Volle Regale, leere Geldbeutel: Fast 40 Prozent der Menschen in Deutschland sparen laut Verbraucherschützern beim Lebensmitteleinkauf. Sie fordern mehr Transparenz bei Preisen – und weitere Maßnahmen.Ob Butter, Saft oder Obst: Viele Lebensmittel sind in den vergangenen Jahren deutlich teurer geworden. Im Durchschnitt seien die Preise zwischen 2021 und 2024 um fast 35 Prozent angestiegen, teilte die Verbraucherzentrale Hessen am Mittwoch in Frankfurt mit. Sie bezog sich auf Daten des Statistischen Bundesamts. Demnach sind etwa die Preise für Marken-Butter um 45 Prozent und für Marken-Orangensaft um 150 Prozent gestiegen.Lebensmittelexpertin Lisa Scholz von der Verbraucherzentrale verweist auf Daten des Umfrageinstituts Forsa aus dem vergangenen Dezember, wonach sich 39 Prozent aller befragten Erwachsenen beim Lebensmitteleinkauf einschränkten. “Bei einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.000 Euro müssen sich sogar 70 Prozent beim Einkaufen einschränken”, sagte sie. 61 Prozent aller Befragten würden die derzeitigen Lebensmittelpreise als eher nicht oder gar nicht fair empfinden.Preissteigerungen haben nach Einschätzung von Scholz verschiedene Ursachen: Höhere Produktionskosten und Fachkräftemangel zählten dazu. Doch es gebe auch sogenannte Mitnahmeeffekte und zudem versteckte Preiserhöhungen durch Reduzierung der Mengen in Verpackungen oder billigere Inhalte. Solche “Mogelpackungen” sollten durch einen Warnhinweis auf der Verpackung für mindestens sechs Monate gekennzeichnet werden.Dieser Warnhinweis sollte demnach auf allen Produkten mit veränderten Zusammensetzungen oder niedrigerer Füllmenge bei gleichem oder höherem Preis bei nicht merklich veränderter Verpackungsgröße angebracht werden. Nötig sei außerdem die Einrichtung einer offiziellen Meldestelle, an die Verbraucher sich wenden könnten.Die Verbraucherschützer forderten zudem von der Politik erneut, eine generelle Preisbeobachtungsstelle einzurichten. Um die Preisbildung nachzuvollziehen, sollte diese unabhängige Stelle sowohl Produktionskosten als auch Margen erfassen. Ebenso sollten Einzelhändler ihre Preise im Internet öffentlich verfügbar machen.The post Verbraucherschützer fordern Warnhinweise für Mogelpackungen appeared first on Evangelische Zeitung.