Beauftragter Klein: Antisemitismus “häufiger und schamloser”

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Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, beobachtet eine Normalisierung von Judenhass in Deutschland. „Judenhass wird immer häufiger, vehementer und schamloser ausgelebt und zwar in allen Teilen unserer Gesellschaft“, sagte Klein der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Diese Normalisierung dürfe nicht hingenommen werden. „Antisemitismus wendet sich nicht nur gegen Jüdinnen und Juden, sondern ist Ausdruck einer zutiefst demokratiefeindlichen Haltung“, unterstrich er.Judenhass lehne „die Errungenschaften unserer modernen, freiheitlichen Gesellschaft ab“ und fungiere als Brückenideologie, die praktisch allen extremistischen Denkmustern als Fundament und Bindemittel diene. Klein erklärte außerdem, „dass bei Menschen mit einer verfestigten antisemitischen Grundhaltung häufig ein geschlossenes Weltbild vorhanden ist, aus dem heraus sich für sie praktisch alles erklären lässt“.Klein verwies zudem auf ein „erschreckend hohes Niveau“ antisemitischer Straftaten. Sie würden dadurch „auf eine schreckliche Art immer ‘normaler’“. Mit Zahlen unterfütterte das die Linken-Bundestagsabgeordnete Petra Pau ebenfalls in der „Rheinischen Post“ (Mittwoch): Für 2024 seien den zuständigen Behörden bislang 4.506 antisemitische Straftaten gemeldet worden, gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor, sagte sie der Zeitung. Das seien zwar 700 weniger als 2023, doch dürfte die Gesamtzahl durch Nachmeldungen mit Zeitverzug noch steigen. Die Bundestags-Vizepräsidentin rechnet nach eigenem Bekunden damit, dass die antisemitischen Straftaten 2024 inklusive aller Nachmeldungen den Höchststand des Vorjahres noch übertreffen könnten.The post Beauftragter Klein: Antisemitismus “häufiger und schamloser” appeared first on Evangelische Zeitung.