Mit dem Klimawandel lässt sich für die Grünen mittlerweile jedes beliebige Wetter erklären. Dass sich dieses jedoch nicht an irgendwelche Fünf-Jahres-Pläne oder Ähnliches hält, kommt ihnen nicht in den Sinn. Offensichtlich gibt es in der grünen Welt ein ganz bestimmtes Wetterschema, welches “normal” sein soll.Egal wie das Wetter gerade ist, für die Grünen ist es stets nicht so, wie es laut ihren Plänen und Ideen sein soll. Und schuld daran ist natürlich grundsätzlich der böse Klimawandel. Der ist nämlich die Allzweckwaffe der grünen Erklärbären für alles, was gerade nicht ins Weltbild passt. Nach wochenlangem Alarmismus über angeblich rekordverdächtige Hitzetage (die statistisch gesehen kaum der Rede wert waren), schlägt nun die nächste grüne Stunde der Erleuchtung: Jetzt ist auch der Regen ein Beweis für die drohende Klimaapokalypse. Jawohl, zu viel Sonne ist Klimawandel, zu viel Regen ist Klimawandel – und wahrscheinlich jedes andere Wetterphänomen auch.Die bayerische Grünen-Chefin Katharina Schulze ließ sich auf Instagram herab, dem gemeinen Volk zu erklären, warum es im Sommer regnet: Schuld sei – Überraschung – der Klimawandel. Weil es ja “immer heißer” werde, verdunste mehr Wasser, und das führe zu stärkeren Regenfällen. Physikalisch mag das in groben Zügen sogar stimmen, doch das ist nur ein Faktor von vielen. Ohne genügend Staubpartikel zum Beispiel bilden sich aus dem kondensierten Wasser keine Wolken. Aber was scheren schon meteorologische Langzeittrends und Fakten, wenn sich aus jedem Schauer ein politisches Süppchen kochen lässt?Der Deutsche Wetterdienst vermeldet für Juli 114 Liter Regen pro Quadratmeter – klingt dramatisch, bis man die Daten für das gesamte Halbjahr anschaut. Da waren es gerade mal 260 Liter – ganze 120 Liter weniger als im gleichen Zeitraum der Referenzperiode 1961–1990 (welche eigentlich auch viel zu kurz ist und keine wirklichen Langfristtrends ermöglicht). Kurz: Der Sommer ist stellenweise nasser, das erste Halbjahr insgesamt etwas trockener – aber Hauptsache, die Grünen können ein paar Headlines generieren. Die Narrative müssen schließlich unters Volk gebracht werden.Doch wer glaubt, Schulze wolle es bei bloßem Alarmismus belassen, irrt gewaltig. Sie hat natürlich auch schon die passenden “konkreten Maßnahmen” parat. Mehr Klimaanlagen sollen her. Ja, richtig gelesen – ausgerechnet die Partei, die jahrelang gegen Stromfresser wetterte und Kältemittel als Klimakiller verdammte, will jetzt großflächig Kältegeräte installieren. In Schulen, Kitas, Altenheimen – Hauptsache, keiner schwitzt mehr.Natürlich reicht das nicht. Denn wie immer bei grünen Ideen kommt nach der Technik der moralisch-urbane Umbauplan. Häuser müssen jetzt “grün” werden, wortwörtlich: mit Pflanzen an der Fassade, auf den Dächern und überhaupt überall. Flächen sollen entsiegelt (weg mit dem Asphalt und her mit Schotterpisten vielleicht?), Regenwasser gespeichert, Bäume gepflanzt werden – ein urbaner Dschungeltraum für Sozialromantiker mit Gießkanne. Dass beispielsweise Kletterpflanzen wie Efeu und dergleichen die Bausubstanz von außen angreifen – nebensächlich. Hauptsache, alles wird grün. Nur nicht die Wälder, da sollen ja Windräder stehen.Die Ironie dabei: Gerade jene Partei, die jahrzehntelang gegen Individualverkehr, energiehungrige Kühltechnik und Flächenversiegelung wetterte, fordert nun ausgerechnet Klimaanlagen, Technikeinsatz und groß angelegte Stadtumbauten. Natürlich nicht, weil sie plötzlich zur Vernunft gekommen wäre – sondern weil sich mit dem Label “Klimaschutz” einfach alles rechtfertigen lässt. Auch die eigene Doppelmoral.Katharina Schulze zeigt eindrucksvoll, wohin die Reise gehen soll: In eine Gesellschaft, in der jede Wetterlage politisiert wird, jede Naturerscheinung ein ideologischer Beweis für die eigenen Theorien ist – und jede grüne Forderung mit moralischem Totalanspruch daherkommt. Die Klimakatastrophe als Allzweckargument. Für alles. Und jeden.