Israel trachtet nicht nur danach, Grossisrael zu errichten, sondern setzt gleichzeitig die Gesamtstrategie der angelsächsischen Weltbeherrschung um: die Zerstörung von BRICS und die Verhinderung der Integration Eurasiens.Andreas Mylaeus (voicefromrussia)Quelle: commondreams.orgEinleitungDieser Krieg ist die Umsetzung und Fortsetzung einer jahrzehntelangen Strategie des Westens gegen den Iran, deren Verwirklichung einem Drehbuch folgt, das sich in zahlreichen Dokumenten massgeblicher amerikanischer Thinktanks nachvollziehen lässt.Trotzdem wird weithin über diesen Krieg so berichtet, als handele es sich dabei um die Aktivität eines einzelnen Wahnsinnigen, wenn auch mit westlicher Unterstützung. Israels Ministerpräsident Netanjahu habe im Nahen Osten einen neuen Krieg vom Zaun gebrochen, indem er den Iran angegriffen habe, während dieser mit den USA über sein Atomprogramm verhandelt habe. Es sei an der Zeit, Netanyahu zu stoppen, so etwa der Anti-Spiegel unter der Überschrift „Wer stoppt den Irren endlich?“Auch andere namhafte Beobachter des Weltgeschehens wie M. K. Bhadrakumar, gehen davon aus, Donald Trump sei an einer «konstruktiven Annäherung» an den Iran interessiert und sehe sich durch Natanyahu daran gehindert.Sogar der deutsche Bundeskanzler spricht davon, dass „Israel die Drecksarbeit für uns macht“ und die deutsche Presse bejubelt ihn dafür.In diesem Artikel zeigen wir auf, dass dieser Krieg nicht von Israel entgegen den „friedlichen Absichten“ der USA oder gar gegen deren Willen losgetreten worden ist, sondern sich nahtlos in die Strategie der angelsächsische Politik gegenüber dem Iran seit 1953 einreiht. Dabei ziehen wir Experten zu Rate und haben für Sie Strategiestudien amerikanischer Think Tanks analysiert.Die aktuellen Vorwände für den Krieg gegen den Iran: Ein alter HutPräemtivangriffDie vom Westen propagierte Version lautet, Israel mache mit diesem Angriff präemptiv von seinem Selbstverteidigungsrecht Gebrauch, weil ein atomar bewaffneter Iran das Existenzrecht Israels in Frage stelle.Allerdings ist eine solche präemptive Selbstverteidigung völkerrechtlich nur als Gegenmaßnahme bei einem unmittelbar bevorstehenden Angriff zulässig, wenn die Bedrohung klar, konkret und unmittelbar ist („caroline case“-Kriterium: „instant, overwhelming, and leaving no choice of means, and no moment for deliberation“ – „sofort, überwältigend und ohne Wahlmöglichkeit und ohne Zeit zum Nachdenken“).Wenn diese Voraussetzungen nicht vorliegen, handelt es sich völkerrechtlich im einen Verstoss gegen das Gewaltverbot (Artikel 2 Absatz 4 der UNO-Charta).Angebliche Verletzung von Atomaufsichtsregeln als fauler VorwandDas Narrativ, auf das sich der Westen stützt, lautet wie folgt:Ein Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), der am Samstag, den 14. Juni 2025, an die Mitgliedstaaten verschickt wurde, besagt, dass Irans Vorrat an auf bis zu 60 Prozent angereichertem Uran um etwa die Hälfte auf 408,6 kg gestiegen sei. Nach Schätzungen der IAEO reiche diese Menge an Uran, wenn es auf 90 Prozent angereichert werde, für neun Atomwaffen.Ein zweiter Bericht behauptet, dass der Iran vor Jahrzehnten an drei Orten geheime nukleare Aktivitäten mit Material durchgeführt habe, was der UN-Atomaufsichtsbehörde nicht gemeldet worden sei.Unter Berufung auf die Ergebnisse dieser Berichte haben die westlichen Mächte mit ihrer Mehrheit bei der Sitzung der IAEO am 12. Juni 2025 eine Resolution verabschiedet, in der Iran offiziell wegen Verstößen gegen seine Safeguards-Pflichten gerügt wurde. Das Abstimmungsergebnis sah wie folgt aus: 19 Stimmen für die westliche Resolution, 3 Stimmen dagegen (Russland, China und Burkina Faso), 11 Enthaltungen, 2 Mitglieder nahmen nicht teil oder stimmten nicht ab.Die IAEO ist eine vom Westen dominierte Institution mit stark ideologisch geprägten Strukturen. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Iran tatsächlich Regeln der IAEO verletzt hat.Aber selbst wenn diese – zum Teil nach eigener Aussage der Antragsteller für die Resolution seit Jahren zurückliegenden – angeblichen Vertragsverstösse bestätigt wären, würde das nie und nimmer ausreichen, von einer unmittelbar bevorstehenden Bedrohung des Iran gegenüber Israel ausreichen, die Israel zu einem Präemptivschlag berechtigen würden.Netanjahu – Chef-Hetzer gegen den Iran sein 30 JahrenIm Auftrag des Westens geht Netanyahu mit der dreißigjährigen Propaganda hausieren, der Iran wolle Israel mit der Atombombe auslöschen. Im Bild, Netanjahu an einer seiner zahllosen Auftritte, hier bei der UN-Generaldebatte im Juni 2025:Natanyahu vor der UNO, Quelle: houstonchronicle.comDieses Propagandatrommelfeuer ist ein uralter Hut. Seit Jahrzehnten steht dieses Doomsday-Szenario „unmittelbar bevor“.Hier ist die Liste der wiederholten Behauptungen «Iran ist kurz vor der Atombombe»JahrBehauptungPrognostizierter Zeitraum1984Deutscher Geheimdienst: Iran könnte innerhalb von 2 Jahren eine Atombombe bauen19861992Der israelische Abgeordnete Benjamin Netanjahu: Iran wird in 3–5 Jahren eine Bombe haben1995–19971995US-Außenminister Warren Christopher: Iran bald mit nuklearer Fähigkeit„Innerhalb von 5 Jahren“ → 20001996Israels Premierminister Schimon Peres: Iran wird bis 1999 Atomwaffen besitzen19992003Israelischer Militärgeheimdienst: Iran könnte bis 2005 eine Bombe haben20052006US-Geheimdienstbericht (NIE): Iran ist 5–10 Jahre von der Bombe entfernt2011–20162009Israels Premier Netanjahu: Iran ist „ein bis zwei Jahre entfernt“2010–20112010US-Verteidigungsminister Robert Gates: Iran könnte bis 2011 eine Bombe haben20112012Netanjahu vor der UNO: Iran könnte in 6–12 Monaten eine Bombe bauen20132013Israelische Offizielle: Iran 1–2 Monate vom „Breakout“ entfernt2013–20142015Gegner des Atomabkommens behaupten, Iran sei 2–3 Monate von der Bombe entfernt2015–20162018Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen: Israel warnt erneut, Iran sei binnen eines Jahres so weit20192021US-Beamte: Irans „Breakout“-Zeit auf 2–3 Monate gesunken20212023IAEA: Iran hat genug Uran für „mehrere Bomben“, wenn es weiter angereichert wirdImplizit: