Im friedlichen Jahr 2000 kostete eine Aktie des Rüstungsunternehmens Rheinmetall noch 6,90 Euro. Bis 2021 hatte sie es gerade auf fast hundert Euro geschafft. Soll keiner sagen, dass sich Krieg nicht lohnt ‒ in den letzten vier Jahren hat sich der Kurs dieser Aktie verzehnfacht und heute die Schwelle von 1.000 Euro genommen.Natürlich spielten bei den letzten Kurssprüngen auch Ankündigungen wie jene des kommenden Bundeskanzlers Friedrich Merz eine Rolle, man wolle weitere 200 Milliarden Euro in die Aufrüstung investieren, und auch von den Lieferungen an die Ukraine profitierte Rheinmetall beträchtlich. Wenn man diese Kursentwicklung sieht, fragt man sich nicht mehr, warum sich Rheinmetall-Freundin Marie-Agnes Strack-Zimmermann bei jeder Gelegenheit noch lauter für mehr Krieg ausspricht. Vermutlich hat sie noch ein dickes Paket zum Preis von 6,90 Euro erworben, und freut sich jetzt darüber, dieses Vermögen auf das 144-Fache gesteigert zu haben.Die 700 Milliarden, die als künftige Rüstungsausgaben der EU durch die Medien kursierten, dürften ebenfalls zu einem guten Teil bei Rheinmetall landen. Und die Produktionsstätten, die in der Ukraine errichtet werden, in denen unter anderem 155mm-Granaten produziert werden sollen, sind bestimmt mit Bundesbürgschaften abgesichert, sodass das Rüstungsunternehmen selbst bei einem Volltreffer keine Verluste erleiden muss.In den vergangenen Wochen wurde vielfach dafür geworben, die Rüstungsindustrie könne das Schicksal der deutschen Industrie wenden, und ganze 200.000 Arbeitsplätze seien denkbar. Allerdings dürfte eine weitere Erhöhung dieser unproduktiven Ausgaben kaum all die Tätigkeiten ersetzen, die durch den Abstieg der deutschen Industrie in den letzten Jahren bereits verloren gegangen sind oder noch verloren gehen werden.Die Eigentümer der Firma Rheinmetall müssen sich jedenfalls derartige Sorgen nicht machen. Übrigens heißt einer der Großaktionäre bei Rheinmetall BlackRock, dessen ehemaliger deutscher Niederlassungsleiter nun den Bundeskanzler geben wird. So bleibt letztlich alles in der Familie.Mehr zum Thema ‒ Rheinmetall: Mehr Blut gibt mehr Dividende