Infografik Standdatum: 10. Juni 2025.Die Zahl der Einbürgerungen in Bremen ist höher als in den Jahren zuvor. (Symbolbild) Bild: dpa | Fernando Gutierrez-JuarezIn Bremen haben im vergangenen Jahr rund 4.600 Menschen den deutschen Pass bekommen. Das sind mehr als in den Jahren zuvor. Knapp die Hälfte der Menschen kommt aus Syrien.4.640 Einbürgerungen in Bremen im Jahr 2024 – das sind laut Statistischem Bundesamt rund 60 mehr als im Vorjahr. Bundesweit wuchs die Zahl deutlich stärker: Im Jahr 2024 waren es in ganz Deutschland rund 292.000 Einbürgerungen und damit 46 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.Wer sich in Bremen einbürgern lassen möchte, muss darauf immer länger warten: 28 Monate oder mehr kann es dauern, bis die Behörden entschieden haben, ob man Deutsche oder Deutscher wird. Das geht aus Zahlen hervor, die die Innenbehörde auf Anfrage von buten un binnen geliefert hat.Das Bremer Migrationsamt geht davon aus, dass 2025 bis zu 9.000 Einbürgerungsanträge gestellt werden. 2023 waren es nur etwas mehr als 5.700. In Bremerhaven rechnen die Behörden für 2025 mit rund 3.700 Anträgen – mehr als drei Mal so viele wie noch vor zwei Jahren.In Niedersachsen haben mehr als 23.000 Ausländerinnen und Ausländer den deutschen Pass erworben. Gegenüber 2023 stieg die Zahl um rund 6.500 und knapp 39 Prozent an, wie das Landesamt für Statistik am Dienstag in Hannover mitteilte. Das Landesamt hebt hervor, dass sich im Vergleich zu 2023 fast doppelt so viele Personen aus der Türkei und sogar achtmal mehr russische Bürgerinnen und Bürger für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden.In Bremen kommen die meisten Menschen ursprünglich aus Syrien. Aus Russland sind es 105 Einbürgerungen, aus der Ukraine 35.Bei der Interpretation der Statistik sind laut Statistischem Bundesamt rechtliche Änderungen zu berücksichtigen, die Mitte 2024 in Kraft getreten sind. Damit wurde eine Einbürgerung bereits nach einer Aufenthaltsdauer von fünf statt bisher acht Jahren möglich. Bei besonderen Integrationsleistungen wie zum Beispiel guten schulischen oder beruflichen Leistungen kann die Mindestaufenthaltsdauer auf bis zu drei Jahre statt wie bisher sechs oder sieben Jahre verkürzt werden.Das niedersächsische Landesamt wies allerdings darauf hin, dass von den zuletzt im Bundesland eingebürgerten Frauen und Männern rund 60 Prozent bereits länger als acht Jahre in Deutschland lebten. Der Blick auf die Bremer Zahlen zeigt: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer vor der Einbürgerung ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen.Die schwarz-rote Koalition hat Ende Mai einen Gesetzentwurf beschlossen, der die von der Ampel-Regierung durchgesetzte verkürzte Einbürgerungsfrist wieder kassiert. Den deutschen Pass soll es künftig wieder für alle erst nach frühestens fünf Jahren geben. Das Bundesamt macht keine Aussage darüber, wie viele Einbürgerungen im Jahr 2024 nach alter oder neuer Rechtslage erfolgt sind.Mehr zum Thema:Quellen: buten un binnen und epd.Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 10. Juni 2025, 10 Uhr