Rita Waschbüsch war mehrere Jahre Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Sie stärkt nun Annegret Kramp-Karrenbauer nach ihrem Austritt den Rücken.Der Rücktritt der ehemaligen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer aus dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist bei einer früheren ZdK-Chefin auf Verständnis gestoßen. “Ich habe zwar Verständnis, bedauere den Rücktritt aber sehr. Frau Kramp-Karrenbauer hat wichtige und sehr gute Arbeit im ZdK geleistet”, sagte Ex-Präsidentin Rita Waschbüsch der “Saarbrücker Zeitung” (Donnerstag). “Es war schon ein Ärgernis, dass diese Äußerungen der ZdK-Präsidentin ohne tiefgreifende längere Diskussion kamen. Das hätte man im Präsidium des ZdK erst einmal sorgfältig ausdiskutieren müssen.”Ihren Rücktritt hatte Kramp-Karrenbauer nach Informationen aus ZdK-Kreisen mit der Haltung von ZdK-Präsidentin Präsidentin Irme Stetter-Karp zur aktuellen Migrationspolitik begründet. Sie sehe für eine weitere Mitarbeit keine Grundlage. Das ZdK hatte die Union vergangene Woche für ihren verschärften Kurs in der Migrationspolitik hart kritisiert. Der Laiendachverband versteht sich als Vertretung der katholischen Zivilgesellschaft.Stetter-Karp bedauerte den Austritt als schmerzlichen Verlust. Zugleich betonte sie, das ZdK habe Beschlüsse zu migrationspolitischen Themen gefasst, die den Unions-Vorstößen klar widersprächen. Das in entscheidenden Augenblicken zu benennen und eine klare Haltung zu formulieren, sei ihre Aufgabe als Präsidentin. Schwer wiege zudem, “dass die AfD eine tragende Rolle in den Abstimmungen erhalten konnte beziehungsweise deren Zustimmung mit einkalkuliert war”.Waschbüsch sagte jetzt der Zeitung: “Ich teile in der Frage der Abstimmung mit der AfD die Auffassung, dass die SPD und die Grünen das hätten verhindern können, weil sie in der Sache gar nicht sehr unterschiedlicher Meinung waren. Die SPD hat ganz erfreut und gezielt die CDU ins Messer laufen lassen.” Sie glaube insgesamt nicht, dass die Vorgänge im Bundestag der CDU im katholischen Milieu schadeten.“Das ZdK ist ein gewähltes Gremium aus Mitgliedern katholischer Verbände und diözesaner Räte, die natürlich politisch wach sind. Es wäre fatal, wenn es parteipolitisch einfärben würde”, betonte Waschbüsch. “Das ZdK war immer und ist hoffentlich weiterhin eine katholische Repräsentanz der demokratischen, bürgerlichen Mitte.”The post Verständnis für Austritt von Kramp-Karrenbauer aus Katholikenkomitee appeared first on Evangelische Zeitung.