Rabatte: WKÖ-Handelsobmann weist Vorwürfe zurück

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22.08.2025 09.22Online seit heute, 9.22 UhrRainer Trefelik, Handelsobmann in der Wirtschaftskammer (WKÖ), weist die Vorwürfe des Sozialministeriums an die Lebensmittelkonzerne, ihre Kunden bei Rabatten in die Irre zu führen, zurück.Grundsätzlich herrsche in Supermärkten „hohe Transparenz“, sagte er im Ö1-Morgenjournal mit Verweis auf wöchentlich aufliegende Flugblätter und Vergleichsmöglichkeiten. Die Politik versuche, der Lebensmittelbranche die hohe Teuerung in die Schuhe zu schieben, kritisierte er.Wie gestern bekannt wurde, vermutet das SPÖ-geführte Ministerium Intransparenz bei der Ausschilderung von Rabatten bei Lebensmittelprodukten und bringt über den Verein für Konsumenteninformation (VKI) Klagen gegen Billa, Spar, Hofer und Lidl ein.Die Konzerne würden ihrer gesetzlichen Verpflichtung, bei Ermäßigungen den Niedrigstpreis der letzten 30 Tage auszuweisen, nicht nachkommen, beklagt das Ministerium. Für Konsumenten sei in vielen Fällen unklar, ob Rabatte tatsächlich Einsparungen brächten bzw. wie hoch diese tatsächlich ausfallen würden.Lesen Sie mehr …Handelsverband mit Appell an SPÖ„Diese generelle Unterstellung, die weise ich zurück“, sagte Trefelik dazu. Außerdem stößt er sich daran, dass den Unternehmen nach wie vor die Klage nicht übermittelt worden sei.Der Handelsverband bezog in einem „Offenen Brief“ an die SPÖ noch ausführlicher Stellung: Der Lebensmitteleinzelhandel sei Betroffener, nicht Verursacher der Teuerung, heißt es darin. Er sprach sich gegen staatliche Eingriffe aus.Anzeigen vom MarktamtWie das Morgenjournal weiter berichtet, hat das Wiener Marktamt heuer bereits Tausende Kontrollen zu Rabattwerbungen durchgeführt. In mehr als 500 Fällen sei die Preisauszeichnung „nicht perfekt eingehalten worden“, in 304 Fällen habe man sogar Anzeige erhoben, so Alexander Hengel vom Marktamt. In solchen Fällen würden in der Regel Verwaltungsstrafen in Höhe von 500 Euro verhängt.ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian fordert unterdessen einen „ernsten Gipfel“ mit Politik, Industrie, Handel und Sozialpartnern. Man müsse „vereinbaren, was man jetzt ganz konkret macht, um das in den Griff zu bekommen“, sagte er der „Kleinen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe).