23.08.2025 14.27Online seit heute, 14.27 UhrEin Volksentscheid zur Inbetriebnahme eines stillgelegten Atomkraftwerks in Taiwan und damit dem Wiedereinstieg des Landes in die Nuklearenergie ist gescheitert. Das Referendum in der ostasiatischen Inselrepublik erreichte nicht die nötige Zustimmung, wie aus offiziellen Daten der zentralen Wahlkommission hervorging.Stimmberechtigt waren rund 20 Millionen Menschen über 18 Jahren. Nur rund 30 Prozent beteiligten sich. Erst im Mai hatte Taiwan seinen letzten Reaktor Nummer zwei des Kernkraftwerks Maanshan im Süden des Landes abgeschaltet. Taiwan war damit aus der Atomenergie ausgestiegen – ein zentrales Versprechen der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) unter Präsident Lai Ching-te.Die Entscheidung rührte nicht zuletzt von den fatalen Folgen der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 her. Lai zeigte sich nach dem Volksentscheid jedoch offen für fortschrittliche Atomenergie mit verbesserter Technologie und weniger Nuklearabfällen.Den Vorschlag einer Volksabstimmung hatte die Taiwanische Volkspartei eingebracht. Die Oppositionspartei begründete dies mit dem wachsenden Strombedarf der Halbleiterindustrie sowie mit Energiesicherheit wegen der Spannungen mit China an, das Taiwan zu seinem Territorium zählt und es an sich binden will.Gegner des Referendums wie die DPP und Umweltorganisationen sehen in Atomkraftwerken auf der regelmäßig von Erdbeben heimgesuchten Insel ein Sicherheitsrisiko. Zudem bleibt die Frage nach der Entsorgung von Nuklearabfällen unklar.