Kassenobmann Huss gegen ÖGK-Rückabwicklung

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17.07.2025 23.43Online seit gestern, 23.43 UhrDer Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, Andreas Huss, hat sich gestern trotz seiner Kritik an der unter der ÖVP-FPÖ-Regierung beschlossenen Krankenkassenfusion gegen eine Rückabwicklung derselben ausgesprochen.„Ein Zurück zu neun Gebietskrankenkassen würde wieder fünf Jahre Stillstand bedeuten. Das braucht niemand“, so Huss in der ZIB2, der aber Reformen einforderte. Jedenfalls brauche es mehr Mittel, das Gesundheitssystem sei „strukturell unterfinanziert“.„Nein, ich schließe das genauso aus wie der Bundeskanzler“, sagte Huss am Abend mit Blick auf die am Vortag auch von ÖVP-Chef Christian Stocker geäußerte Ablehnung einer Rückabwicklung.„ÖGK kann nicht so bleiben, wie sie derzeit ist“„Ich habe immer gesagt, die ÖGK ist gekommen, um zu bleiben. Aber die ÖGK kann nicht so bleiben, wie sie derzeit ist“, so Huss, der erneut auf Änderungen pochte. In vielen Bereichen habe man einheitliche Leistungen erreicht.Man habe einheitliche Verträge mit Physiotherapeuten, „jetzt auch dann mit Psychotherapeuten, mit Hebammen, mit Logopädinnen, mit Ergotherapeuten, im Bereich der Heilbeihilfe, Hilfsmittel, Rollstühle usw.“.Diese bundesweit einheitlichen Verträge seien „einer der wenigen Vorteile“ der neuen Struktur. „Das wieder rückabzuwickeln wäre sicherlich nicht sinnvoll.“ Es fehle aber eine ganz große Gruppe, nämlich jene der Ärzte, betonte Huss, dass die ÖGK auch einen ärztlichen Gesamtvertrag haben und für ganz Österreich einheitliche Leistungen anstrebt.Mehr Mittel und mehr RegionalitätMan müsse aber auch „regionaler“ werden, so der Obmann. Die ÖGK sei „sehr, sehr zentral“ organisiert, es werde sozusagen von der Zentrale in Wien vorgegeben, was in den Bundesländern zu passieren habe. „Und da sind natürlich auch die Landespolitiker sehr unglücklich mit uns. Wir brauchen mehr Regionalität in einer zentralen ÖGK, die zentrale Leistungen sozusagen vorgibt.“Um die Budgetlücke zu füllen, brauche es mehr Mittel, so Huss. Das österreichische solidarische Gesundheitssystem sei „strukturell unterfinanziert“, etwa im Vergleich zu Deutschland.