Berlin – Seit 2011 sind nach offiziellen Zahlen rund 1.150 Islamisten aus Deutschland in die Kriegsgebiete nach Syrien und Irak gereist. Etwa 65 Prozent von ihnen haben sich nachweislich dem sogenannten „Islamischen Staat“, al-Qaida oder vergleichbaren Terrorgruppen angeschlossen – teils als Kämpfer, teils in unterstützender Funktion. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, wie aus der Bundestagsdrucksache 21/1791 hervorgeht.Die Bundesregierung weiß zudem von knapp 500 Rückkehrern, von denen einige mehrfach ausgereist und zurückgekehrt sind. Viele dieser Personen wurden repatriiert, abgeschoben oder kehrten freiwillig zurück. Unter ihnen auch dutzende Frauen und Kinder, die über Programme oder Gerichtsbeschlüsse nach Deutschland gebracht wurden. Für Rückkehrer gelten Ermittlungsverfahren nach dem Legalitätsprinzip, und es werden – je nach Lage – sogenannte Deradikalisierungsmaßnahmen angeboten.Brisant: Trotz der bekannten Gefahrenlage lehnt die Bundesregierung derzeit neue Rückholungen aus Syrien und Irak ab. Ob die hierzulande bereits eingereisten Islamisten eine konkrete Bedrohung darstellen, werde jeweils im Einzelfall entschieden – im Zweifel unter enger Abstimmung im Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum.