Tabuthema Tod von Minderjährigen: Rund 100.000 Kinder und Jugendliche haben laut Experten lebensverkürzende Erkrankungen. Jährlich sterben Tausende. Doch es gebe nur drei spezialisierte Palliativstationen.In Deutschland leben laut Experten rund 100.000 Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen. Jährlich sterben bis zu 3.000 von ihnen an Krebs, neurologischen Erkrankungen oder Erkrankungen infolge einer frühen Geburt, erklärte die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz am Mittwoch in Mainz. Wenige Tage vor dem Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar betonte die Kammer, dass Sterben und Tod von Kindern und Jugendlichen gesellschaftliche Tabuthemen seien und daher in der Öffentlichkeit wenig beachtet würden.Betroffene Kinder und Familien bräuchten oft jahrelange und manchmal sogar jahrzehntelange Unterstützung. Neben Kinderärzten sowie ambulanten Pflegediensten böten Kinderhospizdienste oder Teams der pädiatrischen Palliativversorgung entsprechende Hilfe. Allerdings gebe es deutschlandweit bisher nur drei auf diese Aufgabe spezialisierte Kinderpalliativstationen – in Berlin, München und im nordrhein-westfälischen Datteln. Im rheinland-pfälzischen Trier ist eine weitere Einrichtung für Kinder- und Jugendhospizarbeit geplant.Ziel sei es, dort Familien wohnortnahe und alltagstaugliche Unterstützung zu bieten, die zu ihrer Lebenssituation passe, sagte Elisabeth Schuh, Mitglied der Vertreterversammlung der Kammer und zweite Vorsitzende im Vorstand des Vereins Nestwärme. Er ist Träger der geplanten Kinder- und Jugendhospiz-Einrichtung.Laut den aktuellen Berechnungen können heute in Deutschland geborene Mädchen auf eine durchschnittliche Lebensdauer von 83,3 Jahren hoffen und Jungen auf 78,6 Jahre. Das teilte das Statistische Bundesamt im Januar in Wiesbaden mit. Bundesweit gab es im vergangenen Jahr eine Million Todesfälle.Anlässlich des Tags der Kinderhospizarbeit ruft die Pflegekammer dazu auf, die Kinder- und Jugendhospizarbeit zu fördern – durch politische Unterstützung oder ehrenamtliches Engagement und Spenden.The post Experten: Tausende unter 18 sterben jährlich vorzeitig an Krankheiten appeared first on Evangelische Zeitung.