18.07.2025 13.28Online seit heute, 13.28 UhrIm Vorjahr hat es einen leichten Rückgang bei Betretungs- und Annäherungsverboten gegeben. Das geht aus dem heute veröffentlichten Gewaltschutzbericht 2024 hervor.Österreichweit wurden 14.583 davon ausgesprochen, im Jahr 2023 waren es 15.115. Im Jahr 2022 lag die Zahl bei 14.643. Die meisten Verbote in absoluten Zahlen wurden in Wien ausgesprochen (4.092), die wenigsten im Burgenland (482).Auch die Zahl der Fallkonferenzen ging zurück: 2024 lag sie bei 193, 2023 waren es 234. Die Zahl der Gefährder und Gefährderinnen ging von 12.681 (2023) auf 12.534 zurück.„Viel Verschiebung vom Dunkel- ins Hellfeld“„Man muss sich die Zahlen über einen längeren Zeitraum anschauen“, sagte Petra Warisch, die interimistische Leiterin des Büros für Gewaltschutz im Bundeskriminalamt. Laut Studien brauche es sieben Anläufe, bis sich eine Frau (über 80 Prozent der Betroffenen sind weiblich) Hilfe holt.Es könne zum Beispiel sein, dass die Zahlen zurückgegangen sind, weil gleich viele Gefährder weniger Personen gefährdet haben: Bedroht ein Mann zum Beispiel seine Frau und zwei Kinder, so werden drei Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen.Zudem seien in den vergangenen Jahren zahlreiche Sensibilisierungsmaßnahmen ergriffen worden. Als Positivbeispiel nannte Warisch die „Kassenbonaktion“, bei der Nummern von Hilfseinrichtungen auf Kassenzettel gedruckt werden. Auch das könne zu mehr Meldungen von Gewalt führen. „Ich glaube, dass es in den letzten Jahren viel Verschiebung vom Dunkelfeld ins Hellfeld gegeben hat“, sagte Warisch.Neues Programm seit dem FrühjahrSeit knapp einem Jahr läuft der Probebetrieb des Büros für Gewaltschutz. Entstanden sei das Büro aus den Bereichen Kriminalprävention und Opferhilfe, sagte Paul Marouschek, stellvertretender Direktor des Bundeskriminalamts. Es befasse sich mit Gewaltschutz „in all seinen Facetten“, wobei hier Prävention von Gewalt in der Privatsphäre und im öffentlichen Raum zentral sind.Im Frühjahr wurde ein neues Programm gestartet, um das subjektive Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum zu stärken. Mädchen ab 16 Jahren und Frauen begehen mit Präventionsbediensteten Angsträume. Selbstbewusstsein und Handlungsoptionen sollen vermittelt werden, hieß es.