Großbritannien, Frankreich, Deutschland und ihre Domestiken scheinen wild entschlossen anstelle der USA – solange nationalistische Kräfte dort das Zepter schwingen – in den Krieg gegen Russland eintreten zu wollen. Auszug aus der Pressekonferenz von Wladimir Putin in MinskPavel Zarubin von Rossiya-1 möchte mehr zu den Irrwegen EU-Europas wissen | Quelle: Video Kreml[…]Pavel Zarubin: Guten Tag! Pavel Zarubin vom TV-Network Rossiya-1.Sie und Ihre Kollegen haben gerade den Gipfel der Eurasischen Wirtschaftsunion [EAEU] beendet. Vormalige Partner haben kürzlich den NATO-Gipfel abgeschlossen, auf dem beschlossen wurde, die Verteidigungsausgaben [des Militärbündnisses] auf 5 Prozent vom BIP zu erhöhen. Generell gibt es in Europa eine Flut von Stimmen, die eine Militarisierung fordern. Die aggressive Haltung Europas ist etwas Neues in der modernen Geschichte [EU-Europas]. Wie beurteilen Sie die aktuellen Ereignisse?27.6.2025: Der russische Präsident lädt nach dem EAEU-Gipfel zur Pressekonferenz | Quelle: Video KremlWladimir Putin: Zunächst einmal stellt die sogenannte westliche Gemeinschaft – der kollektive Westen, sofern man diesen heute überhaupt noch als Kollektiv bezeichnen kann – alles auf den Kopf. Warum? Weil sowohl die Erhöhung der Militärausgaben als auch der von Ihnen erwähnte militaristische Rausch auf derselben These beruhen: Auf der Aggressivität Russlands – die Situation verhält sich jedoch genau umgekehrt:Schließlich bildet das Jahr 2022 den Startpunkt mit dem Beginn der [Militär-]Sonderoperation [gegen die Ukraine] für all diese Diskussionen. Doch, niemand spricht davon, wie es zu dieser Sonderoperation gekommen war und womit alles angefangen hatte? Es begann damit, indem wir getäuscht worden waren oder wie man in unserem Land nennt, man uns über den Tisch gezogen bzw. in Bezug auf die Nicht-Ost-Erweiterung der NATO nach Strich und Faden belogen hatte. Schließlich weiß jeder, dass Russland versprochen worden war, dass NATO sich keinen Zentimeter gegen Osten bewegen werde:Doch, darauf folgte eine NATO-Expansionswelle nach der anderen!Doch, worüber haben wir die ganze Zeit [zuvor] gesprochen? Dass die Sicherheit eines Landes oder einer Gruppe von Ländern nicht auf Kosten der Sicherheit eines anderen Landes gewährleistet werden darf: Das steht in internationalen Dokumenten, die von allen verabschiedet wurden, festgeschrieben. Doch, was geschah in der Praxis? Eine NATO-Erweiterung folgte der anderen. Doch, uns wurde mitgeteilt: „Sie brauchen sich keine Angst machen – das bedroht Sie nicht!“ Als wir sagten, dass wir das für eine Bedrohung hielten, haben sie gar nicht erst geantwortet:Sie ließen uns nur wissen, dass unsere Meinung nichts zähle bzw. niemand diese hören möchte!Doch, wir wissen sehr wohl, was [für uns] eine Bedrohung oder aber keine darstellt. Es ist unser Recht, über das Kriterium unserer Sicherheit bzw. das Ausmaß der Bedrohung, die von der einen oder anderen Seite uns drohen könnte, selbst zu entscheiden. Doch, niemand hat uns zugehört – alle haben sich so verhalten! Stellt das kein aggressives Verhalten dar? Das ist aggressive Verhalten, welches der Westen nur nicht anerkennen will!Das Gleiche geschah, als der kollektive Westen Separatismus, wie auch Terrorismus in unserem Land, als Instrument zur Bekämpfung Russlands, unterstützte. Niemand will auf jene Art von ISIS [Terror], solange dieser nur in Russland operiere oder auf die Bombenanschläge in Moskau und dergleichen, die in letzter Zeit passiert waren, eingehen. Niemand will davon hören. Das wäre voll in Ordnung, solange es nur gegen Russland ginge! Haben wir das nicht so erlebt?Doch, sie alle sehen und verstehen das ganz genau, aber man redet über etwas ganz anderes: Man spricht über unsere Aggressivität. Doch wie sieht es bei ihnen selbst damit aus? Dazu gibt es ein treffendes Bibelzitat:Warum sieht man den Splitter im Auge des anderen, aber den Balken im eigenen Auge nicht?Und was passiert heute? Vor dem Hintergrund dieser Rhetorik zur vermeintlichen Aggressivität Russlands fangen sie an, über die Notwendigkeit ihrer Aufrüstung zu sprechen. Sollen sie doch rüsten!… doch, wie sollten wir auf das Ergebnis des vom kollektiven Westen unterstützten Staatsstreichs in der Ukraine reagieren? Zuvor hatten sie noch Garantien zwischen dem Präsidenten, der Präsidialregierung und Opposition [der Ukraine] unterzeichnen lassen, doch nur wenige Tage später:inszenierten sie einen Staatsstreich!unterstützten den Staatsstreich! bezahlten für den Staatsstreich!bekannten sich öffentlich zum Staatsstreich!Doch, zugleich fingen sie an, vom aggressiven Verhalten Russlands zu sprechen. Was soll das:Sind sie Idioten oder halten sie uns für Narren?Denn, wir alle wissen, was acht Jahre lang im Donbass passiert war: Acht Jahre blutiger Krieg gegen die Zivilbevölkerung. Und wir haben acht Jahre lang versucht, eine friedliche Lösung für dieses Problem auszuhandeln.Wir wurden getäuscht und sie haben das einmal mehr öffentlich zugegeben. Sowohl der ehemalige deutsche Bundeskanzler als auch der ehemalige französische Präsident haben öffentlich erklärt, dass sie nicht die Absicht hatten, die Minsker Vereinbarungen zu erfüllen: Sie hätten diese nur unterzeichnet, um das ukrainische Regime mit Waffen hochzurüsten. Sie hatten acht Jahre lang einen nicht erklärten Krieg [gegen Russland] geführt!Um diesen Krieg zu beenden, waren wir gezwungen, unsere Streitkräfte einzusetzen und die Unabhängigkeit beider Republiken in strikter Übereinstimmung mit der UN-Charta anzuerkennen. Doch niemand schenkt dem eine Beachtung. Doch, es geht um diese Fragen:Warum passierte es?Was geschah?Wie kam es dazu?Wer trägt die Schuld dafür? Es scheint, sie verhalten sich wie Babys, die erst gestern auf die Welt gekommen sind!Das wird nicht funktionieren: Dieses einseitige Spiel ist vorüber. Wenn sie ihre Militärausgaben erhöhen wollen, sollen sie das tun. Doch, das zeigt nur ihre Aggressivität!Lassen Sie mich [die Hintergründe] erklären: Russland trägt inzwischen sehr hohe [Militär-]Ausgaben. Sie betragen 6,3 Prozent vom BIP. Ist das viel oder wenig? Ich denke, das ist viel. Das ist sicherlich eines der Probleme, auch bezüglich des Staatshaushalts, worauf wir auf angemessene Weise werden reagieren müssen.In dem Zusammenhang möchte ich jetzt keine politischen Analogien ziehen, da die Ursachen der Konflikte völlig unterschiedlich sind. Aus finanzieller und wirtschaftlicher Sicht haben die Vereinigten Staaten jedoch während des Koreakrieges 14% ihres Staatshaushalts fürs Militär ausgegeben. Während des Vietnamkrieges waren es 10%. Diese Probleme hat man jedoch in erster Linie durch Steuererhöhungen für Personen hoher Einkommen gelöst. Im ersten Fall haben sie nicht auf die Makroökonomie geachtet, im zweiten Fall sind sie verantwortungsbewusster vorgegangen. Auch wir kämpfen für eine gesunde Makroökonomie.Kommen wir nun auf die Ausgaben selbst zu sprechen: Sind 6,3 Prozent viel oder wenig? 6,3 Prozent des russischen BIP für Verteidigungszwecke entsprechen 13,5 Billionen Rubel. Unser gesamtes BIP beträgt 223 Billionen Rubel. Sind 13,5 Prozent von 223 viel oder wenig? Das ist keine geringe Summe. Wir haben uns dafür eine Inflation eingehandelt. Allerdings bekämpfen wir besagte Inflation. Ja, wir arbeiten gezielt auf eine „sanfte Landung” der Wirtschaft hin. Dabei verfolgen wir einen sehr vernünftigen Ansatz.Ich habe das schon erwähnt, aber das Lohnniveau steigt in allen Ländern der EAWU [Eurasischen Wirtschaftsunion] inklusive Russland. Im vergangenen Jahr stieg es um 9,7 Prozent und in den ersten vier oder fünf Monaten dieses Jahres stieg es real um 4 Prozent. Das ist ein zufriedenstellender Faktor.Was passiert in den westlichen Ländern? Sie meinen uns unterzukriegen, doch werden bald selbst unterliegen…Im vergangenen Jahr wuchs unsere Wirtschaft um 4,3 Prozent, im Jahr davor um 4,1 Prozent. In diesem Jahr wird das Wachstum wegen der Inflationsbekämpfung deutlich moderater ausfallen. Das tun wir jedoch bewusst. In der Eurozone liegt die Wachstumsrate bei 0,9 Prozent. Die führenden Volkswirtschaften und Industriezentren Europas, wie die von Deutschland und Frankreich, stehen alle am Rande der Rezession.Bezüglich der Streitkräfte, fährt man fort zu behaupten, dass Russland Probleme hätte und bald eine strategische Niederlage erleiden werde. Diese Rhetorik hält bis heute an. Zugleich behauptet man, dass wir NATO-Länder angreifen werden. Wo bleibt da die Logik? Wenn wir in uns einerseits in einer Auflösung befänden, wie könnten wir dann andererseits noch NATO angreifen? Sie reden also Unsinn, doch glauben selbst nicht daran!Aber, sie versuchen, ihren eigenen Bevölkerungen dies weiszumachen, um ihnen mehr Geld aus der Tasche zu ziehen und sie dazu zu bringen, solch hohe Abgaben [fürs Militär] zu Lasten der Sozialausgaben zu tragen!Übrigens, wofür geben wir einen Großteil dieser Billionen aus: Zur Aufrechterhaltung unseres militärisch-industriellen Komplexes, für uns selbst, für unsere Angehörigen und Verwandten. Und wofür gebe sie ihre 5 Prozent aus?Für Einkäufe in den Vereinigten Staaten zur Unterstützung deren militärisch-industriellen Komplexes!Doch, das ist nicht unser Problem, sondern ihres. Wenn sie das tun wollen, sollen sie es tun.Aber jetzt zum Wichtigsten: Wir planen, unsere Verteidigungsausgaben sowohl im nächsten Jahr als auch über den nächsten drei Jahren zu senken. Zwar gibt es noch keine endgültige Einigung zwischen den Ministerien für Verteidigung, Finanzen und dem für wirtschaftliche Entwicklung. Aber, sie alle denken in diese Richtung:Dagegen erwägt Europa seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen!Wer bereitet also aggressive Maßnahmen vor: Wir oder sie?Natürlich wollen wir die spezielle Militäroperation mit dem von uns gewünschten Ergebnis abschließen. Das bildet die Grundlage unserer Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Darauf setzen wir: Nicht auf aggressive Pläne gegen Europa bzw. NATO-Staaten. Wir planen, unsere Ausgaben zu reduzieren, während jene planen, ihre Militärausgaben zu erhöhen. Wer verhält sich also aggressiv?Deshalb können sie alle ihre Argumente zu besagten Erhöhungen ruhig vorbringen. Aber das wird ihre Sicherheitslage nicht verbessern, sondern die wirtschaftliche und soziale Lage [der NATO Staaten] weiter verschlechtern![…]***Übersetzung: UNSER-MITTELEUROPAUNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. 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