Für die Bundespolitiker ist dieses Jahresende anders – der schreckliche Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, die anstehenden Neuwahlen. Trotzdem sehnen sich auch die Minister und Ministerinnen nach etwas Ruhe.Das Regierungsviertel ist weihnachtlich geschmückt mit Tannenbäumen und Lichterketten. Und seit dem Ende der letzten Sitzungswoche in diesem Jahr ist es auch im politischen Berlin ruhig geworden. Nun hat der schreckliche Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg auch die Minister und Ministerinnen jäh eingeholt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) machte sich noch am Samstag auf den Weg in die Elbestadt. Auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD), Verkehrs- und Justizminister Volker Wissing (parteilos) und Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne), die als einzige aus der Bundesregierung aus Sachsen-Anhalt kommt, waren vor Ort. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier drückte es in einer ersten Reaktion nach dem Anschlag so aus: “Die Vorfreude auf ein friedliches Weihnachtsfest wurde durch die Meldungen aus Magdeburg jäh unterbrochen”.Die Weihnachtstage werden die Minister trotzdem nutzen, um – zumeist bei ihren Familien – zumindest etwas Ruhe zu finden. Für sie bedeutet es auch ein letztes Durchatmen vor der heißen Phase des Wahlkampfes.So wie für Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), der sich für die Tage vorgenommen hat, bewusst “Zeit mit den Menschen zu verbringen, die mir wichtig sind”. Der Vater von zwei Töchtern sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), Geschenke stünden dabei nicht im Mittelpunkt, sondern “Familie und Freunde”.Seine Kollegin Lisa Paus, die wie Heil gebürtig aus Niedersachsen kommt, will die Tage mit ihrem Sohn in dem nördlichen Bundesland bei ihren Verwandten verbringen. Sie genieße dieses Gefühl von Großfamilie an diesen Tagen sehr. Traditionell sei es vor den Festtagen ihre Aufgabe, den Weihnachtsbaum zu schmücken und die Krippe aufzustellen.Mit den Eindrücken aus Magdeburg wird Minister Wissing in seine Heimat Rheinland-Pfalz zurückkehren, die ihn sicher auch über die Weihnachtstage weiter bewegen werden. Im Kreise seiner Familie kann der Minister, der Weihnachten für das Kochen verantwortlich ist, vielleicht trotzdem etwas Ruhe finden.Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die kurz vor dem vierten Advent noch zu Gesprächen über Syrien für einen Kurzbesuch in die Türkei reiste, zieht es über Weihnachten zurück an ihre heimatlichen Wurzeln. Auch sie wird Kontakt zu ihren Amtskollegen im Ausland halten, von denen viele bereits am Samstag ihre Anteilnahme zeigten. Die Mutter von zwei Töchtern wohnt wie Bundeskanzler Scholz in Potsdam. Auch Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) ist dort zu Hause und will die Weihnachtstage mit Partner und drei Kindern in der brandenburgischen Landeshauptstadt verbringen.Kaum zur Ruhe kommen wird Ministerin Faeser, die schon vor dem Anschlag angekündigt hatte, dass ihre Gedanken in den Tagen bei den Einsatzkräften der Polizei der Rettungsdienste und Feuerwehren sein werden. Mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Mutter will sie in ihrer Heimat Hessen trotzdem auch kurz innehalten können. Es gebe für sie nichts Schöneres, als Weihnachten in dieser Form zu feiern, hatte sie zuvor gesagt.Manche Minister behalten ihre Festtagspläne lieber für sich, genauso wie Bundeskanzler Scholz, der in den Tagen wie seine Innenministerin viel mit dem Krisenstab in Kontakt sein wird. In Magdeburg hatte er zum Zusammenhalt aufgerufen, “dass nicht der Hass uns bestimmt”. Fast ohne Pause wird es dann ab Januar in die heiße Phase des Wahlkampfes gehen.The post Wie die Minister und Ministerinnen Weihnachten verbringen appeared first on Evangelische Zeitung.