Die Gräben zwischen den im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien sind nach Ansicht von David Müller, dem baden-württembergischen Landesvorsitzenden des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), nicht unüberwindlich. „Wir Demokraten sind uns mehr einig, als wir glauben“, sagte Müller in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Aber die Parteien hätten unterschiedliche kulturelle Prägungen. Da sitze etwa einer Partei die „Angst vor Weimar“ in den Knochen, „das muss man ernst nehmen“, erläuterte Müller.Sinnvoll rechnen und über Koalitionen nachdenken könnten die Parteien erst, wenn ein Wahlergebnis vorliege. Eine Minderheitsregierung nach skandinavischem Vorbild sei „grundsätzlich nichts Undemokratisches“. Jede Entscheidung müsse dann aber mit unterschiedlichen Partnern verhandelt werden, „und das kann teuer werden“, sagte der EAK-Landesvorsitzende.„Das Tischtuch ist nicht zerschnitten“, beschrieb Müller das aktuell schwierige Verhältnis zu den Kirchen. Kirche dürfe einen Blick haben für die, die unter die Räder kommen. „Aber Jesus kam nicht nur für die Schwachen auf die Erde, sondern für alle. Wir brauchen Lösungen für alle. Lösungen, die für die Gesamtgesellschaft realistisch und tragfähig sind.“Die Kirche solle Brücken bauen und versöhnen und den Menschen nicht noch mehr Angst machen. „Mit Angst wird viel gearbeitet, viel Politik gemacht. Für die Angst brauchen die Leute die Kirche nicht, sie haben auch ohne die Kirche schon genug davon. Aber für die Hoffnung“, sagte Müller. (0269/05.02.2025)The post Arbeitskreis der CDU/CSU hält Minderheitsregierung für denkbar appeared first on Evangelische Zeitung.