Papst Leo XIV. kehrt in den Apostolischen Palast zurück

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Rom atmet auf. Mit Papst Leo XIV. ist ein Hirte auf den Stuhl Petri gewählt worden, der die Balance zwischen geistlicher Würde und klarer Ordnung wiederherzustellen scheint. Was unter Franziskus oft als demütige Einfachheit verkauft wurde, entpuppte sich in Wahrheit als teures, chaotisches und zunehmend autoritäres Regime – so das Urteil vieler Kardinäle, die sich von der Wahl Leos einen Kurswechsel erhofften.Und der zeigt sich rasch. Leo XIV. bezieht nicht das Gästehaus Santa Marta, das unter Franziskus zu einem halben Palast ausgebaut wurde, sondern kehrt zurück in die historischen Gemächer seiner Vorgänger im dritten Stock des Apostolischen Palastes. Dort lebten alle Päpste von 1870 bis 2013 – bis Franziskus entschied, sich demonstrativ vom »Pomp« zu distanzieren. Ironischerweise verwandelte sich sein vermeintlich bescheidenes Quartier über die Jahre in ein labyrinthisches Refugium mit eigener Küche, Privatkapelle, Repräsentationsräumen und Wohntrakt für seine engsten Vertrauten.Was das alles kostete? Bis zu 200.000 Euro pro Monat, wie interne Quellen berichten. Die Sicherheitsmaßnahmen mussten verdoppelt, neue Schweizergardisten eingestellt und Gebäude permanent gewartet werden – ein organisatorischer und finanzieller Wahnsinn, den Leo XIV. nun beendet. Santa Marta soll wieder den Kardinälen dienen, für die es ursprünglich gedacht war.Auch äußerlich setzt Leo ein Zeichen. Anstelle pastoraler Selbstverkleinerung trägt er bei formellen Anlässen wieder die traditionellen päpstlichen Gewänder, inklusive rotem Schulterumhang (Mozzetta) und dem Fischerring, den er nun täglich trägt. Er erlaubt das traditionelle Küssen der Hand – lehnt aber Selfies ab. Diese seien, so heißt es aus seinem Umfeld, »ein Ausdruck des populären Verfalls«, dem sich der Nachfolger Petri nicht beuge.Was Papst Leo XIV. verkörpert, ist die Rückkehr zu einer katholischen Normalität – in Symbolik, Lebensstil und Amtsführung. Und was er beseitigt, ist das teure System einer scheinheiligen Bescheidenheit, das seinem Vorgänger nicht nur öffentliche Sympathien, sondern auch massive interne Kritik eingebracht hatte. Die Kirche braucht keine Selbstdarsteller in Designer-Sneakers, sondern Hirten, die mit Ernst und Würde regieren.