Erzbischof Franz Lackner, Metropolit von Salzburg und Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, stellt sich anders dar als viele Kirchenobere. In einem Interview mit der «Kronenzeitung» bekennt er offen: »Dieser Kampf mit mir selber hat bis zum heutigen Tag nicht aufgehört« – und präzisiert: »Diese Suche dauert an.« Damit spricht er nicht nur über Zweifel, sondern über geistliche Wachsamkeit, wie kath.net berichtet.Ein Leben im inneren Ringen:Der Erzbischof erkennt, dass religiöse Überzeugungen niemals vollständig konsolidiert sind. Statt sicherer Antworten betont er Achtsamkeit und ständige Offenheit – Elemente, die ihm zufolge essenziell sind für ein authentisches GlaubenslebenFranz Lackner zeigt auch seine menschliche Seite: Er spricht offen über emotionale Erinnerungen, die ihn berühren – etwa Schlager der Jugend, die ihn traurig machen, weil sie an ungelebte Möglichkeiten erinnern. Dieses Eingeständnis menschlicher Wehmut ist selten – und macht ihn nahbar.Das Zölibatsmodell im Bischofsamt:Er stellt nüchtern fest: »Mein Lebensmodell als Vertreter des Zölibats ist nicht universell auf alle anwendbar.« Damit signalisiert er eine Haltung, die weit entfernt ist von sellbstherrlicher Dogmatik. Ein Bewusstsein dafür, dass geistliche Berufung nicht auf jedermann passt.Franz Lackner stammt aus Steiermark, wurde 2013 Salzburger Erzbischof, ist Vorsitzender der Bischofskonferenz und hat in theologischen und philosophischen Feldern promoviert. Dieser Hintergrund verleiht seiner Suche Tiefe und Glaubwürdigkeit. In Zeiten, in denen kirchliche Stimmen oft mit Ideologie oder Pragmatismus auffallen, ist Lackners Haltung ein erfrischendes Gegenstück: Glaube als fortdauernde Suche, persönliche Verwundbarkeit und ein Zölibat, der nicht zum Maßstab für alle erhoben wird. Ein geistliches Zeichen der Zeit, das weit wichtiger ist, als moderne Inszenierung.