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Kommentar Standdatum: 21. Juni 2025. Autorinnen und Autoren: Matthias RöhrsBild: PrivatDas Künstlerhaus Use Akschen ist bedroht. Unser Reporter Matthias Röhrs findet: Eine Schließung wäre ein katastrophaler Rückschlag für die Bremer Kulturszene.Wer in Bremen Musik machen möchte, scheitert oft bereits an der fehlenden Infrastruktur. Bands sind laut, Bands stören Nachbarn. Umso wichtiger sind Inseln in der Stadt, wo Bands eben genau das sein können, wenn sie nicht auf Bühnen stehen: Und das ist nun einmal laut, störend, aber auch kreativ, bereichernd. Eine dieser in Bremen ohnehin schon seltenen Inseln ist mit dem Künstlerhaus Use Akschen nun stark bedroht: Auf der Kippe steht die Heimat von mehreren Hundert Musikern, die zum großen Teil verstummen werden, wenn das Künstlerhaus dichtmacht.Behörden haben das Künstlerhaus de facto geduldetBremer Bands wie "Raum 27" nutzen das Gebäude. Bild: Radio Bremen | Marissa KimmelFür die Stadt Bremen, die sich kulturell schon etwas auf sich einbildet, wäre es eine Katastrophe. Die Musikszene würde mit einem Schlag ausgedörrt werden. Schon jetzt brauchen Bremer Musikerinnen und Musiker viel Glück, einen bezahlbaren Proberaum zu finden. Wie soll das erst werden, wenn nun hunderte Künstlerinnen und Künstler auf einen Schlag auf die Suche gehe müssen? Gerade neue und kleinere Projekte wären zum Scheitern verurteilt, bevor es richtig losgeht.Umso peinlicher ist die Rolle, die die Behörden spielen. Dass die richtige Genehmigung für das Künstlerhaus fehlt – geschenkt. Jahrelang hat das zuständige Bauamt zugesehen, wie in Gröpelingen eine tragende Säule der Musikszene heranwächst. Dabei mehr als zehn Jahre lang die beantragte, aber immer noch fehlende Rechtssicherheit nicht herstellen zu können, regt nicht gerade zu Applaus an – ganz im Gegenteil.Auch Breminale wäre bedrohtDurch dieses Versäumnis, das einer Duldung gleichkommt, ist das Künstlerhaus nun in Gefahr geraten. Use Akschen ist ein unschätzbar wichtiger Anlaufpunkt der Bremer Musikmachenden – mit einem überregional guten Ruf. Bricht er weg, sind auch andere Kulturinstitutionen wie die Breminale bedroht. Vielleicht ausnahmsweise einmal nicht aus finanzieller Sicht, aus kreativer Sicht aber unbedingt, wenn identitätsstiftende Musikerinnen und Musiker aus der Stadt der Möglichkeit beraubt werden, ein vernünftiges Programm auf die Beine zu stellen.Für eine pulsierende Kulturszene in der Stadt braucht es Orte, an denen Bands und Künstler gedeihen können. Dass nun die Bürokratie den Stecker ziehen soll, ist skandalös. Die Künstlerinnen und Künstler von Use Akschen müssen von der Stadt dringend eine Perspektive aufgezeigt bekommen – am besten mit dem Künstlerhaus.Autor/AutorinMatthias RöhrsQuelle: buten un binnen.Dieses Thema im Programm: Bremen Next, 18. Juni 2025, 14:50 Uhr