Islamistischer Influencer gesteht Spendenbetrug

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30.06.2025 14.51Online seit heute, 14.51 UhrDer islamistische deutsche TikTok-Star „Abdelhamid“ hat gestanden, Spendenbetrug in großem Stil begangen zu haben.„Mein Mandant ist umfänglich geständig“, sagte der Verteidiger des Düsseldorfer Predigers am dortigen Landgericht. Er sei allein verantwortlich, Gruppenabsprachen habe es nicht gegeben. Damit widersprach er dem Anklagevorwurf der Bildung einer kriminellen Bande.Laut Anklage hatte der 34-Jährige in 37 Fällen zwischen 2021 und Mitte Oktober 2024 fast eine halbe Million Euro Spenden eingeworben, aber nur einen kleinen Bruchteil für humanitäre Zwecke weitergeleitet.Auch seine mitangeklagte Lebensgefährtin räumte die Vorwürfe ein. Im Gegenzug für Geständnisse hatte das Gericht dem Prediger im Vorfeld drei Jahre Haft und der Lebensgefährtin eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt.Der Mann gilt als einer der führenden deutschsprachigen Influencer der islamistischen Szene. Als Prediger erreichte „Abdelhamid“ auf TikTok und Instagram Hunderttausende Follower und zehn Millionen „Likes“. Das Weltbild, das er dort verbreitete, ist laut Verfassungsschutz des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen extremistisch-salafistisch.Seine Verhaftung hatte aber einen anderen Grund: Mit 37 Spendenaufrufen soll er sich die eigenen Taschen gefüllt haben. Nach einem besonders erfolgreichen Spendenaufruf „für Palästina“, der 78.000 Euro von mehr als 1.000 Spendern einbrachte, soll sich der Angeklagte laut Anklage für 71.600 Euro einen BMW gekauft haben.Die Staatsanwaltschaft klagte ihn in der Folge wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs an. Das Gericht hatte aber bereits deutliche Zweifel am Vorwurf der Bandenbildung geäußert.