Sänger und BSW-Unterstützer Tino Eisbrenner: "BSW wird ignoriert, weil sie Friedenspartei ist"

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Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat einen prominenten künstlerischen Unterstützer an seiner Seite: den Liedermacher, Buchautor und Friedensaktivisten Tino Eisbrenner. Als Frontmann der Popband "Jessica" wurde Eisbrenner Mitte der 1980er-Jahre in der DDR berühmt. Nach einer TV-Karriere und einem längeren Lateinamerika-Aufenthalt widmete sich der Musiker und Songpoet seit Ende der 1990er-Jahre seiner musikalischen Solokarriere.Seit Beginn der Ukraine-Krise 2014 ist Eisbrenner auch als Volksdiplomat und Friedensaktivist in Erscheinung getreten. Im Jahre 2021 kandidierte er für die Linkspartei in Mecklenburg-Vorpommern. Im aktuellen Wahlkampf unterstützt der Künstler das BSW mit seinen Auftritten auf Wahlveranstaltungen bundesweit. Nach den Auftritten postet der musikalische Wahlhelfer Fotoeindrücke auf seinem Facebook-Account. Am 19. Februar schrieb er nach einem Auftritt in Hannover voller Entrüstung: "Mich nervt, dass das Thema FRIEDEN in diesem Wahlkampf kaum eine Rolle gespielt hat, nur um den Menschen nicht dadurch die konsequente Friedenspolitik des BSW auffällig zu machen".  Er erinnerte sich an seinen eigenen Wahlkampf vor dreieinhalb Jahren. Er habe kandidiert, um Friedenspolitik zu fördern. Die jetzige Abkehr der Linken von den Friedenspositionen bezeichnete er als Hochverrat. Auch AfD, CDU und die Grünen kritisierte Eisbrenner für ihren Aufrüstungswillen und die Kriegstreiberei. Dass das BSW, das sich für den Einzug der Vernunft einsetzt, im Zuge des Wahlkampfes kleingeredet werde, sei ärgerlich. Die Medien bezichtete Eisbrenner der Manipulation, indem sie die Partei bei den Umfragen ausschlössen und mitunter als Kleinstpartei behandelten. Konträr zu dem Bild einer angeblich unbedeutenden politischen Kraft, das die Medien von dem BSW zeichnen, werde die Partei von den Menschen stark unterstützt. Hierzu sendet der Sänger regelmäßig Bilder mit überfüllten Sälen bei den Wahlkampfveranstaltungen in verschiedenen Städten. "Es kommen Tausende Besucher", stellt Eisbrenner fest. Am Ende seines Postings aus Hannover warb er für die Abschlusskundgebung des BSW am Brandenburger Tor am Donnerstag. Trotz des Streiks der Beliner Verkehrsbetriebe waren rund 1.500 Menschen erschienen. Zunächst trat Tino Eisbrenner mit einem 30-minütigen Programm auf. Danach sprachen die Gründerin der Partei, Sahra Wagenknecht, sowie die Spitzen-Politikerinnen Amira Mohammed, Sevim Dagdelen und andere Parteigrößen zu den Versammelten. Sie äußerten die Zuversicht, dass das BSW trotz künstlich erzeugter Abwesenheit in den Medien den Einzug in den Bundestag schafft. "Wir sind eine noch ganz junge Partei, die zudem von der Konkurrenz aus dem linken Spektrum extrem angefeindet wird", sagte ein Besucher mit BSW-Plakat in der Hand. Außerdem fehle das Geld für ausreichende Plakattierung. "Ich bin aber zuversichtlich, dass wir am Sonntag Erfolg haben". "Es gibt auf jeden Fall einen Gegenwind. Medien und alle Parteien haben sich gegen uns gestellt", stellte die BSW-Abgeordnete und außenpolitische Sprecherin, Sevim Dagdelen, im Gespräch mit RT DE fest. "Sie wollen verhindern, dass das BSW in den Deutschen Bundestag kommt, weil das Bündnis Sahra Wagenknecht als einzige Partei für wirtschaftliche Vernunft steht, d. h. günstiges Gas aus Russland zu importieren, wieder gute Beziehungen zu Russland zu haben, d. h. auch gegen die Ost- und Norderweiterung der NATO zu sein", so Dagdelen. Wie kann es sein, dass bei stabilen Ergebnissen anderer Parteien die Linke und BSW in nur 5 Monaten die Plätze in den Umfragen tauschten? Nun soll BSW angeblich gar nich in BT schaffen. Und das trotz überfüllten Sälen bei Wahlkampf-Veranstaltungen und gut besuchten Kundgebungen. pic.twitter.com/wX5qq62ypt— Wlad Sankin (@wladsan) February 21, 2025 Die AfD habe für die Erweiterung der NATO gestimmt und damit sei sie eine NATO-Partei, kritisierte sie. "Wir als BSW lehnen das ab. Wir stehen auch für Meinungsfreiheit und sind gegen die Verengung des Meinungskorridors." Dazu gehöre auch, dass die Kontakt- und Mediensperren mit Russland aufgehoben werden. Das sei überfällig. In einem Schlusssatz zählte die Politikerin die Positionen auf, die die Partei für ihre politischen Widersacher extrem unbequem machten:"Und wir sind auch die konsequente Friedenspartei im Deutschen Bundestag, die sich gegen die Aufrüstungsspirale wendet, gegen eine gefährliche Kriegspolitik und dazu gehören Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, in die Ukraine und nach Israel. Dadurch, dass wir eine solch konsequente Partei sind, wollen sie natürlich verhindern, dass wir in den Deutschen Bundetag einziehen". In den letzten Umfragen kurz vor der Wahl pendelte das BSW zwischen drei und viereinhalb Prozent und würde demnach beim Einzug in den Bundestag an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Innerhalb weniger Monate, genauer seit Oktober, sollen die Linkspartei und das BSW in der Gunst der Wähler die Plätze getauscht haben. Während im Oktober das BSW laut einer INSA-Erhebung bei neun Prozent lag und die Linke bei drei, ist es laut Umfragen wenige Tage vor der Wahl fast genau andersherum. Inwieweit diese Statistiken der Wahrheit entsprechen, wird am Wahlsonntag am Ende des Tages bekannt sein. Mehr zum Thema – Bundestagswahl 2025 – Versprechen zum Ukraine-Konflikt