Deutschland bereitet sich laut einer aktuellen Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade auf einen anhaltenden Anstieg der Insolvenzen im Jahr 2025 und sogar 2026 vor. Dies alles folgt auf ein katastrophales Jahr 2024, in dem eine Rekordzahl von Insolvenzen im Land verzeichnet wurde.„Schlimmer als die Finanzkrise von 2008”Deutschland wird zu einer Nation der Insolvenzen, ohne dass ein Ende in Sicht istAllianz Trade prognostiziert für dieses Jahr einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland um insgesamt 11 Prozent auf etwa 24.400 Fälle. Für 2026 wird ein weiterer Anstieg um 3 Prozent auf 25.050 Fälle erwartet. Durch diese Insolvenzen sind schätzungsweise 210.000 Arbeitsplätze in ganz Deutschland gefährdet.Im ersten Quartal dieses Jahres meldeten 16 große deutsche Unternehmen – mit einem Umsatz von 50 Millionen Euro oder mehr – Insolvenz an.[…]Allerdings läuten landesweit die Alarmglocken. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) veröffentlichte Anfang April eine Erklärung von mehr als 100 Verbänden, in der sie sich direkt an die regierenden CDU und SPD wandten. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten diese noch an einem Koalitionsvertrag.Der BDI erklärte:„In den letzten Wochen hat sich die wirtschaftliche Lage dramatisch verschlechtert. Die Fakten sind unbestreitbar. Deutschland befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt, dass diese Krise in erster Linie hausgemacht ist.“Der BDI ist offenbar auch unzufrieden mit den Details der Koalition zur Steuerpolitik. „In der Steuerpolitik bleibt die Koalition hinter dem zurück, was notwendig ist. In Zukunft muss jeder Spielraum genutzt werden, um Unternehmen zu entlasten, damit die Steuerlast schnell wieder international wettbewerbsfähig wird“, sagte BDI-Geschäftsführerin Tanja Gönner.[…]Besonders betroffen sind der textilnahe Einzelhandel, die Automobilzulieferindustrie und das Gesundheitswesen. Allein im ersten Quartal 2025 meldeten drei deutsche Krankenhäuser und drei große Textilunternehmen Insolvenz an, ebenso wie zwei Automobilzulieferer und zwei Chemieunternehmen.Im Jahr 2024 verzeichnete Deutschland einen Negativrekord von 87 Großinsolvenzen, ein Anstieg von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtumsatz dieser betroffenen Unternehmen belief sich auf 17,4 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 55 Prozent gegenüber 2023 entspricht.Deutschland muss sich laut einer aktuellen Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade auf einen anhaltenden Anstieg der Großinsolvenzen im Jahr 2025 und sogar 2026 einstellen. Dies folgt auf ein katastrophales Jahr 2024, in dem eine Rekordzahl von Insolvenzen im Land verzeichnet wurde. (…)In einem Artikel für die Tagesschau sprachen Reporter mit Jürgen Philippi, einem öffentlich bestellten Versteigerer, der auch Gerichtsberichte für Insolvenzberater verfasst. Er ist seit 30 Jahren in der Branche tätig.„In der Finanzkrise 2008 und den Jahren danach war viel los. Aber jetzt ist es schlimmer. Immer mehr Branchen sind betroffen. Das habe ich noch nicht erlebt”, sagte Philippi, der mit Insolvenzen so überlastet ist, dass er viele Kunden abweisen muss.Er sagt auch, dass es immer weniger Käufer gibt, die bereit sind, Unternehmen zu sanieren. „Ich beobachte zunehmend, dass Geschäftsführer ihre angeschlagenen Unternehmen nicht weiterführen wollen, obwohl es noch Marktchancen gibt. Ihre Begründung? Zu hohe Steuern, zu viel Bürokratie“, so Philippi.„Ich will das nicht mehr machen‘,höre ich immer öfter“, fügt er hinzu.Via rmx.newsUNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. Falls Sie das zu schätzen wissen, sind wir für eine Unterstützung unseres Projektes dankbar. Details zu Spenden (PayPal oder Banküberweisung) hier.++