Abschied aus dem Kreml-Dunstkreis | Club Z - Bulgarien

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05. Juni 2025Mit einem positiven Konvergenzbericht hat die EU-Kommission am Mittwoch grünes Licht für Bulgariens Beitritt zur Eurozone gegeben. Zuletzt war es wiederholt zu Protesten gegen das seit langem angestrebte Vorhaben gekommen, die von Präsident Rumen Radews Forderung nach einer Volksabstimmung über die Frage weiter angefeuert wurden. Die Medien werten den Beitritt positiv, wenn auch mit Zwischentönen.Alle Zitate öffnen/schließen Club Z (BG) / 04. Juni 2025Club ZLand des MediumsBulgarienSprache des MediumsBulgarischArt des MediumsOnlineportalErscheinungsweisetäglichVerbreitungsgebietlandesweitPolitische Ausrichtungliberal-konservativVisits< 500.000Herausgeber/VerlagClub Zebra MediaOnline-BezahlmodellAlle Inhalte kostenfreiAbschied aus dem Kreml-DunstkreisClub Z räumt die Bedenken der Menschen aus, die in den vergangenen Wochen gegen die Euro-Einführung protestiert hatten:„Bulgarien wird seine Währungssouveränität nicht verlieren. Es hat sie nicht mehr, seit es am 1. Juli 1997 gezwungen wurde, das Currency Board [Kopplung des Lew-Kurses an die D-Mark] einzuführen. ... Bulgarien wird nicht wie Griechenland zahlungsunfähig werden, denn das Land verfügt über einige der stabilsten öffentlichen Finanzen in der EU. ... Mit dem Euro rückt Bulgarien in die erste Liga der europäischen Politik auf. Lebewohl Kreml, lebewohl 'Brücke' zwischen Ost und West. Mit dem Euro hört Europa endgültig auf, fremd zu sein. Mit dem Euro werden wir zu Europa.“Vesselin Jelev  Zum Originalartikel Deutsche Welle (BG) / 04. Juni 2025Deutsche WelleLand des MediumsBulgarienSprache des MediumsBulgarischArt des MediumsOnlineportalErscheinungsweisemehrmals wöchentlichVerbreitungsgebietlandesweitPolitische Ausrichtungliberal-konservativVisits< 500.000Herausgeber/VerlagBundesrepublik DeutschlandOnline-BezahlmodellAlle Inhalte kostenfreiKeine echten GegenargumenteDie Bemühungen des russlandfreundlichen Präsidenten sind ins Leere gelaufen, freut sich die Deutsche Welle:„Eines der Hauptziele war wohl, die Freude über die Umsetzung einer der wichtigsten strategischen Aufgaben für das Land zu trüben. ... Und das ist Radew und Co. bis zu einem gewissen Grad gelungen. Das Gute an Radews Aktion war, dass sie die Befürworter des Euro mobilisiert hat und es diesen gelang, eine ernsthafte Debatte zu entfachen. ... In dieser Debatte wurde deutlich, dass es keine Argumente gegen den Euro gibt, sondern nur vage Ängste vor Gefahren, die nicht direkt mit dem Euroraum zusammenhängen. Zum Beispiel steigende Preise, die mit oder ohne Euro auftreten können.“Daniel Smilov  Zum Originalartikel Trud (BG) / 02. Juni 2025TrudLand des MediumsBulgarienSprache des MediumsBulgarischArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweisetäglichVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtungregierungsnahAuflage50.000 (2020)Visits1.000.000 - 5.000.000Herausgeber/VerlagTrud Media EOODOnline-BezahlmodellAlle Inhalte kostenfreiSkeptiker hätten mehr Respekt verdientTrud bemängelt die Vorgehensweise der Regierung gegen die Euro-Gegner:„Während der Kampagne wurden die Menschen, die gegen den Euro sind, grob missachtet. Es hieß, sie hätten keine Ahnung, sie hätten kein Recht zu sprechen. Die Forderung nach einem Referendum [für oder gegen den Euro] wurde im Parlament mit Spott und Hohn zurückgewiesen. ... Warum konnte der Premier diesen Menschen nicht etwas Respekt erweisen und sagen: 'Ja, wir haben Ihre Sorgen gehört, wir verstehen sie'? ... Warum konnte man nicht die negativen Seiten, die es gibt, anerkennen, statt sie zu leugnen? Das Argument für den Euro wird als Ganzes stärker, wenn auch die Schattenseiten berücksichtigt werden.“Viktor Blaskow  Zum Originalartikel Hospodářské noviny (CZ) / 05. Juni 2025Hospodářské novinyLand des MediumsTschechienSprache des MediumsTschechischArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweisemehrmals wöchentlichVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtungwirtschaftsliberalAuflage30.034 (2021)Visits< 500.000Herausgeber/VerlagEconomia a.s.Online-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigTschechien hat den Zug verpasstDie Euro-Einführung in Bulgarien stimmt Hospodářské noviny mit Blick auf das eigene Land bedenklich:„Hätte vor 20 Jahren jemand behauptet, Bulgarien würde einmal vor Tschechien der Eurozone beitreten, hätten wir ihn für verrückt erklärt. Tschechien genoss da seinen Beitritt zur EU. ... Die ursprünglichen Pläne sahen einen Beitritt zur Eurozone für 2009 vor, dann für 2015 und 2019. Dann verstummten sie endgültig. ...Tschechien wirkt ein wenig wie ein Land, das den Zug verpasst hat. Die Tschechen mögen weder die EU noch den Euro, aber realistisch gesehen sollten sie auch Vertreter ihrer eigenen, tschechischen Wirtschaftspolitik nicht mögen, die uns allzu oft in eine Sackgasse führen.“Julie Hrstková  Zum Originalartikel Les Echos (FR) / 04. Juni 2025Les EchosLand des MediumsFrankreichSprache des MediumsFranzösischArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweisetäglichVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtungliberalAuflage140.000 (2022)Visits10.000.000 – 20.000.000Herausgeber/VerlagLes Echos SASOnline-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigErschlaffte AnziehungskraftDie Gemeinschaftswährung hat noch nicht vollständig überzeugt, beobachtet Leitartikler Dominique Seux in Les Echos:„Bekanntlich wollen mehrere Länder nicht an Bord des Euro-Schiffes gehen: Dänemark, Schweden, Polen und Ungarn. 83 Prozent der Europäer befürworten den Euro als technisches und praktisches Stabilitätsinstrument. Das will was heißen. Er ist jedoch immer noch kein unbändiger Anziehungspol. Das Wachstum der Eurozone ist – gelinde gesagt – bescheiden (0,8 Prozent 2024, 1 Prozent dieses Jahr laut OECD). Kurzum, die Gemeinschaftswährung hat nicht die versprochene Rolle erfüllt: die einer Zentripetalkraft, welche die Volkswirtschaften einander annähert.“Dominique Seux  Zum Originalartikel