Rheinische Kirche besetzt wichtige Leitungsämter neu

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Die Evangelische Kirche im Rheinland hat am Mittwoch zwei wichtige hauptberufliche Leitungsämter neu besetzt: Neue Oberkirchenrätin und Leiterin der Personalabteilung wird die bisherige Superintendentin des Kirchenkreises Lennep, Antje Menn. Die 51-Jährige folgt auf Christoph Pistorius, der Anfang März nach zwölf Jahren im Amt in den Ruhestand geht. Der leitende Jurist der zweitgrößten Landeskirche in Deutschland, Johann Weusmann, wurde von der in Bonn tagenden Landessynode als Leiter der Rechtsabteilung im Amt bestätigt. Beide wurden für acht Jahre gewählt.Menn setzte sich im ersten Wahlgang mit 112 von 184 abgegebenen Stimmen gegen zwei weitere Bewerberinnen durch. Nach ihrer Wahl zeigte sie sich offen für eine Abschaffung der Verbeamtung von Pfarrerinnen und Pfarrern, dies solle möglichst in Kooperation mit anderen Landeskirchen geschehen. Auch bei einem Umstieg auf ein anderes arbeitsrechtliches System könne der Pfarrberuf attraktiv bleiben, sagte sie.Hintergründe der angestrebten Reform sind höhere Kosten und jahrzehntelange Rechtsverpflichtungen, die mit einer Verbeamtung einhergehen – eine große Last für künftige Generationen. Die Landeskirche muss zudem drastisch sparen, die Ausgaben auf der landeskirchlichen Ebene sollen bis 2030 um mindestens 33 Millionen Euro sinken.Die Mitarbeitenden seien die wichtigste Ressource der rheinischen Kirche, betonte Menn. Es sei ihr wichtig, dass diese Menschen den nötigen Wandel nicht nur mittragen, sondern auch mitgestalten. Als Personalchefin ist Men künftig auch für das Thema sexualisierte Gewalt zuständig. Sie sei dankbar für die von ihrem Vorgänger Pistorius geleistete Arbeit, sagte sie. In den vergangenen Jahren habe sich bereits einiges verändert: Die Sensibilität sei gestiegen und Widerstände seien gesunken.Weusmann wurde als einziger Kandidat mit 161 von 181 abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt. Im Blick auf nötige Reformen sehe er die rheinische Kirche auf einem guten Weg in die Zukunft, sagte er. Es gehe nun darum, weiter zu entbürokratisieren, Regeln zu entschlacken und einige Entscheidungen stärker den Ebenen vor Ort zu überlassen. Veränderungen kirchenrechtlich zu ermöglichen, sei für ihn als Jurist eine „ganz wesentliche Aufgabe“.Die rheinische Kirche mit ihren rund 2,1 Millionen Mitgliedern sei heute „viel geschmeidiger unterwegs und auch mutiger“ als in der Vergangenheit, sagte Weusmann. Im „Konzert der Gliedkirchen“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) könne sich die zweitgrößte der 20 Landeskirchen „gut sehen lassen“.Menn ist seit 2020 Superintendentin des Kirchenkreises Lennep und seit 2023 Vorsitzende des Ständigen Theologischen Ausschusses der rheinischen Kirche. Sie studierte Theologie und Philosophie in Wuppertal, Göttingen, Lausanne und Bochum. Die Theologin arbeitete zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal und der Universität Bonn, bevor sie ihr Vikariat in Aachen absolvierte. Neben ihr standen auch die Landeskirchenrätin Iris Döring und die Düsseldorfer Pfarrerin Heike Schneidereit-Mauth zur Wahl.Die rheinische Kirchenleitung setzt sich aus 15 haupt- und nebenamtlichen Mitgliedern zusammen. Nach der Landessynode ist sie das wichtigste Gremium der rheinischen Kirche. Am Donnerstag stehen Wahlen von nebenamtlichen Kirchenleitungsmitgliedern an, am Freitag wird über die Ämter theologischer Vizepräses und juristischer Vizepräsident entschieden.The post Rheinische Kirche besetzt wichtige Leitungsämter neu appeared first on Evangelische Zeitung.