29.06.2025 19.42Online seit heute, 19.42 UhrNach gewaltsamen Zusammenstößen bei neuen Massenprotesten gegen die Regierung in Belgrad hat Serbiens Präsident Aleksandar Vucic die Forderung nach einer Neuwahl erneut strikt zurückgewiesen. „Serbien hat gewonnen. Man kann Serbien nicht mit Gewalt besiegen, wie manche es gerne hätten“, sagte Vucic heute.In Belgrad hatten am Tag zuvor Zehntausende Menschen an einer Protestkundgebung teilgenommen, zu der Studierende aufgerufen hatten. Nach Schätzungen der Organisation Archiv öffentlicher Versammlungen versammelten sich Agenturberichten zufolge 140.000 Menschen auf dem Slawija-Platz und unterstützten damit die Forderung nach einer vorgezogenen Parlamentswahl.Nach dem offiziellen Ende der Kundgebung kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Nach Angaben der Polizei wurden 48 Beamte verletzt, einer von ihnen schwer. Wie Innenminister Ivica Dacic erklärte, suchten auch 22 Demonstranten medizinische Hilfe, darunter zwei Schwerverletzte. 77 Demonstranten wurden seinen Angaben zufolge festgenommen, 38 blieben vorerst in Gewahrsam.Serbien wird seit mehr als einem halben Jahr von der heftigsten Protestwelle seit den 1990er Jahren erschüttert. Auslöser war der Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad im November vergangenen Jahres, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen.