Eichstätt. (pde) - Als Reaktion auf den Artikel „Geistlicher äußert sich zu Beschwerden“ im Eichstätter Kurier vom 29. Mai 2025 stellt das Bistum Eichstätt zentrale Hintergründe zur Entpflichtung eines Pfarrvikars im Pfarrverband Juraalb-Anlautertal klar.Bereits in einer Pressemitteilung vom 12. Mai 2025 war mitgeteilt worden, dass der Geistliche mit sofortiger Wirkung von seinem Amt entbunden und in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde. Diese Entscheidung traf Generalvikar Michael Alberter nach sorgfältiger Prüfung zahlreicher Beschwerden, insbesondere von ehrenamtlich Engagierten und dem pastoralen Team.Entgegen der Darstellung im oben genannten Artikel lagen die Gründe für die Entpflichtung nicht nur in einer punktuellen Eskalation rund um das Osterfest, sondern in einem bereits länger andauernden und wiederholt auffälligen Verhalten des Geistlichen in verschiedenen Pfarreien. Vor allem die öffentliche Bloßstellung und Missachtung ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter warf schwerwiegende pastorale Fragen auf und führte zu einem erheblichen Vertrauensverlust sowie zur inneren Abwendung zahlreicher Gemeindemitglieder.Aus dem Kreis von Haupt- und Ehrenamtlichen wurde die Atmosphäre innerhalb des Pfarrverbands als „beängstigend, schockierend und verwirrend“ beschrieben – und das über alle Altersgruppen hinweg, von Ministranten bis hin zu erwachsenen Gemeindemitgliedern. Diese Schilderungen unterstreichen die Dringlichkeit und Schwere der Situation, die letztlich kein gedeihliches Miteinander mehr zuließ.Der leitende Pfarrer Johannes Trollmann hat wiederholt versucht, deeskalierend zwischen verschiedenen Streitparteien zu vermitteln. Trotz seiner intensiven Bemühungen gelang es nicht, die Konflikte zu lösen, da sie nicht zur notwendigen Einsicht führten und somit keine Deeskalation erreicht werden konnte.Generalvikar Alberter verschaffte sich vor Ort ein persönliches Bild und führte Gespräche. „Seelsorge braucht Respekt, Wertschätzung und Miteinander. Ist das dauerhaft gestört, muss im Sinne der Gemeinschaft verantwortungsvoll gehandelt werden“, so Alberter. Die Entscheidung zur Entpflichtung sei daher auch ein Zeichen der Solidarität mit jenen, die sich engagieren und deren Vertrauen nicht verletzt werden darf.Zur parallel laufenden Doktorarbeit von Pfarrer Akoumany erklärt das Bistum: Diese erfolgt aus eigenem Interesse und nicht im kirchlichen Auftrag. Auf seinen Wunsch hin wurde ihm eine zweitägige Freistellung pro Woche gewährt – verbunden mit einer entsprechenden Gehaltskürzung, wie sie für Teilzeitkräfte üblich ist. Dieses Angebot hat er freiwillig angenommen.Das Bistum bedauert die entstandenen Spannungen und die daraus resultierende Verunsicherung im Pfarrverband zutiefst. Es appelliert zugleich an alle Gläubigen, trotz der schwierigen Situation im Dialog zu bleiben und gemeinsam Wege der Versöhnung und des Neuanfangs zu suchen.