Die Intendantin des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Katrin Vernau, hat bekräftigt, dass aus ihrer Sicht auch Positionen der AfD in den Programmen des WDR dargestellt werden müssen. „Wenn die AfD mit ihrem politischen Angebot nicht vorkommt, fühlen sich Menschen, die diese Partei wählen, nicht abgebildet“, sagte Vernau in der Sitzung des Rundfunkrats am Mittwoch in Köln. „Und es ist ja nicht so, dass es die AfD nicht mehr gibt, wenn sie in unseren Programmen nicht mehr vorkommt.“Der WDR müsse allerdings den Diskurs über die AfD mit journalistisch professionellen Angeboten moderieren. „Das ist für unsere Glaubwürdigkeit wichtig“, erklärte Vernau.Die WDR-Intendantin reagierte damit auf Kritik von einzelnen Rundfunkratsmitgliedern an verschiedenen Interviews, die Vernau zu ihrem Amtsantritt am 1. Januar gegeben hatte. „Eine solche Partei kann nicht wie jede andere behandelt werden“, sagte Peter Freitag, der von der Gewerkschaft ver.di, Landesbezirk Nordrhein-Westfalen, in das Aufsichtsgremium entsandt wurde. Man könne angesichts der Berichterstattung in den vergangenen Wochen meinen, dass Migration das einzige Thema sei. „Mein Eindruck ist, dass wir das Agendasetting der AfD mitspielen“, erklärte Freitag.Friederike van Duiven, entsandt vom Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, Landesverband Nordrhein-Westfalen, kritisierte ebenfalls die öffentlich-rechtlichen Anstalten für deren Berichterstattung in der Migrationsdebatte. Deren Leistung für einen Zusammenhalt in der Gesellschaft und gegen eine „faschistische Entwicklung“ sei viel zu gering.Ksenija Sakelsek vom Landesintegrationsrat Nordrhein-Westfalen forderte den WDR dazu auf, „nicht immer nur über uns zu sprechen“ und in der Migrationsdebatte auch Menschen mit internationaler Familiengeschichte zu Wort kommen zu lassen.The post Vernau: Auch AfD-Positionen im WDR abbilden appeared first on Evangelische Zeitung.