14. 07. 2025 | Während die schwarz-rote Mehrheit im Bundestag am 10. Juli stark verspätet eine zahnlose Enquete-Kommission zur Aufarbeitung des Corona-Unrechts beschlossen hat, präsentiert Bastian Barucker mit „Vereinnahmte Wissenschaft“ Beweismittel, die diese Kommission selbst nicht erheben darf.Das Buch mit dem Untertitel „Die Corona-Protokolle des Robert-Koch-Instituts“, das Barucker herausgegeben hat, basiert auf den lange geheim gehaltenen Protokollen des RKI. Sie mussten zunächst mühsam und langwierig vom Journalisten Paul Schreyer vom Online-Magazin Multipolar geschwärzt freigeklagt werden. Danach wurden sie noch in ungeschwärzter Version von einem RKI-Insider der Journalistin Aya Vélazquez übergeben und von dieser veröffentlicht.„Vereinnahmte Wissenschaft„. Hrsg. v. Bastian Barucker. Massel-Verlag. 252 S. 22,90 Euro.Es ist beschämend für die Journalisten der Mainstream-Medien, mit ihren potenten Verlagen im Hintergrund, dass sich freie Journalisten mit geringen Ressourcen dieser Aufgabe stellen mussten. Es ist auch beschämend, dass der journalistische Mainstream dann sehr geringes Interesse zeigte, sein Publikum über die RKI-Protokolle zu informieren. Um so wichtiger ist dieses Buch.Schon jetzt ist absehbar, dass sein Beitrag zur Aufarbeitung der Corona-Zeit größer sein wird als der der Enquete-Kommission. Denn die Protokolle zeigen sehr deutlich, dass nicht einfach Fehler gemacht wurden. Vielmehr wussten die zuständigen Wissenschaftler beim RKI frühzeitig und gut Bescheid darüber, dass es keine Belege über den Nutzen von Atemschutzmasken als Schutzmaßnahme für die breite Bevölkerung gab, dass die Übersterblichkeit gering und die Gefahr für Menschen jüngeren und mittleren Alters sehr gering war – letztlich also, dass es keine Rechtfertigung für einen generellen Lockdown gab. Sie wussten, dass Kinder keine wichtige Ansteckungsquelle waren und hielten nichts von generellen Schulschließungen. Auch von schweren Nebenwirkungen der mRNA-Behandlungen wussten sie frühzeitig.Doch die verantwortlichen Politiker, zunächst von Union und SPD, danach vor allem von der SPD, aber auch von Grünen und FDP, wollten aus anderen Gründen Maßnahmen, die in keinem Pandemieplan standen. Sie täuschten die Bevölkerung, indem sie – wider besseres Wissen – behaupteten, deren Nutzen und Erfordernis sei wissenschaftlich belegt. Um diese Täuschung aufrecht erhalten zu können, nötigten sie eine allzu willfährige Führung des RKI, politische Vorfestlegungen wider besseres Wissen als Wissenschaft auszugeben.Anders als ein Untersuchungsausschuss kann eine Enquete-Kommission keine Beweismittel erheben und keine Zeugen vernehmen. Doch dank Aya Vélazquez und Paul Schreyer können Parlamentarier, die aufklären wollen, immerhin auf die Beweismittel in den RKI-Protokollen verweisen. Dank Herausgeber Bastian Barucker, ist der Zugang zu den wichtigen Erkenntnissen daraus für die Kommission und die Öffentlichkeit sehr leicht.Juristen, Ärzte und Wissenschaftler leisten als Autoren in dem Buch neben Barucker, Vélazquez und Schreyer die Aufarbeitung der verschiedenen Aspekte des Wissens und Handelns von RKI und Regierung. Prägnanter und zugänglicher kann man eigentlich nicht erfahren, was in der Pandemie schief lief. Nur zum Warum muss sich der Leser seinen eigenen Reim machen.Das Buch erscheint am 18. Juli.MehrMein Dossier zu den RKI-Protokollen und zu den vielen Fehlleistungen des RKI.