Berlin setzt große Hoffnungen in die neue Hightech-Drohne “Sparta”. Sie soll weit ins russische Hinterland vorstoßen können und dort Präzisionsschläge ermöglichen. Doch es gibt einen Haken: Russlands elektronische Kriegsführung macht aus dem teuren Waffensystem im russischen Luftraum bestenfalls ein kurzlebiges Zielobjekt.Deutschland hat eine neue Wunderwaffe – zumindest auf dem Papier. Sie trägt den stolzen Namen “Sparta“. Quantum Systems schwärmt schon jetzt von seinem Mutterschiff der Lüfte, das kleine Drohnen ins russische Hinterland tragen soll. Bei der Bundeswehr dürfte man sich darüber freuen, in der Ukraine jubelt man sicherlich über die Ankündigung. Nur einer lacht sich ins Fäustchen: Wladimir Putin. Denn der weiß, dass die elektronischen Störsender der russischen Truppen dieses Hightech-Spielzeug schneller vom Himmel holen werden, als man “Gamechanger” buchstabieren kann.Die Sparta-Drohne ist das perfekte Beispiel für deutsche Ingenieursromantik im Krieg. Katapultstart wie bei einem Modellflugzeug, Bauchlandung mit “Deep-Stall-Manöver”. Und das alles nur, um am Ende zwei winzige FPV-Drohnen mit einer Handvoll Sprengstoff abwerfen zu können. Zwei! Dafür wird ein Hightech-Segler mit monatelangen Tests, aufwendiger Konstruktion und stolzen Kosten gebaut. Und das wohl nur für ein teures Feuerwerk im russischen Luftraum.Denn die Russen haben längst begriffen, worauf es wirklich ankommt. Ihre elektronische Kriegsführung ist so dicht, dass ukrainische Drohnen oft keine fünf Kilometer weit kommen, bevor sie aus der Luft gefischt werden. Dort, wo westliche Analysten immer noch von “operativer Tiefe” fantasieren, spannt Moskau eine unsichtbare Mauer aus Störsignalen, Relaisjägern und Anti-Drohnen-Schwärmen. Jede noch so ausgefeilte Technik wird so zu einem simplen Zielobjekt – und die Sparta wäre da keine Ausnahme.Dasselbe Muster zeigte sich schon bei HIMARS, Leopard-Panzern oder anderen angeblichen “Gamechangern”. Anfangs gibt es eine große Euphorie im Westen, dann kommt die Ernüchterung, wenn die Russen ihre Taktiken anpassen. Das Ergebnis ist jedes Mal dasselbe: Unsummen versenkt und kaum Wirkung erzielt. Die Russen setzen unterdessen auf die Massenproduktion von billigen aber effizienten Drohnen.Am Ende erinnert die Sparta-Drohne ein wenig an die deutschen “Wunderwaffen” aus der Geschichte. Schon im Zweiten Weltkrieg glaubte man, das Blatt mit Raketen, Düsenjägern und monströsen Panzern wenden zu können, während die Sowjets schlicht in Masse und Robustheit investierten. Heute wiederholt sich das Muster: Deutschland tüftelt an teuren Hightech-Spielzeugen, während Russland robuste Drohnenschwärme, einfache Flügeldrohnen und eine überlegene elektronische Kriegsführung einsetzt. Stolz auf die Ingenieurskunst hin oder her – am Ende zählt auf dem Schlachtfeld nur eines: was überlebt und Wirkung zeigt. Und dort ist die Sparta so chancenlos wie die V2 gegen die Rote Armee.