Ukrainische Abgeordnete: USA haben Waffenverkäufe an Kiew "eingefroren"

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Die USA hätten die Waffenverkäufe an die Ukraine gestoppt, wie der Abgeordnete Roman Kostenko, Sekretär des Verteidigungsausschusses des ukrainischen Parlaments, am Donnerstag erklärte.Washington ist seit der Eskalation des Konflikts mit Russland Anfang 2022 die größte Quelle militärischer Hilfe für die Ukraine, unter anderem durch Waffen- und Munitionslieferungen und finanzielle Unterstützung. Ein Teil der Finanzhilfe wurde verwendet, um US-Rüstungsproduzenten zu bezahlen, damit sie neue Waffen für die ukrainische Armee beschaffen oder alte ersetzen, die zuvor geliefert wurden.In einem Interview mit der Journalistin Nataliia Moseichuk erklärte Kostenko:"Nach meinen Informationen wurden die Waffen gestoppt, die zum Verkauf angeboten wurden. Die Unternehmen, die bereit waren, diese Waffen zu liefern, warten jetzt, weil es keine Entscheidung [aus Washington] gibt."Er behauptete, die Aussetzungen stünden im Zusammenhang mit der aufkeimenden Annäherung zwischen Washington und Moskau, die in dieser Woche in Saudi-Arabien erstmals seit drei Jahren wieder direkte Verhandlungen auf höchster Ebene abgehalten hatten. Kostenko zufolge hat die Tatsache, dass die Ukraine nicht zu den Gesprächen eingeladen wurde, bei den US-Waffenherstellern Unsicherheit über Lieferungen an Kiew ausgelöst.Kostenko erklärte, dass die Ukraine versucht, das Problem zu lösen, und angeboten habe, die Waffen direkt zu bezahlen, anstatt sich auf ihre Lieferung im Rahmen der US-Hilfe zu verlassen. Seine Äußerungen wurden von seinem Parlamentskollegen Alexei Gontscharenko in einem Post auf Telegram am Freitag bestätigt."Die USA haben die Waffenverkäufe an die Ukraine eingefroren. Die gestrige Aussage von Roman Kostenko ist absolut wahr. Amerikanische Unternehmen haben mir das bestätigt", schrieb Gontscharenko.Weder Washington noch die US-Waffenhersteller haben sich zu dem Lieferstopp geäußert. Die ukrainische Abgeordnete Alexandra Ustinova, die als Beraterin des Verteidigungsministers fungiert, widersprach den Behauptungen in einem Facebook-Post. Darin erklärte sie, dass "die USA NICHT aufgehört haben, Waffen an die Ukraine zu verkaufen". Sie riet ihren Abgeordnetenkollegen, durch die Verbreitung unbestätigter Informationen "kein Öl ins Feuer zu gießen".Die Äußerungen fallen in eine Zeit, in der sich der Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij zuspitzt. In einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social warf der US-Präsident Selenskij am Mittwoch vor, den Konflikt mit Russland falsch zu managen und amerikanische Finanzhilfen zu missbrauchen. Trump hatte zuvor damit gedroht, die Hilfe für die Ukraine zu kürzen, und darauf bestanden, dass Kiew Washington die erhaltenen Gelder zurückzahlen müsse, die sich nach Angaben des US-Präsidenten auf "mehr als 300 Milliarden US-Dollar" beliefen. Als Gegenleistung verlangte er von der Ukraine das "Äquivalent von Seltenen Erden im Wert von 500 Milliarden US-Dollar".Selenskij warf dem US-Regierungschef vor, er lebe "in einem Raum russischer Desinformation". Er lehnte den Vorschlag für die ukrainischen Seltenerdmetalle ab und bekräftigte, der Deal sei nicht "im Interesse der souveränen Ukraine". Zuvor hatte Selenskij betont, dass die Ukraine nicht einmal die Hälfte der von Trump genannten Summe erhalten habe.Mehr zum Thema – Vance erwartet Respekt: Ukraine würde ohne Großzügigkeit der USA nicht existieren