12.08.2025 13.58Online seit heute, 13.58 UhrDer Dachverband der Erneuerbaren Energie Österreich (EEÖ) hat Teile des geplanten Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) scharf kritisiert. Die darin vorgesehenen zusätzlichen Netzentgelte für Einspeiser und die Spitzenkappung bei Wind- und PV-Anlagen seien „sehr große Fehler“, sagte EEÖ-Geschäftsführerin Martina Prechtl-Grundnig heute.Der Verband warnte vor steigenden Strompreisen, stockendem Erneuerbaren-Ausbau und Wettbewerbsnachteilen für heimische Erzeuger. Die vorgesehenen zusätzlichen Netzkosten für Erzeuger würden die Gestehungskosten für Strom erhöhen und so letztendlich doch wieder über den Strompreis an Endverbraucherinnen und -verbraucher weitergegeben.Steigende Erzeugungskosten würden für österreichische Erzeuger außerdem Nachteile im internationalen Wettbewerb bedeuten. Dazu käme, dass es in keinem Nachbarland solche Einspeisenetzentgelte gebe. „Es wird attraktiver werden, Strom zu importieren, statt den heimischen Strom zu forcieren“, so die EEÖ-Geschäftsführerin.Fehlende PlanungssicherheitNeben den geplanten Netzentgelten für die Einspeisung sei für die Windkraft auch die geplante Spitzenkappung ein großes Problem, sagte IG-Windkraft-Geschäftsführer Florian Maringer. Beide Maßnahmen seien „ein substanzieller Eingriff in die Planungssicherheit“ und würden die Finanzierung neuer Projekte, die zu 80 Prozent mit Fremdkapital erfolgt, „fast unmöglich“ machen.Fehlende Planungssicherheit beklagte auch PV-Austria-Geschäftsführerin Vera Immitzer. Seit der Angelobung der Regierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS seien Maßnahmen gesetzt worden, die in der PV-Branche für „massive Verunsicherung“ gesorgt hätten, so Imnitzer. Die Netzgebühren für Einspeiser seien nun „der nächste unüberlegte Schritt“.In den letzten Jahren habe es „immer wieder bruchstückhaft Gesetzesbeschlüsse gegeben, die letztlich den Erneuerbaren schaden“, sagte der Vorstandsvorsitzende der IG Holzkraft, Hans-Christian Kirchmeier. Dadurch sei das Vertrauen der Investoren und Betreiber „massiv geschädigt“ worden.Zweidrittelmehrheit im Parlament nötigDie Begutachtungsfrist für das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) endet am Freitag. Bis dahin können noch Stellungnahmen eingebracht werden. Für den Gesetzesbeschluss ist eine Zweidrittelmehrheit im Parlament notwendig, die Regierungsparteien ÖVP, SPÖ und NEOS brauchen also auch die Stimmen der FPÖ oder der Grünen.