Infografik

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Infografik Standdatum: 26. Februar 2025. Autorinnen und Autoren: Kristian KlooßBild: Radio Bremen | Inès SchumannAb Samstag soll die Bürgermeister-Smidt-Brücke in der Bremer City wieder befahrbar sein. Doch die nächste Brückenbaustelle steht an. Ein Überblick.Die Bürgermeister-Smidt-Brücke ist seit rund vier Monaten gesperrt – und die nächsten Brücken-Bauarbeiten in Bremen sind geplant: Von der Stephanibrücke bis zur Erdbeerbrücke müssen sich die Verkehrsteilnehmer auf Fahrverbote und Sanierungsmaßnahmen auf Bremens großen Weserbrücken einstellen.Welche Sperrungen und Einschränkungen gibt es auf Bremens BrückenStephanibrücke: Ab 3. März einzelne Spursperrungen.Bürgermeister-Smidt-Brücke: Ab 1. März wieder für Fußgänger, Rad- und Autofahrer wieder offen. Für Busse und Bahnen der BSAG bleibt die Brücke vorerst gesperrt.Wilhelm-Kaisen-Brücke: Offen für Fußgänger, Rad, und Autofahrer. Überholverbot für Lkw und gesperrt für Fahrzeuge über 16 Tonnen.Karl-Carstens-Brücke ("Erdbeerbrücke"): Abstandsgebot für Lkw und gesperrt für Fahrzeuge über 20 Tonnen.A1-Weserbrücke: Lkw-Überholverbot und Lkw-Abstandsgebot.Alle Angaben sind mit Stand 26. Februar 2025Tippen Sie mit dem Finger oder klicken Sie mit der Maus auf die Kreise, um mehr zu den einzelnen Brücken erfahren.Bremer BrückenKarl-Carstens-Brücke ("Erdbeerbrücke")Aktuelle Einschränkungen:gesperrt fürFahrzeuge mit mehr als 20Tonnen, Abstandsgebote für LkwZeitplan:Ertüchtigung nichtvor 2028,Instandsetzung nichtvor 2030Neubau:Je nachAuswirkungen der Maßnahmenund finaler Bewertung des Bauwerkszustandswohl etwa 2050Weserstrombrücke auf der A1Aktuelle Einschränkungen:LKW-Überholverbot undLKW-AbstandsregelungZeitplan:Ertüchtigung nochvor denArbeiten an der Stephanibrücke,voraussichtlicherZeitplan: April2024 bis 2028Neubau:nichtvor 2031Wilhelm-Kaisen-BrückeAktuelle Einschränkungen:fürFahrzeuge über 16Tonnengesperrt, Überholverbot für LkwKeinFahrverbote für den ÖPNV.Zeitplan:ErtüchtigungvoraussichtlichabAugust 2025 bis 2026,Instandsetzungvon 2027 bis 2029Neubau:voraussichtlich um 2045 bis 2047Bürgermeister-Smidt-BrückeAktuelle Einschränkungen:ab März 2025 offen fürFahrzeugebis maximal 16Tonnen.Fahrverbot für Busse undBahnen der BSAG.Zeitplan:Instandsetzungvon 2025 bis 2028Neubau:voraussichtlich bis bis Anfang der2030er JahreStephanibrücke (B6)Aktuelle Einschränkungen:LKW-Überholverbot und LKW-Abstandsregelung.Ab März 2025 vierwöchigeSanierung undeinzelne Spursperrungen in jedeFahrtrichtung.Zeitplan:Beginn der Ertüchtigung ab 2028,nach Abschluss der Maßnahmenan derWeserstrombrückeNeubau:voraussichtlich um 2040Quelle: Amt für Straßen und Verkehr, Die Autobahn GmbH, Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung1 Bürgermeister-Smidt-BrückeZustand und Maßnahmen: Bis Ende Februar 2025 wurden die 16 Zuglager der 1952 eröffneten Brücke ertüchtigt – diese Gelenke verbinden den Brückenüberbau mit dem Unterbau. Sie wurden durch Stahllaschen verstärkt. Die Instandsetzung der Brücke ist jetzt für die Jahre 2025 bis 2028 geplant.Ab März dürfen Fußgänger, Radlerinnen und Autofahrer wieder die sanierte Bürgermeister-Smidt-Brücke nutzen. Bild: Radio Bremen | Inès SchumannAktuelle Einschränkungen: Von November bis Ende Februar war die Brücke am Brill vier Monate lang für alle Verkehrsteilnehmer gesperrt. Für Fahrzeuge über 16 Tonnen bleibt sie das weiter von März 2025 an. Das heißt auch: Busse und Bahnen der BSAG dürfen vorerst noch nicht wieder über die Bürgermeister-Smidt-Brücke rollen.Neubau: Das Mobilitätsressort ging bislang davon aus, dass ein Ersatzneubau im Zeitraum zwischen 2032 und 2039 nötig sein wird. Özlem Ünsal, Senatorin für Bau und Verkehr, verkündete Mitte Februar allerdings, einen früheren Neubau anzustreben. Dafür solle eine eigene Bremer Brückenbaugesellschaft gegründet werden. Ein genauer Zeitrahmen für den Neubau steht aber noch nicht fest.2 Stephanibrücke (B6)Zustand und Maßnahmen: Seit mehreren Jahren sind Ermüdungsrisse in den Tragelementen der Fahrbahnplatte der Stephanibrücke bekannt. 2023 wurden bereits die Dehnungsfugen an den Fahrbahnübergängen der Brücke ausgetauscht. Derzeit läuft die Planung der Instandsetzungsmaßnahme der vorhandenen Ermüdungsschäden. Für die Instandsetzung, zum Beispiel bei Schweißarbeiten, müssen vermutlich einzelne Fahrspuren gesperrt werden.Wer ist zuständig?Für drei der fünf Bremer Autobrücken über die Weser ist Bremen selbst zuständig, also das Mobilitätsressort und das ihm unterstellte Amt für Straßen und Verkehr (ASV): "Erdbeerbrücke", Wilhelm-Kaisen- und Bürgermeister-Smidt-Brücke.Seit Anfang 2021 ist "Die Autobahn GmbH" als Unternehmen des Bundes für Planung, Bau, Instandhaltung, Betrieb und Finanzierung aller Bundesautobahnen sowie einiger Bundesstraßen zuständig. Dazu zählen die Weserstrombrücke (A1) und Stephanibrücke (B6).Aktuelle Einschränkungen: Neben der Weserstrombrücke auf der A1, ist die Stephanibrücke derzeit die einzige Weserüberführung in Bremen, auf der Lkw mit einem Gewicht von bis zu 40 Tonnen noch fahren dürfen. Es gilt jedoch ein Lkw-Überholverbot und eine Lkw-Abstandsregelung. Auch die Nutzung der Geh- und Radwege der Brücke kann bei Veranstaltungen mit großen Menschenansammlungen unterbunden werden.Ab dem 3. März 2025 werden im Verlauf der B6 die Übergangskonstruktionen zwischen Fahrbahn und Stephanibrücke saniert. Die Arbeiten sollen bis zum 5. April dauern und abgeschlossen werden, bevor auf der A1-Weserbrücke eine weitere Spur gesperrt wird. Während der Sanierung kommt es zu einzelnen Spursperrungen. In jede Fahrtrichtung wird jeweils stets mindestens eine Spur frei bleiben.Zeitplan: Die Ertüchtigung der Stephanibrücke war zunächst ab 2026 geplant. Die Instandsetzung soll nun aber erst nach der Sanierung der Weserstrombrücke durchgeführt werden, die nach derzeitigen Plänen erst im Frühjahr 2028 abgeschlossen sein soll.Neubau: Nach Ertüchtigung der Brücke rechnet die zuständige Autobahn-Gesellschaft des Bundes mit einer Übergangszeit von rund zwölf Jahren, bevor eine neue Brücke gebaut sein muss. Rechnerisch wäre dies dann wohl im Jahr 2040 der Fall.3 Weserstrombrücke (A1)Zustand und Maßnahmen: Wie die Stephanibrücke weist auch die 1962 erbaute Autobahnbrücke auf der A1 Schäden und Ermüdungsrisse bei den Stahlträgern auf. Außerdem haben sich Spurrinnen gebildet. Der Autobahngesellschaft zufolge sei die rechtlich zulässige Belastung der Statik "am Limit".Trotz Sanierungsbedarf: Auf der Weserstrombrücke der A1 fließt weiterhin der Verkehr mit großen Lkw. Bild: Imago | Eckhard StengelAktuelle Einschränkungen: Neben der Stephanibrücke ist die Weserstrombrücke auf der A1 derzeit die einzige Weserüberführung in Bremen, auf der Lkw mit einem Gewicht von bis zu 40 Tonnen fahren dürfen. Es gilt jedoch ein Lkw-Überholverbot und eine Lkw-Abstandsregelung.Zeitplan: Derzeit finden unter der Brücke und in den Hohlkästen unter der Fahrbahn Arbeiten statt, die den Verkehr nicht behindern. Für die weitere Sanierung wird es aber notwendig, den Verkehr auf der Brücke weiter einzuschränken. Voraussichtlich nach dem 5. April – also nach der Instandsetzung der Stephanibrücke – bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten Ende 2027 stehen in Fahrtrichtung Osnabrück nur zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Von August an gilt das auch in Fahrtrichtung Hamburg.Neubau: Die Sanierung durch die staatliche Projektmanagementgesellschaft Deges stellt die ursprüngliche Tragfähigkeit der Brücke mittelfristig wieder her. Perspektivisch soll die A1-Weserbrücke aber durch einen Neubau ersetzt werden. Hierzu begann im September 2024 ein Realisierungswettbewerb. Im Sommer 2025 beginnen dann die Planungen zur Baurechtschaffung, also für einen Flächennutzungs- und Bebauungsplan. Die eigentlichen Arbeiten beginnen nicht vor 2031.4 Karl-Carstens-Brücke ("Erdbeerbrücke")Zustand und Maßnahmen: Aus statischer Sicht muss die 1970 eingeweihte Erdbeerbrücke dem Bremer Amt für Straßen und Verkehr (ASV) zufolge nachträglich um "fehlende Bewehrungsmengen für Biegung, Querkraft und Torsion" ergänzt werden. Das bedeutet, die Betonteile der Brücke müssen verstärkt und an den modernen Verkehr angepasst werden, um ihre Tragfähigkeit zu erhöhen. Konkret geplante Maßnahmen liegen zum derzeitigen Bearbeitungsstand noch nicht vor, teilt das ASV mit.Warum wird neu berechnet?Grundlage für die Neuberechnung der Tragfähigkeit der Bremer Brücken ist die 2011 verabschiedete Nachrechnungsrichtlinie des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur. Darin wurden die für Brücken durch den Lkw-Verkehr erwarteten Flächenlasten neu festgelegt – gegenüber den 1950er Jahren liegen sie heute oft doppelt so hoch. Für solche Lasten sind Bremischen Brücken mehr als fünf Jahrzehnte nach ihrer Erbauung nicht mehr ausgelegt.Aktuelle Einschränkungen: Seit Ende 2022 ist die Karl-Carstens-Brücke für Fahrzeuge mit mehr als 20 Tonnen gesperrt. Außerdem müssen Lkw-Fahrer ein Abstandsgebot einhalten.Zeitplan: Die Erdbeerbrücke ist die letzte in Bremer Hand liegende Weserquerung, die ertüchtigt werden soll. Der genaue Zeitplan ist abhängig vom noch zu ermittelnden Umfang des Ertüchtigungs- und Instandsetzungsbedarfes sowie den verfügbaren Personalressourcen, heißt es beim zuständigen Amt für Straßen und Verkehr. Die geplanten Starttermine für die Ertüchtigung und die darauf folgende Instandsetzung sind mehrfach nach hinten verschoben worden. Inzwischen ist klar: Die Maßnahmen werden erst nach Abschluss der Ertüchtigungsmaßnahmen auf der Weserstrombrücke der A1 durchgeführt werden, also nicht vor 2028.Neubau: Wann ein Neubau für die Erdbeerbrücke nötig ist, hängt davon ab, in welche Nachweisklasse die Erdbeerbrücke bei der Bewertung des Bauwerkszustands fällt. Das ASV geht aufgrund der bisherigen Rechenergebnisse von einer "vermuteten Nachweisklasse C als Ergebnis der Nachrechnung" aus. Das heißt, die Brücke könnte mit Nutzungsauflagen oder Kompensationsmaßnahmen noch länger genutzt werden. Rechnerisch wäre entsprechend ein Neubau bis etwa 2050 nötig.5 Wilhelm-Kaisen-BrückeZustand und Maßnahmen: Die Liste der Instandsetzungsmaßnahmen für die 1960 eingeweihte Wilhelm-Kaisen-Brücke ist lang. Sie umfasst unter anderem die Betoninstandsetzung im Innern der Träger und die Erneuerung der Brückenentwässerung im Inneren der Träger, die Instandsetzung der Fahrbahnübergänge und Brückengelenke, die Erneuerung der Fahrbahnen und Abdichtung auf dem gesamten Überbau, einschließlich des Gleisbereichs und der sogenannten Kragarme, die von den Pfeilern der Brücke die Weser überspannen. Das Eigengewicht der letzteren müsse zudem reduziert werden, teilt das ASV mit.Ein Fahrrad macht der Wilhelm-Kaisen-Brücke nichts aus, bei großen Lkw ist das inzwischen anders. Bild: dpa | Sina SchuldtAktuelle Einschränkungen: Die Wilhelm-Kaisen-Brücke ist derzeit die einzige für den ÖPNV zugelassene Weserquerung Bremens. Für Straßenbahnen und Busse gilt aber ein Abstands- und Begegnungsverbot. Für Fahrzeuge über 16 Tonnen ist die Brücke ansonsten seit Ende 2022 gesperrt. Außerdem gilt ein Überholverbot für Lkw.Zeitplan: Die Ertüchtigung der Wilhelm-Kaisen-Brücke ist mehrfach verschoben worden. Aktuell geht das Mobilitätsressort davon aus, dass die Brücke voraussichtlich ab August 2025 bis 2026 ertüchtigt wird und eine statische Nachrechnung erfolgt. Dafür sind im Verlauf des Jahres temporäre Sperrungen vorgesehen. "Da reden wir von mal einem Wochenende oder idealerweise in den Nachtstunden", sagt Rick Graue, Leiter des Amts für Straßen und Verkehr (ASV). Die Instandsetzung könnte dann nach bisherigen Plänen von 2027 bis 2029 erfolgen.Neubau: Das Amt für Straßen und Verkehr strebt – nach erfolgreicher Ertüchtigung – eine Einstufung der Wilhelm-Kaisen-Brücke in eine andere sogenannte Nachweisklasse an. Nach der grundlegenden Instandsetzung auf Grundlage der Schadensanalyse könnte die Brücke dann mit einer vorläufigen Restnutzungsdauer von maximal 20 Jahren weiterbetrieben werden. Das Mobilitätsressort geht bislang davon aus, dass ein Ersatzneubau in den Jahren 2045 bis 2047 erforderlich sein wird.Dieser Artikel wurde erstmals am 29. Mai 2023 veröffentlicht. Wir haben ihn Ende Februar 2025 um neue Planungen und Termine ergänzt und aktualisiert.Bild: Radio BremenAutorKristian Klooß Redakteur und AutorQuelle: buten un binnen.Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 25. Februar 2025, 19:30 Uhr