03.11.2025 16.40Online seit heute, 16.40 UhrDass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Wirtschaftskammer eine Gehaltserhöhung von 4,2 Prozent bekommen, hat der WKO viel Kritik, aber auch Lob eingetragen. Während etwa die Industriellenvereinigung (IV) Wien von einem „unsensiblen und fatalen Signal“ spricht, sieht die Gewerkschaft vida darin ein wichtiges Zeichen gegen den Kaufkraftverlust.Die WKO selbst hält die Aufregung für unangebracht, weil sich die Erhöhung an den KV-Abschlüssen des vergangenen Jahres orientiere. Die „Presse“ hatte heute berichtet, dass die Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschaftskammer um 4,2 Prozent erhöht werden – also deutlich über der Inflationsrate von 3,5 Prozent, während in vielen Branchen die Lohnerhöhungen heuer aufgrund der schwächelnden Konjunktur deutlich unter der Inflation ausfallen würden.Kritik von FPÖ, NEOS, FPÖ und IVScharfe Kritik an der Gehaltserhöhung kommt nicht nur von der FPÖ und NEOS, sondern auch von den Grünen und der IV Wien. FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch sprach in einer Aussendung von einem „Schlag ins Gesicht für jeden heimischen Unternehmer und Arbeitnehmer“.Für NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos hat die Wirtschaftskammer „jegliches Maß und jede Bodenhaftung verloren“. Die Kammer wirke, so Elisabeth Götze, Wirtschaftssprecherin der Grünen, eher wie ein Selbstbedienungsladen als eine Vertretung und Serviceorganisation der Unternehmen. Nach Ansicht von IV-Wien-Präsident Christian Pochtler ist die Entscheidung „unsensibel und auch ein fatales Signal für alle folgenden Lohnverhandlungen und KV-Runden“.Lob von der GewerkschaftUngewohntes Lob bekommt die Wirtschaftskammer hingegen von vida-Chef Roman Hebenstreit: „Ich begrüße das Umdenken der Wirtschaftskammer und ihres Präsidenten ausdrücklich“, sagte Hebenstreit in einer Aussendung.Die Wirtschaftskammer selbst hört dieses Lob gar nicht gern und argumentiert, dass die diesjährige Gehaltserhöhung zeitverzögert erfolge und sich stark an den KV-Abschlüssen der Unternehmen im vergangenen Jahr orientiere, „um die Realitäten der Mitgliedsunternehmen bestmöglich abzubilden“. Im Vorjahr hätten sich die KV-Abschlüsse im Bereich 5,4 Prozent bis 9,2 Prozent bewegt.Die jährlichen Gehaltserhöhungen der WKO-Mitarbeiter würden im langjährigen Vergleich deutlich niedriger ausfallen als in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst.