Eine besonders dramatische “grüne Wende” erlebt gerade eine Familie in Schönberg (Schleswig-Holstein): Ihr Einfamilienhaus mit Baujahr 2019 wurde durch eine Explosion zerstört. Der Batteriespeicher der Solaranlage des Hauses soll verantwortlich sein: Als er hochging, sprengte er unter anderem eine ganze Hauswand weg – das einsturzgefährdete Haus muss wohl abgerissen werden.Es ist wohl Glück im Unglück, dass die Familie zum Zeitpunkt der Explosion gerade auf Karibik-Kreuzfahrt war: Nachbarn alarmierten am Mittwochabend den Notruf, als es plötzlich krachte und Teile des erst wenige Jahre alten Hauses weggesprengt wurden. Sieben Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und mehrere Polizeistreifenwagen rückten aus. Die Feuerwehr ging zunächst von einer Gasexplosion aus, doch es stellte sich rasch heraus, dass das Haus gar nicht über einen Gasanschluss verfügte. Stattdessen soll der Batteriespeicher im Haushaltsraum hochgegangen sein. Das Ausmaß der Zerstörung ist gewaltig: Eine Hauswand wurde fast gänzlich zerstört, weitere Wände wurden durch die Druckwelle nach außen gedrückt. Risse ziehen sich überall durchs Mauerwerk, auch das Dach hat Schaden genommen. Im Garten liegen Trümmerteile verstreut.Das Haus gilt nun als einsturzgefährdet und darf nicht mehr betreten werden. Laut Feuerwehr muss es voraussichtlich abgerissen werden. Aktuell geht man von einem Schaden in Höhe von 400.000 Euro aus. Der Landesinnungsmeister der Elektroinnung Schleswig-Holstein geht davon aus, dass der Batteriespeicher der PV-Anlage durch das sonnige Wetter “vollgelaufen” ist und überschüssige Energie nicht ins Stromnetz eingespeist wurde: Dadurch soll sich die Batterie explosionsartig entladen haben. Es sei der erste ihm bekannte Fall in Schleswig-Holstein, auch wenn bekannt sei, dass solche Explosionen technisch möglich sind. Das passiere “aber ausschließlich bei technischen Problemen in der Batterie selber oder im Bereich der Laderegelung”, so betonte er. Leider sorgen Batterieexplosionen immer wieder für Schlagzeilen – ob nun bei den Speichern von Solaranlagen oder den Akkus von E-Autos oder auch E-Rollern und -Bikes. Der einzige Lichtblick: Bei der Katastrophe in Schönberg wurde niemand verletzt. Nicht auszudenken, was hätte geschehen können, wenn die Familie zum Zeitpunkt der Explosion zu Hause gewesen wäre…