Mehr kommt da wohl nicht mehr: Der Tagesschau-Vize Helge Fuhst hat im Rahmen eines Interviews mit dem RND gewisse Fehler in der Corona-Berichterstattung eingeräumt. Allerdings mit der Begründung, dass das Volk daran selbst schuld gewesen wäre: Die Deutschen wären eben ängstlich. Sie wollten also die Daueralarmstimmung. Ein Kommentar von Vanessa RennerEs ist einer dieser Schulaufsatz-Artikel, in dem die Speiseauswahl im Lokal und die Holzvertäfelung der Wand wichtiger sind als kritische Nachfragen beim Interviewpartner. Das sagt viel über den Informationsgehalt aus – entsprechend mutet der Titel, der direkt die Corona-Fehler der Medien thematisiert, auch beinahe wie Clickbait an. Dennoch wird das vermeintliche Eingeständnis aktuell in allen großen deutschen Medien thematisiert. Beim Nachlesen kann sich dann rasch Ernüchterung einstellen. Dass man sich bei der ARD weit, sehr weit vom Bürger entfernt hat, ist nicht neu. Das Ausmaß gibt jedoch zu denken. So waren für Fühst nicht etwa Entwicklungen in Deutschland, die die Menschen hier direkt betreffen, “historisch”, sondern die kriegerische Eskalation des seit 2014 schwelenden Ukraine-Konflikts im Februar 2022. Ist das die relevanteste Entwicklung der vergangenen Jahre für die Deutschen? Vielleicht die Folgen davon – binnen kürzester Zeit Hunderttausende weitere Flüchtlinge aus allen (gerade auch nicht vom Krieg betroffenen) Arealen der Ukraine, die plötzlich ohne Gegenleistung fürstlich vom Steuerzahler alimentiert werden sollten. Milliardenhilfen für das wohl korrupteste Land Europas, beispiellose Kriegstreiberei von allen Parteien außer AfD und BSW inklusive. Ja, das war und ist sicherlich historisch. Nicht der Angriff Russlands – sondern der stetige Verrat der Politik am eigenen Bürger, am zum Wahl- und Zahlvieh degradierten Souverän. “Alle hielten die Luft an, alle waren angespannt. Und wir haben uns hinter den Kulissen auf alles vorbereitet. Man will nicht Panik schüren, aber auch nicht naiv erscheinen”, so Fühst. Worauf denn vorbereitet, könnte mancher fragen. Hat man Deutschland und die Ukraine auf der Landkarte verwechselt und war in den hauseigenen Atomschutzbunker geflüchtet? Corona: “Haben nicht gegen Mehrheitsmeinung gesendet” Die Frage, ob die Krisenstimmung nicht auch am Daueralarmismus der Medien liege, verneinte er. Es handele sich um reale Dauerkrisen, die “größten seit Jahrzehnten”. Dann räumte er ein: “Trotzdem haben wir als Medien auch nicht alles richtig gemacht, zum Beispiel während der Corona-Pandemie.”Auf Nachfrage erörterte er: “Zu Beginn der Pandemie wusste niemand, was passiert. Politik, Gesellschaft, Medien – niemand. Auch wir nicht. Wir sind dann aber in Deutschland länger als nötig in diesem Krisenmodus geblieben, auch in unserer Berichterstattung.” Das würde er so im Nachhinein anders machen und den Alltag schneller wieder “zulassen”. Bezeichnend ist seine Antwort auf die Frage nach der Begründung. Warum habe das denn so lange gedauert, wollte der RND-Redakteur wissen. Die Antwort kann als erhobener Mittelfinger fürs Tagesschaupublikum gewertet werden: “Ich glaube, die Mehrheit der Bevölkerung empfand so. Wir haben nicht gegen die Mehrheitsmeinung gesendet. Vielleicht sind wir ein eher ängstliches, vorsichtiges Volk.” Na, liebe Deutsche – ihr wolltet es doch gar nicht anders, oder?Der Rest des Interviews war erwartbar. Natürlich sei die AfD “keine normale Partei”. Man wolle auch nicht so gerne mit AfD-Politikern reden, da müsse man nämlich “erst mal über grundsätzliche Fakten verhandeln”. Außerdem spüre man, dass die AfD den ÖRR abschalten möchte. (Das schmerzt bestimmt, insbesondere, wo dieser Punkt bei der großen AfD-Wählerschaft auch noch richtig gut ankommt.)Obendrein stimme es natürlich überhaupt nicht, dass die ARD Direktiven aus der Politik bekäme. Alles ist total unabhängig und objektiv! Und nein, man wolle auch gar keine “exklusive Nachrichtensendung für ,die Elite‘ oder die Entscheider in Berlin-Mitte sein”. Ob die vom RND so brav hervorgehobenen Bemühungen der ARD, wieder als bürgernah wahrgenommen zu werden, fruchten, kann bezweifelt werden. Der ÖRR steht im Dauerfeuer der Kritik. Die Bürger wollen dieses fragwürdige “Angebot” nicht zwangsfinanzieren. Das ist der Knackpunkt. Vertreter der Sender täten gut daran, das anzuerkennen…