Schon wieder geht ein Stück gelebte Heimat verloren. Immer mehr Volksfeste werden gestrichen. Nicht wegen des Wetters, Hitze oder Sturm. Sondern wegen Unsicherheit. Die Angst ist zu groß. Und die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen wie Betonpoller, Absperrungen und Sicherheitspersonal sind kaum noch tragbar.Viele erinnern sich an die Bilder: ein Auto rast in eine Menschenmenge. Oder ein Mann mit einem langen Messer greift wahllos an. Später heißt es in den Nachrichten: ein „Einzelfall“. Doch da kursieren die Handy-Videos längst auf allen Kanälen. Und das Gefühl bleibt: Das nächste Mal könnte es auch unser Fest treffen.Was früher war und kaum wiederkehrtVolksfeste, Schützenfeste, Mittelaltermärkte, sie gehören zu Deutschland wie der Schwarzwald, Vater Rhein oder das Erzgebirge. Eltern kauften ihren Kindern gebrannte Mandeln und Zuckerwatte am Holzstiel. Die Lichter der Fahrgeschäfte spiegelten sich in staunenden Kinderaugen.Und dann der Gang ins Festzelt. Auf der mit grünen Girlanden geschmückten Bühne spielte die Blaskapelle. Vati bestellte eine Maß. Mutter und Kinder bekamen Fanta. In der Mitte dampfte eine riesige, knusprige Schweinshaxe, die für die ganze Familie mehr als reichte. Man schunkelte sogar mit Fremden, die mit am Tisch saßen. Es war gemütlich, lebendig und vertraut. Und wir gehörten einfach dazu. Die Feste waren nicht für Touristen, sie waren für uns, die wir hier leben.Wenn Städte die Feste in letzter Minute absagenHeute bleiben die Bänke leer. Selbst wenn alle Vorbereitungen laufen, kann das Fest noch kippen. Ein Anruf vom Ordnungsamt, eine neue Einschätzung der „Lage“, und das Fest ist abgesagt. Zu teuer, zu riskant, zu spät. Veranstalter resignieren. Besucher bleiben aus. Die Verantwortlichen in der Politik reden von Integration. Doch die Wahrheit ist: Die Volksfest- und Marktplätze, auf denen wir früher gemeinsam gefeiert haben, verlieren ihre Seele.Das Volksfest im WohnzimmerWer sich nicht abfinden will, holt sich das Volksfest nach Hause. Zwei Meter hohe Poster werden an eine Wand geheftet. Sie zeigen ein Bierzelt von innen. Tische, Bänke, die Hähnchen- und Haxnbraterei, fröhliche Gäste, Bedienungen wie sie Bier- oder Weinkrüge tragen. Im Hintergrund eine Bühne mit Musikanten.Die Klänge liefert heute YouTube. Hunderte Blasmusik-Playlists bringen den Takt zurück. Das Bier im Wohnzimmer, vom Discounter, kostet nur 60 Cent pro Liter. Die Haxe kommt aus dem eigenen Ofen. Kein Gedränge, kein mulmiges Gefühl, kein Sicherheitsdienst an der Tür.Und wer möchte, schaltet Freunde per Zoom dazu. Jeder feiert für sich. Und doch sind alle verbunden. Es ist nicht wie früher. Aber es ist besser als gar nichts.Wir können nicht vergessen, wie unser Land einmal war. Und wir wollen es auch nicht. Und eine Partei mit einem „C“ hat so unchristlich das „Liebe deinen Nächsten“ vergessen und sich auf Fremde konzentriert.Quelle: Volksfest abgesagtErstveröffentlichung auf Opposition24