Eichstätt – Es gibt Veranstaltungen im Bistum Eichstätt, die brauchen ihren ganz bestimmten Ort. Die Ministranten-Besinnungstage in den Osterferien etwa finden jedes Jahr in Pfünz statt, die bewährten Gruppenleiterschulungen („Grusl“) der Kolpingjugend auf dem Habsberg. Der Hirschberg ist hingegen fester Treffpunkt bei den kirchenmusikalischen Chortagungen im Herbst, für die jetzt die Anmeldung startet. Was wäre das Bistum ohne seine drei ganz unterschiedlichen Tagungshäuser? Insgesamt 74 engagierte Mitarbeiter sind dort tätig, informiert Verwaltungsleiter Jürgen Heiß, der auf fast 30.000 Übernachtungen pro Jahr verweisen kann. „Unsere   Tagungshäuser“, sagt er, „sind lebendige Orte der Begegnung, des Lernens und des Glaubens – und ein unverzichtbarer Teil kirchlicher Bildungs- und Gemeinschaftsarbeit“.Wer die drei Standorte in vollem Betrieb erleben möchte, sollte vielleicht nicht gerade in der belegungsarmen Zeit vorbeischauen, wie sie jetzt kurz vor dem Finale der Sommerferien herrscht. Man kann diese Phase jedoch gut für Wartungs- und Ausbesserungsarbeiten nutzen, erläutert Heiß. Am Hirschberg etwa steht eine Aufzugsreparatur an. Von Ende Juli bis Anfang August waren in der Anlage hoch über Beilngries noch ehrenamtliche Büchereimitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus ganz Bayern im Rahmen der Jahrestagungen des St. Michaelsbundes zu Gast gewesen. Seit Jahrzehnten schon nutzt der Verband das Eichstätter Tagungshaus als festen Treffpunkt, nennt es liebevoll „unser Bücherschloss“. Um diese langjährige Verbindung „sind wir sehr froh“, betont Heiß, der seit 2019 Verwaltungsleiter ist.Einst war der Hirschberg eine Burg der Grafen von Grögling-Dollnstein, die Anfang des 14. Jahrhunderts in den Besitz der Bischöfe von Eichstätt überging. 1806 ging das mittlerweile im Rokoko-Stil umgebaute Schloss infolge der Säkularisation an den bayerischen König über, wurde aber rund 50 Jahre später von der Diözese Eichstätt zurückerworben und als Erholungs- und Exerzitienhaus für die Alumnen des Bischöflichen Seminars genutzt. Mit dem Bau der Marienkapelle durch Alexander Freiherr von Branca Ende der 1960er-Jahre und der Generalsanierung und Modernisierung durch Karljosef Schattner erhielt das Schloss sein heutiges Aussehen und wurde immer mehr zum Anlaufpunkt für engagierte Laien. Zuletzt wurden vor rund zehn Jahren der Süd- und Nordturm saniert.