sie haben Verbündete in Russland, sie haben Verbündete in China, sie haben Verbündete in anderen Teilen der Welt und ich glaube, dass das Bewusstsein dafür, wo all diese Probleme ihren Ursprung haben, ebenfalls zunimmt. Ich denke also, dass wir dranbleiben und in den kommenden Tagen zu weiteren Schlussfolgerungen kommen werden, und natürlich freue ich mich sehr darauf, mich wieder mit Ihnen auszutauschen und Informationen zu teilen.Glenn Diesen: Ich kann kaum glauben, dass es erst zwei Wochen her ist, seit die russischen Atom-Bomber angegriffen wurden und jetzt wird ein iranischer Atomreaktor angegriffen. Ich meine, die Welt dreht sich wirklich, wie Sie sagten, mit rasender Geschwindigkeit. Nochmals vielen Dank!Alex Krainer: Danke, Glenn, einen schönen Sonntag noch und bis zum nächsten Mal!***Übersetzung: UNSER-MITTELEUROPADas Gespräch zwischen Alex Krainer und Glenn Diesen im englischen Original: HIERUNSER-MITTELEUROPA über den Irankonflikt und möglichen Weltkrieg: HIERUNSER-MITTELEUROPA zum Interview mit Jeffrey Sachs über den Irankrieg: HIERUNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. Falls Sie das zu schätzen wissen, sind wir für eine Unterstützung unseres Projektes dankbar. Details zu Spenden (PayPal oder Banküberweisung) hier.++