08.06.2025 19.06Online seit heute, 19.06 UhrEin Personalbereitsteller aus Österreich steht im Zentrum eines mutmaßlichen Lohn- und Steuerbetrugs in Millionenhöhe, wie das Finanzministerium heute in einer Aussendung mitteilte.Demnach wurden Löhne vermeintlich als Betriebsausgaben verbucht, aber nicht vollständig an die Beschäftigten ausbezahlt. Der ermittelte Steuerschaden beläuft sich auf rund 2,2 Millionen Euro, die Justiz wurde eingeschaltet.ÖGK fand UnregelmäßigkeitenNach einer routinemäßigen Prüfung durch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) im Jahr 2023 wurden gravierende Unregelmäßigkeiten festgestellt. Im Fokus der Ermittlungen des Amts für Betrugsbekämpfung und der Steuerfahndung stand ein betrügerisches System, das insbesondere auf ausländische Arbeitskräfte abzielte.Diese mussten vor Dienstantritt Blankokassabelege unterzeichnen. Im Rahmen der Lohnabrechnung wurden ihnen anschließend angebliche Vorschüsse abgezogen, die tatsächlich aber nie ausbezahlt wurden. Zwei arbeitsgerichtliche Urteile bestätigten diese Vorgehensweise, hieß es.Fingierte BarabflüsseDer offiziell gemeldete Bruttolohn entsprach zwar dem kollektivvertraglich vorgesehenen Betrag, tatsächlich wurde den Beschäftigten jedoch ein deutlich geringerer Nettolohn ausgezahlt. Die Differenz landete mutmaßlich über fingierte Barabflüsse und die zuvor unterzeichneten Blankobelege im persönlichen Einflussbereich der Geschäftsführung.Den Beschäftigten wurden darüber hinaus keine Lohnzettel ausgehändigt, was eine Überprüfung der tatsächlichen Lohnverrechnung verhinderte und den Betrug zusätzlich verschleierte.