Der Schock ist groß. Nach dem Anschlag von Magdeburg fragen sich viele Menschen, ob sie noch guten Gewissens Weihnachten feiern dürfen. Der Bonner Notfallseelsorger Albrecht Roebke sagt: “Unbedingt!”Mit Blick auf den Anschlag in Magdeburg hält der Bonner Notfallseelsorger Albrecht Roebke Trauergottesdienste und Gedenkorte für sehr wichtig. Sie böten Angehörigen und den Bürgern die Möglichkeit, etwas zu tun und das Gefühl der Hilflosigkeit einzuschränken, sagte der evangelische Seelsorger am Samstag dem Nachrichtensender Phoenix. Man könne auf diese Weise aktive Solidarität zeigen und Gefühle der Trauer und Wut symbolisch ablegen.Auf die Frage, ob die Menschen jetzt noch einen stimmungsvollen Advent und schöne Weihnachtstage feiern sollten, sagte Roebke: “Unbedingt.” Man sollte der Tat und den Tätern nicht noch mehr Macht und Raum geben, als sie ohnehin schon bekommen hätten.Mit Blick auf die Debatte über mögliche Versäumnisse und Schuld von Behörden oder Polizei sagte Roebke, für die Angehörigen der Opfer stelle sich diese Frage erst viel später. Bei ihnen gehe es zunächst darum, mit Tod, Ungewissheit und schweren Verletzungen umgehen zu können. Dass die Öffentlichkeit so stark auf der Schuldfrage beharre, liege auch an dem Wunsch nach vermeintlicher absoluter Sicherheit für die Zukunft: Wenn man Fehler finde, könne man sie in der Zukunft vermeiden.The post Notfallseelsorger: Trotz Magdeburg Weihnachten feiern appeared first on Evangelische Zeitung.