Papst Leo als Umfragen-König in den USA

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Wie Vatican News berichtet, bewerten 57 Prozent der US-Amerikaner Papst Leo XIV. positiv, nur 11 Prozent negativ. 31 Prozent haben keine klare Meinung – viele geben an, den Papst noch nicht gut zu kennen. Damit führt Leo die Rangliste der beliebtesten internationalen Politiker an, noch vor dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj (52 Prozent Zustimmung) und US-Senator Bernie Sanders (49 Prozent).Politische Bruchlinien in der ZustimmungAuffällig ist die parteipolitische Asymmetrie: Während Papst Leo bei den Liberalen auf 65 Prozent Zustimmung kommt, sind es bei den Konservativen lediglich 46 Prozent. Das stellt eine Umkehr zu seinen Vorgängern dar – Papst Benedikt XVI. und zu Beginn auch Papst Franziskus erfreuten sich besonders unter konservativen Katholiken großer Beliebtheit.Noch interessanter: Unter US-Katholiken liegt Leos Zustimmung bei 76 Prozent, knapp hinter Franziskus (80 Prozent in dessen Anfangszeit) und deutlich vor Benedikt (67 Prozent). Die Daten lassen vermuten, dass Leo zwar in der Mitte punkten kann, seine Ausrichtung aber stärker das linksliberale Spektrum anspricht.Das Image des „politischen Papstes“Dass Gallup den Papst in einer Liste mit internationalen Politikern misst, sagt viel über die Wahrnehmung seines Amtes in den USA. Gerade im Wahljahr kann seine hohe Bekanntheit – und die Sympathie unter Nichtkatholiken – politisch genutzt oder instrumentalisiert werden. Die Gefahr: Das Papsttum könnte in den USA weiter als politischer Akteur gesehen werden, nicht primär als geistliche Autorität.Für konservative Katholiken bedeutet diese Entwicklung, wachsam zu bleiben: Ein Papst, der vor allem bei Liberalen beliebt ist, könnte in der amerikanischen Kulturkampfszenerie zum Spielball progressiver Agenden werden. Die Frage ist, ob Leo XIV. in der Lage sein wird, diese Kluft zu überbrücken – oder ob er sie, bewusst oder unbewusst, vertieft.