Deutschlandweit wird in Bistümern über die Nachnutzung von leerstehenden Kirchen diskutiert. Im hessischen Bad Orb hat man eine kreative Lösung gefunden, die nicht nur Kletterfreunde freuen wirdVor oder nach dem Klettern eine Kerze in der Kapelle anzünden – im hessischen Bad Orb (Main-Kinzig-Kreis) könnte dies bald möglich sein. Dort wird eine Kirche zurzeit zu einer Boulderhalle umgebaut, wie die “Frankfurter Rundschau” am Dienstag berichtete. Das Besondere: Eine Kapelle in der Kirche bleibt erhalten und soll auch künftig liturgisch genutzt werden. Daher wird die Kletterhalle den Namen “Boulderchurch” tragen.Bouldern ist eine spezielle Art des Kletterns, bei dem ohne Absicherung an einem Felsbrocken (“Boulder”) oder künstlichen Kletterwänden geklettert und anschließend aus geringer Höhe abgesprungen wird. Dafür wird aktuell ein großer Teil des Kirchenschiffes umgebaut. Über dem ehemaligen Altar entsteht beispielsweise ein Familienbereich, aus zwei Beichtstühlen sollen Express-Umkleidekabinen werden.Wegen Sicherheitsbedenken aufgrund des baufälligen Turmes wurde die 1964 geweihte Sankt-Michaels-Kirche in Bad Orb bereits 2016 geschlossen. Im Anschluss wurde intensiv über eine künftige Nutzung diskutiert, mit der alle Beteiligten leben können – auch das Bistum Fulda und die katholische Pfarrgemeinde Sankt Martin. 2023 bekam schließlich das Konzept für die Boulderhalle den Zuschlag. Für die Neunutzung ist das Gotteshaus teilprofaniert werden. Eigentümerin bleibt die Pfarrei, die beiden Initiatoren der Boulderhalle sind Pächter.Der Pachtvertrag gilt zunächst für 16 Jahre, die Eröffnung ist für den 12. April geplant. Und wer nur zum Beten kommt, muss nicht durch die Kletterhalle: Die Kapelle erhält einen eigenen Zugang.The post Klettern und Beten – In Hessen entsteht eine “Boulderchurch” appeared first on Evangelische Zeitung.