https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/10024DrecksarbeitDeutschland, Frankreich und Großbritannien kündigen für Freitag Verhandlungen mit Iran an. Merz lobt Israel für den Angriffskrieg und spricht von „Drecksarbeit“, die das Land „uns“ abgenommen habe. Scharfe Kritik kommt aus Mittelost.20Jun2025TEHERAN/TEL AVIV/BERLIN (Eigener Bericht) – Die drei Mächte Westeuropas – Deutschland, Frankreich und Großbritannien – kündigen für den heutigen Freitag in Genf ein Treffen mit dem Außenminister Irans, Abbas Araghchi, an. Hintergrund ist das Bestreben, im Konflikt um das iranische Atomprogramm eine eigenständige, von den USA unabhängige Position zu entwickeln. Unter den drei Mächten Westeuropas hat sich die Bundesrepublik am deutlichsten auf Israels Seite geschlagen und erklärt, der Angriffskrieg gegen Iran sei vom „Recht auf Selbstverteidigung“ gedeckt. Bundeskanzler Merz hat sogar erklärt, Israel übernehme mit dem Krieg, der schon bis gestern weit mehr als 500 Todesopfer forderte, „die Drecksarbeit für uns alle“. In der EU teilen eine ganze Reihe von Staaten die deutsche Position nicht; EU-Kommissonspräsidentin Ursula von der Leyen hat sie sich gegen ihren Willen zu Eigen gemacht – nicht zu ersten Mal. Die Staaten des Nahen und Mittleren Ostens kritisieren den israelischen Angriffskrieg hingegen scharf – in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht. Auch aus der bislang prowestlichen Opposition in Iran kommt massiver Protest gegen Israels mörderische Bombenangriffe.Ablehnung in Nah- und MittelostAnders als in Teilen Europas und in Nordamerika wird Israels Angriffskrieg gegen Iran im Nahen und im Mittleren Osten – also in der unmittelbar betroffenen Region – scharf kritisiert. Schon am vergangenen Freitag, dem ersten Kriegstag, verurteilten dort beinahe alle Staaten die Angriffe; die einzige Ausnahme war Syrien, dessen islamistisches Regime aktuell alles unternimmt, um die US-amerikanischen und europäischen Sanktionen abzuschütteln und zum Kooperationspartner der transatlantischen Welt zu werden.[1] Saudi-Arabien etwa stellte fest, die israelische Aggression verletze Irans Souveränität und stelle „einen eklatanten Verstoß gegen internationale Gesetze und Normen“ dar.[2] Ein Sprecher des Außenministeriums von Qatar konstatierte am Dienstag, die Länder der Region hätten die Bemühungen unterstützt, eine Einigung zwischen den USA und Iran auf ein Atomabkommen zu erzielen. Der Versuch habe sich „zum ersten Mal seit mehr als sieben Jahren in eine positive Richtung“ entwickelt. Während aber fast „alle Länder der Region“ bestrebt seien, „Spannungen bei diversen Themen abzubauen“, gebe es „einen Player in der Region, der darauf besteht, eine Quelle der Eskalation zu sein“ – und der insbesondere „darauf besteht, dass sämtliche Anstrengungen, Frieden in der Region zu erreichen, scheitern“.[3] Gemeint war Israel. Weiterlesen bei german-foreign-policy.com