In der Nacht auf Sonntag bombardierten die Vereinigten Staaten unter der Führung von US-Präsident Donald Trump die bekannten unterirdischen Atomanlagen des Iran. Es macht den Anschein, als hätten die Amerikaner nun ohne eigenes Risiko vollendet, was seit Jahrzehnten geplant war – man aber aus verschiedenen Überlegungen heraus nicht wagte. Durch die Interessen anderer Machtblöcke in der Region droht dennoch ein Flächenbrand für die Welt. Vorweg, niemand, der bei Sinnen ist, wird fordern oder unterstützen, dass ein islamistisches Terror-Regime in den Besitz von Atomwaffen gelangt. Der heutige Iran hat seit seiner Gründung nach der islamistischen Revolution von 1979 zum Staatsziel gemacht, Israel mit allen Mitteln auszulöschen – Atomwaffen inklusive. Nachdem Israel für die Nation nur als “kleiner Satan” gilt, ist klar – würde es dem Regime gelingen, sein Ziel umzusetzen, wäre der nächste Schritt die Bedrohung weiterer westlicher Nationen. Hier wären allerhöchstens durch die geografische Position Grenzen gesetzt.Der Iran führt zudem seit seiner Gründung aktiv Krieg gegen Israel – attackiert aber auch immer wieder andere Nationen. Dies machen die Mullahs zumeist verdeckt – über die Terrororganisationen Hisb’allah, Ansar Allah (Huthi), die Hamas sowie die Mörderbanden des “Islamischen Staates”. Die meisten kriegerischen Handlungen geschehen dabei durch List und Heimtücke und sind deshalb als Kriegsverbrechen einzustufen.Es zählte über Jahrzehnte hinweg zur erklärten Strategie der USA, dem Iran den Zugang zu Atomwaffen zu verweigern. Dass eine solche Aufrüstung realistisch ist, kann jeder nachvollziehen, der Iraner (eigentlich Perser) kennt. Zur Zeit der Revolution flohen zahlreiche Perser ins Ausland. Ein beträchtlicher Anteil davon wurde tatsächlich Ärzte, Wissenschaftler, Akademiker aller Art. Diese Menschen sind mit der Zusammensetzung der illegalen Massenmigration ab 2015 nicht vergleichbar. Die Telefonbücher westlicher Länder sind voll von persischen Akademikern. Es ist ein hoch entwickeltes, kluges und fähiges Volk, das durchaus in der Lage ist, aus eigener Kraft Atomforschung zu betreiben und erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Atombomben-Technologie inzwischen sehr alt ist. Ein Problem mit Angriffen auf den Iran stellt auch der Umstand dar, dass man nicht auf Lehmhütten Sturmgewehr-schwingender Wilder feuert, sondern auf die Nachkommen einer uralten Hochkultur, die vom Islamismus als Geisel gehalten werden. Während das Mullah-Regime aus neutraler Sicht ein legitimes Feindbild darstellt, trifft die Menschen des Iran keine Schuld. Sie haben ihre Situation auch nicht durch demokratische oder scheindemokratische Wahlen herbeigeführt, wie es beim Niedergang vieler westlicher Länder der Fall ist. Ein weiteres Problem stellt die militärische Zusammenarbeit des Iran mit Russland, China und Pakistan dar. Auch mit Indien gab es gemeinsame Militärübungen, wobei hier wohl die schwächste dieser Bindungen zu sehen ist – speziell, weil sich Indien in einem immer heißer werdenden Konflikt mit der islamischen Nuklearmacht Pakistan befindet. Ein Angriff auf den Iran beinhaltet die Möglichkeit der aktiven Einmischung durch die erstgenannten Nationen. Dies soll durch Hilfslieferungen auch bereits geschehen sein.Strategisch macht es den Anschein, dass man Israel tatsächlich die “Drecksarbeit” machen ließ, von welcher der deutsche Kanzler Merz sprach – eine abscheuliche Vokabel, wenn es um Menschenleben geht. Israel hat die Lufthoheit über große Teile des Iran erkämpfen können, indem die Luftwabwehr ausgeschaltet werden konnte und man wohl auch viele Flughäfen und Flugzeuge unbrauchbar machte. Als hilfreich stellte sich hier auch heraus, dass man für die Angriffe offenbar den Luftraum über Syrien nutzen kann, was unter dem ehemaligen Machthaber Baschar al-Assad nicht möglich war – auch wegen dessen Bündnis mit Russland. So ist durchaus denkbar, dass eingebettet in eine langfristige Strategie der Machwechsel in Syrien einen notwendigen ersten Schritt für die Attacke auf den Iran darstellte.Der zweite Schritt war die Herstellung der Lufthoheit, welche man Israel überließ – um als dritten Schritt mittels weit entwickelter Bunkerbrecher-Bomben auch die letzten bekannten Nukleareinrichtungen des Iran zu zerstören. Viele waren überrascht, dass Donald Trump sich zu diesem Schritt entschloss, da er bislang immer für den Frieden stand und im Vergleich mit anderen Präsidenten – speziell so genannten “Demokraten” – jeglichen Krieg vermied.Nun bleibt offen, wie sich die Situation weiter entwickelt. Donald Trump hofft darauf, dass sich das schwer angeschlagene Mullah-Regime mit den neu geschaffenen Tatsachen arrangiert. Nach offiziellen Aussagen der USA gestattet man den Islamisten, ihr Terrorregime weiterhin auszuüben – aber ohne nukleare Bedrohung für den Rest der Welt. Dies ist leider sehr zynisch gegenüber den geknechteten Menschen im Iran, die sich Freiheit verdient hätten. Im Speziellen muss man zurückdenken an den Zweiten Weltkrieg, wo es für die USA bis heute als Begründung gilt, dass man Deutschland und Europa von der Nazi-Diktatur befreien wollte. Ginge es um die Befreiung eines Volkes, müsste man mit Bodentruppen in den Iran einmarschieren. Doch diesen Preis zu bezahlen ist offenbar niemand bereit. Wenn die Mullahs die “nukleare Niederlage” nicht hinnehmen, droht eine Eskalation. Angenommen, die Terrorgruppen der Iraner greifen Amerikaner oder amerikanischen Einrichtungen an, werden die USA zu einem heißen Krieg gezwungen – welcher auch die unschuldige Bevölkerung des Iran hart treffen wird. Es ist zudem möglich, dass Russland und China nicht dazu bereit sind, eine substanzielle Änderung des Machtgefüges in der Region hinzunehmen. Russland musste mit dem Verlust seines Einflussgebietes Syrien schon einen empfindlichen Rückschlag einstecken. Sollte eine der drei Atommächte (Russland, China, Pakistan) sich zu einer aktiven Unterstützung des Irans entschließen, ist der Beginn des dritten Weltkrieges denkbar. Donald Trump dürfte der letzte sein, der sich so eine Eskalation wünscht. Sie zu verhindern, wird eine Frage der Vernunft sein – und sich an Verhandlungstischen entscheiden müssen. Hier zeigt sich auch, weshalb man islamistische Regimes nicht bewaffnen darf – denn religiöser Fanatismus hat mit Vernunft nichts zu tun.