„Wertewesten“: Das Update

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Der Wertewesten: Es wird ja noch immer viel „Konstruktives“ vorgetragen, was Deutschland, Israel, die Ukraine und die USA betrifft. Das halte ich alles für Wunschdenken – und um es von vornherein zusammenzufassen: Im „Wertewesten“ ist „Game Over“, wenn sich der vermeintliche Souverän nicht endlich entschließt, schleunigst seine komfortablen Illusionen sausen zu lassen, um tatsächlich zu werden, wofür er sich bislang nur gehalten hat.IsraelIsrael: Tödlich – Foto: qpressAls Staat ist Israel ein „Walking Dead“. Es ist spätestens in den vergangenen beiden Jahren vollkommen illusorisch geworden, daß die Israelis in überschaubarer Zukunft werden in Frieden leben können. Dazu stand ihnen bisher schon die eigene, zionistische Mentalität im Weg (Staatsgeschichte, Herrenmenschentum, Expansion, Auserwähltheit usw.) und die wird sich auch nicht ändern, Zweistaatenlösung und Einstaatenlösung hin oder her. Die Israelis haben es nach acht Jahrzehnten endgültig vergeigt.Der Zionismus stirbt bereits den demografischen Tod und der zionistische Nachwuchs – ausdrücklich nicht der jüdische – bleibt aus. Nicht nur in Israel, sondern weltweit überall da, wo junge Juden aufwachsen. Sie werden Juden sein, aber keine Zionisten mehr. Für die heute geborenen Juden in Israel wird es allerdings schwierig werden, den zionistischen Geruch loszuwerden, ganz egal, wie antizionistisch sie sich gerieren würden. Der Zionismus wird an ihnen kleben bleiben wie der Nationalsozialismus an den Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg – und es würde sehr lange dauern, bis sie diesen Geruch loswerden. Ob das überhaupt noch Relevanz hätte nach dem Ende einer israelischen Staatlichkeit – wer weiß?USABrüchig: Die USA – Foto: PixabayWer geglaubt hatte – und ich zähle mich dazu – , daß sich in den USA alles zum Besseren wenden würde, wenn die Regierung Trump ihren Kreuzzug gegen die kulturmarxistischen Irrungen der linksliberalen Progressisten erst einmal siegreich beendet hat, darf desillusioniert einpacken. Trump ist ein Reaktionär, kein Visionär. Das entlarvendste Wörtchen in „Make America Great Again“ ist „again“. In Trumps Kopf liegen die großartigen Zeiten seines Landes in der Vergangenheit. Die „großartige“ amerikanische Vergangenheit – eine Großartigkeit rein materieller Natur – ist aber wesentlich den US-Kriegen rund um den Globus geschuldet, und auf dem Globus hat es in den vergangenen drei Jahrzehnten Entwicklungen gegeben (Aufstieg Chinas und Russlands samt deren Trabanten und Allianzen z.B.), die der Möglichkeit, Amerika via Krieg wieder „great“ zu machen, einen Riegel vorschieben. Krieg steht Trump nicht mehr zur Verfügung, jedenfalls nicht mit der Aussicht auf Erfolg in seinem Sinne. Im Gegenteil: Ein solcher Weg würde ins globale Desaster führen und die USA mit sich in den Abgrund reißen. Pazifik und Atlantik bilden keinen zuverlässigen Schutz mehr.Dazu kommt, daß sich gerade die Trumpregierung als eine Regierung von Vaterlandsverrätern outet, und daß es sich beim US-Kongreß nicht wesentlich anders verhält. Sie haben sich von den Zionisten kaufen lassen – und zwar alle miteinander. Realiter ist „MAGA“ mit „MIGA“ zu übersetzen: Make Israel Great Again. Nur: Ob gekauft oder nicht – der Zionismus hat keine Zukunft und selbst bei den zionistischen Evangelikalen in den USA zeigen sich erste Absetzbewegungen.Was Trumps Getöse von der Wiederherstellung einer unbedingten Gültigkeit der amerikanischen Verfassung angeht (Redefreiheit, Abwesenheit von Zensur etc.), schält sich heraus, daß er im Grunde seine eigene und die Redefreiheit seiner Anhänger gemeint haben muß. Dabei hat er den Spieß, gegen den er angeblich vorgehen wollte, einfach nur umgedreht. Das ist zu wenig und nicht weniger verwerflich als die totalitäre Perfidie, mit der er selbst sich zuvor konfrontiert sehen musste. Amerikanische Universitäten werden genötigt, israelische Flaggen aufzuziehen, Kommunen und einzelne Bundesstaaten werden vermittels der Androhung, widrigenfalls keine Bundesmittel selbst nach Naturkatastrophen zu erhalten, dazu genötigt, einen Treueschwur auf Israel zu leisten und in Beverly Hills gilt es inzwischen als „Schutzmaßnahme“ gegen die Trumpregierung, sich per Beflaggung eindeutig zu Israel zu bekennen.Immer mehr Amerikaner fragen sich auch, wozu sie mit ihren Steuergeldern ein stocktotalitäres, erzverbrecherisches Zionistenregime in Israel finanzieren, wenn doch dieses Regime gerade dabei ist, sich vor aller Welt endgültig gar unmöglich zu machen – und inwiefern das ihrem eigenen Land dienen soll. Selbst ehemalige Trump-Unterstützer revoltieren (Marjorie Taylor Greene / Tucker Carlson / Candace Owens / Joe Rogan / Steve Bannon u.v.a.m.) und wenden sich ab. Kurz: Die „MAGA“-Bewegung gewinnt nicht dazu, sondern sie verliert. Trump selbst wurde von einem Hoffnungsträger zur personifizierten Fragwürdigkeit. Kein Zweifel: Der Mann ist extrem käuflich, seine patriotischen „Überzeugungen“ sind nicht viel mehr, als Lippenbekenntnisse. Und außer einem Blick zurück („again“) hat er nichts Visionäres anzubieten. Dazu kommt, daß seine notorische Suche nach außeramerikanischen Schuldigen für die hausgemachten Wirtschafts- und Finanzprobleme seiner eigenen Nation einen erschreckenden Infantilismus offenbaren.Trump und seine „MAGA“-Bewegung sind ein hoch loderndes Strohfeuer. Die solchen brennen schnell ab.UkraineUkraine: Tödlich – Foto: qpressWas in der Ukraine passiert, wird inzwischen zur Gänze von den Russen entschieden. Im Augenblick befinden sich bereits russische Spezialkräfte in Odessa – und wenn die ukrainische Armee nicht schleunigst bedingungslos kapituliert, wird die Ukraine zu einem Binnenstaat werden, der keinen Zugang mehr zum Schwarzen Meer hat. Das Land wird in völliger Bedeutungslosigkeit versinken. Gigantische Landwirtschaftsflächen mit den besten Böden der Welt gehören längst multinationalen Konzernen von außerhalb der Ukraine. Die wichtigsten Bodenschätze sind verloren. Das ukrainische Volk darf als das betrogenste der ganzen Welt bezeichnet werden. Es ist für die geopolitischen Interessen des „Wertewestens“ verraten & verkauft worden, freilich nicht ganz ohne eigenes Verschulden.Nicht wenige Ukrainer dürften inzwischen bemerkt haben, daß die Hoffnung von vor einem guten Jahrzehnt, vollwertiges Mitglied des einst als so verheißungsvoll wahrgenommenen „Wertewestens“ zu werden, nichts weiter gewesen ist, als die Anbetung des Stricks, an dem sie selbst aufgehängt werden sollen.Allein die Tatsache, daß ein Komiker in seiner Fernsehrolle als „Diener des Volkes“ später eine Partei identischen Namens gründen konnte und selbst zum leibhaftigen Präsidenten in der Realität wurde, ist schon ein deutliches Indiz dafür, daß der „goldene Westen“ in der postsowjetischen Ukraine zu einem quasireligiösen Gottersatz geworden sein muß. Ich begreife das als eine große kulturelle Tragödie.Das Land ist zerstört, 1,7 Mio. Ukrainer sind tot – und das alles im Grunde nur, weil Ukrainer – genau wie die Zionisten in Israel – von ihrer Höherwertigkeit denjenigen gegenüber überzeugt waren, mit denen sie auch in Frieden hätten zusammenleben können. Das wurde ausgenützt von einem „Wertewesten“, der in seiner strategischen Kurzsichtigkeit immer nur an sich selbst zuerst denkt. Der Sieger heißt Russland und ich bin froh, daß es nun so ist. Die Kiewer Rus ist die Wiege Russlands und die Russen betrachten die Ukrainer als ihr Brudervolk. Das Ganze ist eine furchtbar traurige Geschichte.DeutschlandDeutsches Idyll – Foto: AutorDie Bundesrepublik ist inzwischen ein weltweit verlachtes Land und das weltweite Gelächter ist kein amüsiert wohlwollendes. Auf der internationalen Bühne präsentiert sich Deutschland als verachtungswürdige Widerwärtigkeit, als einziges Ärgernis. Großmäuligkeit ohne Substanz. Militärisch machtlos und wirtschaftlich von den USA zum Abschuß freigegeben, will und will sich unser Land nicht von seiner eingebildeten Rolle als „moralisches Weltgewissen“ lösen, selbst dann nicht, wenn es seine eigene Gewissenlosigkeit mit einer bigotten Schamlosigkeit ausstellt, die ihresgleichen sucht und allenfalls noch in Israel wiederfindet. Die Zukunft unseres Landes wird sich in der Häme der restlichen Welt spiegeln.Es ist von seltener Dämlichkeit, sich heute eine Rettung von der Solidarität mit Trump und /oder Israel zu versprechen. Was heute noch als „Alternative“ daherkommt und umfragetechnische Höhenflüge vorweist, hat keine lange Zukunft vor sich. Deutschland muß sich dringend ganz neu positionieren in einer Welt, die sich dramatisch ändert. Hoffentlich dauert es nicht mehr lange, bis das endlich eingesehen wird.Der Beitrag „Wertewesten“: Das Update erstrahlte zuerst auf QPress.